So reinigen Sie eine Katzenwunde: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Eine Katze zu haben, bereitet viel Freude, bringt aber manchmal auch Sorgen mit sich – besonders, wenn Ihr Tier verletzt ist.

Eine Katze kann sich durch das Reiben an einer harten oder rauen Oberfläche Kratzer oder Abschürfungen zuziehen. Auch bei einem Katzenkampf entstehen häufig Kratzer oder Bisswunden. Manche kleinere Wunden lassen sich zu Hause behandeln, andere benötigen tierärztliche Betreuung. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wann Sie eine Katzenwunde selbst reinigen können und wie Sie Erste Hilfe leisten, falls eine Behandlung zu Hause möglich ist.

Arten von Wunden, die zu Hause behandelt werden können

Bei manchen Katzenwunden muss die Katze einen Kegel tragen, um zu verhindern, dass sie die Wunde leckt und eine Infektion verursacht.

Kleine, oberflächliche Schnitte und Kratzer, die nicht durch die gesamte Haut gehen und nur oberflächlich bluten, können zu Hause behandelt werden. Wenn Sie bei Ihrer Katze eine Wunde entdecken, sollten Sie den gesamten Körper sorgfältig auf weitere Verletzungen überprüfen.

Bei schwerwiegenderen Wunden oder Verletzungen darf die tierärztliche Versorgung nicht verzögert werden. Dazu zählen:

  • Biss- und Stichwunden: Ihre Katze hat sich möglicherweise im Kampf mit einer anderen Katze Bisswunden zugezogen. Diese wirken zunächst oft klein, doch es ist wichtig, den Tierarzt zu kontaktieren, sobald Sie solche Verletzungen bemerken. Die Zähne der Tiere sind voller Bakterien, und Ihr Tierarzt wird in der Regel eine Antibiotikakur verordnen.
  • Abszesse: Abszesse entstehen bei Katzen meist durch Katzenbisse. Der Biss selbst fällt oft erst auf, wenn sich eine große, schmerzhafte Schwellung bildet. Diese Wunden können nicht zu Hause behandelt werden.
  • Große oder tiefe Wunden: Wunden, die eine große Fläche bedecken oder das darunterliegende Gewebe freilegen, müssen von einem Tierarzt versorgt werden. Dieser kann auch einschätzen, ob eine Naht notwendig ist.
  • Wunden mit starkem oder anhaltendem Bluten: Blutet Ihre Katze, üben Sie 10 bis 15 Minuten lang Druck mit einem Mulltupfer oder einem sauberen Tuch auf die Wunde aus. Lassen sich die Blutungen nicht stoppen, suchen Sie umgehend Ihren Tierarzt auf.

Anzeichen einer infizierten Wunde

Infizierte Wunden können schwerwiegend sein und sollten sofort von einem Tierarzt untersucht werden.

Alle Wunden sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Infektion überprüft werden, egal ob die Behandlung zu Hause oder in der Tierklinik erfolgte. Eine infizierte Wunde bei Ihrer Katze erkennen Sie möglicherweise an folgenden Symptomen:

  • Schwellung und Hitze um die Wunde herum
  • Rötung und Entzündung der Haut
  • Eiter/Ausfluss
  • Schmerzen und Beschwerden
  • Übel riechender Geruch
  • Lethargie

Sie sollten Ihren Tierarzt kontaktieren, sobald eines dieser Anzeichen bei Ihrer Katze auftritt.

So reinigen Sie die Wunde einer Katze

wie man eine Katzenwunde reinigt

Mit ein paar einfachen Werkzeugen und etwas Know-how können Sie kleinere Kratzer und Schnitte bei Ihrer Katze zu Hause reinigen.

Zunächst sollten Sie alle notwendigen Materialien für die Behandlung einer verletzten Katze bereitlegen. Am besten haben Sie alles bereits griffbereit, bevor Sie beginnen. Zu diesen Vorräten gehören:

  • Kochsalzlösung: Diese erhalten Sie in der Apotheke. Alternativ können Sie sie selbst herstellen, indem Sie 1 Teelöffel Salz in 500 ml Wasser geben und die Mischung 10 bis 15 Minuten lang kochen. Lassen Sie die Lösung abkühlen, bevor Sie sie verwenden.
  • Verdünnte antiseptische Lösung: Als Alternative zur Kochsalzlösung können Sie ein Antiseptikum wie Chlorhexidin oder Povidon-Iod nutzen. Diese müssen verdünnt werden, da sie in unverdünnter Form Reizungen verursachen können. Befolgen Sie die Angaben auf der Verpackung für die richtige Verdünnung oder mischen Sie 1 Teil Chlorhexidin bzw. Povidon-Iod mit 10 Teilen warmem Wasser. Wasserstoffperoxid wird zwar manchmal empfohlen, sollte aber nicht verwendet werden, da es gesundes Gewebe schädigt.
  • Spritze (ohne Nadel)
  • Sterile Mulltupfer oder Wattebällchen/-pads

