Darmparasiten – oft einfach als „Würmer“ bezeichnet – treten bei Hauskatzen leider recht häufig auf. Diese Parasiten leben im Körper der Katze und können ihrer Gesundheit erheblich schaden.
Oft fällt ein Befall erst dann auf, wenn typische Anzeichen sichtbar werden (weiter unten finden Sie dazu mehr), oder wenn die Katze bereits stärker betroffen ist und körperliche Symptome zeigt.
Laut Tierärzten der Cornell University könnten bis zu 45 % aller Katzen mit Darmparasiten infiziert sein. Zu den am häufigsten vorkommenden Arten zählen Spulwürmer, Hakenwürmer, Bandwürmer sowie Einzeller wie Kokzidien und Giardien.
Wie bekommen Katzen Darmparasiten?
Hier ist der überarbeitete Text für eine 40-jährige Leserschaft aus Berlin:
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Katzen können sich auf unterschiedliche Weise mit Darmparasiten anstecken – je nach Art des Parasiten und dem Alter der Katze. Besonders gefährdet sind Kätzchen, Freigängerkatzen sowie Tiere aus Umgebungen mit vielen Artgenossen, wie etwa Tierheimen, Zoofachgeschäften oder Zuchten.
Kätzchen stecken sich häufig beim Säugen an, da bestimmte Wurmarten über die Muttermilch von der Mutter auf die Jungtiere übertragen werden können. Wurmbefall bei Kätzchen ist daher keine Seltenheit. Ab einem Alter von zwei Wochen werden sie alle zwei Wochen entwurmt – bis etwa zum dritten Lebensmonat. Zwischen dem dritten und sechsten Monat erfolgt die Entwurmung dann einmal monatlich.
Auch erwachsene Katzen und Kätzchen können sich mit Darmparasiten anstecken – zum Beispiel, wenn sie Futter- oder Wassernäpfe sowie Katzentoiletten mit infizierten Artgenossen teilen, Nagetiere fressen (Spul- oder Bandwürmer), mit Kot, kontaminierter Erde oder Pflanzenmaterial in Kontakt kommen (Spulwürmer, Hakenwürmer, Kokzidien oder Giardien), über verseuchten Boden laufen (Hakenwürmer) oder einen Floh verschlucken (Bandwürmer).
Welche Arten von Darmparasiten bekommen Katzen?
Katzen können sich mit ganz unterschiedlichen inneren Parasiten infizieren. Zu den häufigsten Darmparasiten bei Hauskatzen zählen:
Spulwürmer
Spulwürmer (Toxocara cati und Toxascaris leonina) gehören zu den häufigsten Darmparasiten bei Katzen. Grundsätzlich kann jede Katze davon betroffen sein, besonders oft treten sie jedoch bei jungen Katzen auf.
Infizierte Kätzchen haben oft einen auffällig aufgeblähten Bauch. Die Würmer leben im Darm und ernähren sich dort von der Nahrung der Katze. Ein anhaltender Befall kann zu Mangelernährung führen. Außerdem besteht das Risiko, dass Spulwürmer auch auf Menschen übertragen werden.
Hakenwürmer
Hakenwürmer sind kleine Parasiten, die sich an der Darmschleimhaut festsetzen und vom Blut der Katze leben. Bei starkem Befall kann es zu einer Blutarmut (Anämie) kommen.
Eine Infektion erfolgt, wenn Katzen Hakenwurmlarven aufnehmen oder mit verunreinigtem Kot, Katzenstreu oder Erde in Kontakt kommen. Die Larven können auch über die Haut in den Körper eindringen, wenn eine Katze über kontaminierte Oberflächen läuft. Hakenwürmer können zudem auf Menschen und andere Haustiere übertragen werden.
Bandwürmer
Katzen – sowohl ausgewachsene als auch Kätzchen – stecken sich häufig mit Bandwürmern an, wenn sie bei der Fellpflege einen infizierten Floh verschlucken. Der Floh dient dabei als Zwischenwirt. Nach dem Verschlucken gelangt der Bandwurm in den Darm der Katze und heftet sich dort mit seinen kleinen Haken an die Darmschleimhaut.
Auch durch das Fressen infizierter Beutetiere wie Mäuse, Ratten, Kaninchen oder anderer kleiner Tiere können Katzen Bandwürmer aufnehmen. In der Katze können diese Würmer beachtliche Längen erreichen – bis zu 30 Zentimeter.
Bandwürmer bestehen aus einzelnen Gliedern. Kleine Segmente, sogenannte Proglottiden, können sich vom Wurm lösen und werden dann mit dem Kot der Katze ausgeschieden. Diese Segmente sind mit bloßem Auge erkennbar und ähneln weißen oder gelblichen Reiskörnern.
Kokzidien

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Kokzidiose wird durch Kokzidien (Isospora felis, Isospora rivolta) ausgelöst – winzige einzellige Parasiten, die sich in der Darmwand von Katzen ansiedeln. Eine Infektion erfolgt in der Regel, wenn Katzen mit dem Kot infizierter Artgenossen oder mit kontaminierter Erde in Kontakt kommen. Kokzidien können schweren Durchfall verursachen, der vor allem für junge Kätzchen lebensgefährlich werden kann.