Als Nächstes müssen Sie eine Katzenwunde reinigen. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:

  • Halten Sie Ihre Katze sicher fest. Bedenken Sie, dass sie sich dabei vermutlich etwas unwohl fühlen wird. Es kann helfen, wenn Ihnen jemand dabei zur Hand geht. Wenn Sie Ihre Katze in ein Handtuch wickeln, wird das Festhalten einfacher. Dieser „Katzen-Burrito“ beruhigt sie oft zusätzlich, sodass Sie die Wunde besser begutachten können. Wird Ihre Katze sehr gestresst oder ängstlich, sollten Sie die Behandlung abbrechen.
  • Schneiden Sie das Fell rund um die Wunde vorsichtig ab. Falls Sie eine Tierhaarschneidemaschine besitzen, nutzen Sie diese, um das Fell um die Verletzung behutsam zu entfernen. Fühlen Sie sich dabei unsicher, können Sie diesen Schritt auch auslassen. Vorsicht ist hier besser als Nachsicht – vermeiden Sie es, Ihrer Katze weitere Verletzungen zuzufügen. Verzichten Sie unbedingt auf Scheren, um nicht versehentlich die empfindliche Haut zu verletzen.
  • Das Entfernen des Fells hilft Ihnen, die Wunde besser einzuschätzen und Schwellungen, Entzündungen oder Blutergüsse zu erkennen. So können auch bislang verborgene Verletzungen sichtbar werden. Außerdem verhindert das Abschneiden Verfilzungen und Verunreinigungen. Schneiden Sie nicht direkt über der Wunde, da dies zu Reizungen führen kann. Legen Sie gegebenenfalls einen Mulltupfer auf die Wunde und schneiden Sie vorsichtig um die Ränder herum, damit die Wunde geschützt bleibt.
  • Spülen Sie die Wunde gründlich. Wichtig beim Reinigen ist, die Wunde mit viel Reinigungslösung immer wieder zu spülen. So werden Schmutz und Ablagerungen entfernt und die Wunde desinfiziert. Ziehen Sie die Lösung mit einer Spritze (ohne Nadel) auf und drücken Sie den Kolben mit mäßigem Druck, um die Lösung über die Wunde zu leiten. Vergessen Sie dabei nicht, auch die Ränder zu spülen.
  • Wiederholen Sie diesen Vorgang, solange Ihre Katze es zulässt. Haben Sie keine Spritze, tränken Sie Wattebällchen oder Wattepads mit der Lösung und reinigen Sie die Wunde, indem Sie von der Mitte nach außen wischen. Nutzen Sie für jeden Wisch saubere, frisch getränkte Wattebällchen oder -pads, damit keine Bakterien oder Schmutz zurück in die Wunde gelangen.
  • Trocknen Sie die Wunde anschließend so gut wie möglich. Tupfen Sie vorsichtig mit Mulltupfern, ohne zu reiben.
  • Verhindern Sie, dass Ihre Katze die Wunde ableckt. Nach der Reinigung ist es entscheidend, dass Ihre Katze nicht an der Wunde leckt, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung nicht zu stören. Am besten setzen Sie ihr einen Halskragen auf (auch bekannt als E-Kragen oder „Schandkegel“). Ein gut sitzender Kragen verhindert, dass Ihre Katze an die Wunde gelangt. Lassen Sie den Kragen während der gesamten Heilungsphase an. Er sollte dabei nicht stören, sodass Ihre Katze problemlos fressen, trinken und die Katzentoilette benutzen kann.

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  1. Winkler, K (2019). Notfallmedizin und Intensivpflege: Erste Wundversorgung bei Tieren. MSD Veterinary Manual. Abgerufen am 13. Oktober 2022.

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Dr. Beverley Ho BSc(VetSci)(Hons) BVM&S MRCVS

Beverley schloss 2020 ihr Studium an der Royal (Dick) School of Veterinary Studies der University of Edinburgh ab. Sie hat außerdem einen Zwischenabschluss in Literatur und Medizin; diesen erlangte sie 2018 als erste Veterinärstudentin. Beverley ist eine Expertin für Verhalten und Ernährung und arbeitet derzeit als Tierärztin für Kleintiere.