Giardien
Eine Infektion mit Giardien – auch Giardiasis genannt – wird durch mikroskopisch kleine einzellige Parasiten (Giardia duodenalis) verursacht, die im Darm leben und Durchfall auslösen können. Besonders gefährdet sind Kätzchen, ältere Tiere, Katzen mit geschwächtem Immunsystem sowie kranke Katzen. Die Ansteckung erfolgt meist durch die Aufnahme von Kot einer infizierten Katze. Es besteht auch die Möglichkeit, dass Katzen Giardien auf den Menschen übertragen.
Symptome von Katzenwürmern

Die Symptome eines Wurmbefalls bei Katzen können unauffällig sein und bleiben oft bis zu einer routinemäßigen Kotuntersuchung unentdeckt. Weitere mögliche Anzeichen sind Blutarmut (Anämie), Blähungen, Verdauungsstörungen und Hinweise auf eine Mangelernährung.
Es kann sein, dass Sie keinerlei Anzeichen bemerken, obwohl Ihre Katze an Darmparasiten leidet – selbst wenn diese bereits gesundheitliche Probleme verursachen.
Daher empfehlen Tierärztinnen und Tierärzte, ein- bis zweimal jährlich eine routinemäßige Kotuntersuchung (sogenannter Stuhlflotationstest) durchführen zu lassen. Dabei wird der Kot auf Wurmeier oder Zysten von Protozoen (einzellige Organismen) untersucht. Idealerweise bringen Sie zu diesem Termin eine frische Kotprobe Ihrer Katze mit.
Bei einem stärkeren Befall können bei Ihrer Katze sichtbare Anzeichen für Darmparasiten auftreten.
Typische Symptome eines Wurmbefalls sind:
- Anämie
- Aufgeblähter Bauch (Schlankbauch)
- Verstopfung
- Durchfall
- Gas
- Lethargie (Energiemangel)
- Lecken oder Beißen unter dem Schwanz
- Appetitlosigkeit
- Unterernährung
- Eingeschränktes Wachstum
- Rutschen (das Hinterteil über den Boden schleifen lassen)
- Erbrechen
- Gewichtsverlust
Behandlung und Genesung
Die Behandlung von Darmparasiten erfolgt mit speziellen Medikamenten, sogenannten Anthelminthika, die Würmer und andere Parasiten im Darm abtöten. Zwar sind einige dieser Mittel frei erhältlich, doch wirken unterschiedliche Anthelminthika gegen unterschiedliche Parasitenarten. Deshalb ist es wichtig, zunächst festzustellen, mit welchen Parasiten Ihre Katze infiziert ist. Manche Parasiten erfordern zudem verschreibungspflichtige Medikamente, die nur über Ihre Tierarztpraxis erhältlich sind.
Zur Bestimmung der Parasitenart wird Ihr Tierarzt eine Kotuntersuchung durchführen.
Nachdem der Tierarzt eine Kotprobe Ihrer Katze entnommen oder Sie eine frische Probe abgegeben haben, wird diese mikroskopisch untersucht. Dabei geht es nicht um den Nachweis ausgewachsener Würmer, sondern um das Auffinden von Wurmeiern, Giardia-Zysten oder Oozysten (unreife Stadien der Kokzidien). Sobald diese Strukturen identifiziert wurden, kann der Tierarzt bestimmen, welche Darmparasiten Ihre Katze befallen haben.
Katzen können gleichzeitig mit mehreren Parasitenarten infiziert sein. In manchen Fällen wirkt ein einzelnes Medikament gegen alle vorkommenden Parasiten, in anderen Fällen sind mehrere verschiedene Anthelminthika notwendig.
Wenn Sie mehrere Katzen im Haushalt haben, kann es sein, dass Ihr Tierarzt empfiehlt, alle Tiere gegen Darmparasiten zu behandeln.
Im Fall eines Bandwurmbefalls besteht die Behandlung aus zwei Schritten. Zunächst verschreibt der Tierarzt ein Medikament, das die Bandwürmer abtötet. Im zweiten Schritt sollten sowohl Ihre Katze als auch Ihre Wohnumgebung konsequent gegen Flöhe behandelt werden. Bandwürmer und Flöhe treten häufig gemeinsam auf, da Katzen sich mit Bandwürmern infizieren können, wenn sie bei der Fellpflege einen Floh verschlucken.
Wenn Ihre Katze Flöhe hat oder sich Floheier in Ihrer Wohnung befinden, besteht das Risiko, dass sie sich erneut mit Bandwürmern infiziert.
Ihr Tierarzt kann Ihnen ein wirksames Mittel zur Flohbekämpfung empfehlen – entweder in Tablettenform oder als Spot-on-Präparat zum Auftragen auf die Haut. Zusätzlich sollten Sie auch Ihre Wohnung und gegebenenfalls den Garten gegen Flöhe behandeln – entweder mit handelsüblichen Produkten oder durch die Unterstützung eines professionellen Schädlingsbekämpfers.
Vorbeugung von Darmparasiten bei Katzen
Wenn es um Darmparasiten geht, ist Vorbeugung der beste Schutz. Einige monatlich anzuwendende Präparate gegen Flöhe, Zecken und Herzwürmer bieten gleichzeitig Schutz vor bestimmten Darmparasiten – meist gegen Spulwürmer und Hakenwürmer. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, welches vorbeugende Mittel am besten zu Ihrer Katze passt.
Unabhängig davon, für welches Produkt Sie sich entscheiden: Wenden Sie es das ganze Jahr über konsequent an und halten Sie sich genau an die Anwendungshinweise.