Die meisten Katzenbesitzer sind sich der außergewöhnlichen Fähigkeit ihrer Haustiere bewusst, an jedem Ort, in jeder Position und zu jeder Zeit ein Nickerchen zu machen. Katzen verbringen scheinbar einen Großteil ihres Tages mit Dösen – sei es auf einem gemütlichen Schoß, zusammengerollt in ihrem Bett oder vielleicht auf einem sonnigen Fensterbrett. Der Ausdruck „Katzenschläfchen“ wurde nicht ohne Grund geprägt!
Katzen schlafen etwa 16 bis 18 Stunden am Tag, während Kätzchen sogar noch länger schlafen können, bis zu 22 Stunden innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums. Diese Schlafzeit mag übertrieben erscheinen, ist jedoch für das Wachstum und die Entwicklung der Tiere sowie für ihren aktiven Lebensstil von entscheidender Bedeutung.
Sehen wir uns an, warum Schlaf notwendig ist, welche Schlafgewohnheiten Kätzchen haben und wie man sowohl bei neugeborenen Kätzchen als auch bei erwachsenen Katzen einen gesunden Schlafrhythmus fördert.
Warum benötigen Kätzchen Schlaf?
Schlaf ist eine lebenswichtige Funktion. Er ermöglicht es dem Geist und Körper Ihres Kätzchens, neue Energie zu tanken. Ohne Schlaf wird die Gehirnfunktion beeinträchtigt, und Schlafmangel kann sich auch negativ auf das Immunsystem auswirken, wodurch Kätzchen anfälliger für Krankheiten werden.
Die Zeit des Kätzchens ist eine Phase schnellen Wachstums und schneller Entwicklung, die viel Energie erfordert. Katzenfutter liefert die nötigen Kalorien, aber für diese Entwicklungsprozesse, insbesondere für das Wachstum des Gehirns und des Nervensystems, ist Schlaf erforderlich. Lange Nickerchen helfen, den Körper auszuruhen, sodass Kätzchen nach dem Aufwachen bereit sind für ihre intensiven Aktivitätsschübe – sei es beim Spielen, Anspringen, Jagen oder bei den Mahlzeiten.
Schlafmuster von Katzen
Schlafzyklen und Schlafdauer werden in der Regel durch die Intensität des Tageslichts gesteuert, was wiederum die Produktion des Hormons Melatonin beeinflusst. Dieser Prozess wird als zirkadianer Rhythmus bezeichnet und variiert je nach Tierart und Individuum.
Unsere Hauskatzen stammen von Wildkatzen ab, die in den Wüsten und Ebenen Nordafrikas lebten und kleine Beutetiere jagten, um zu überleben. Aus diesem Grund haben sie sich zu dämmerungsaktiven Tieren entwickelt, die in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv sind, wenn kleine Vögel und Säugetiere am leichtesten zu finden sind. Diese Schlafgewohnheiten haben sich bis heute erhalten. Katzen schlafen oft in kurzen Phasen und können sogar mitten in der Nacht hellwach werden.
Wildkatzen waren sowohl Beutetiere als auch Raubtiere und konnten selbst aus dem Tiefschlaf sehr schnell erwachen. Man kann sie oft dösen sehen, mit einem offenen Auge, wobei sie trotz ihrer entspannten Haltung immer wachsam bleiben. Tiefere Schlafphasen sind jedoch nach wie vor notwendig. Katzen könnten sich entscheiden, das Risiko ihrer Verletzlichkeit im Schlaf zu minimieren, indem sie sich an einen vertrauten Gefährten kuscheln oder hoch oben in einem sicheren Bett mit einem guten Überblick schlafen.
Wie viele Stunden Schlaf benötigen Kätzchen?

Im Alter von 2 Monaten schlafen Kätzchen durchschnittlich 18 Stunden pro Tag.
Erwachsene Katzen schlafen durchschnittlich 18 Stunden pro Tag, mit Schwankungen zwischen 16 und 20 Stunden, während Kätzchen bis zu 22 Stunden täglich schlafen können.
In den ersten Lebenswochen schläft ein neugeborenes Kätzchen mehr als 20 Stunden täglich. Diese Zeit ist durch extrem schnelles Wachstum und die Anpassung an das Leben geprägt. Der Schlaf besteht meist aus „Schnellschlaf“ oder REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), wobei leichte Zuckungen im Gesicht und den Augen völlig normal sind. Sehr junge Kätzchen können ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren und schlafen daher eng an ihre Mutter und Geschwister gekuschelt.
Mit 2 bis 3 Wochen kommen bei Kätzchen Phasen tieferen Schlafs hinzu, und die Schlafdauer verkürzt sich auf etwa 19 bis 20 Stunden. Sie beginnen, alleine zu schlafen und sind in ihren Wachphasen aktiver, erkunden ihre Umgebung und entwickeln ein Interesse an neuen Geräuschen und Eindrücken.
Im Alter von etwa 2 Monaten schlafen Kätzchen etwa 18 Stunden am Tag, oft allein. Sie suchen sich einen warmen, bequemen und sicheren Schlafplatz, wie ein erhöhtes Katzenbett an einem sonnigen Ort. Zwischen den Schlafphasen haben sie viel Energie, spielen gerne mit Katzenspielzeug und interagieren mit ihren Geschwistern oder anderen Spielkameraden.
Der Schlaf ist in Zyklen unterteilt, mit etwa fünf Minuten REM-Schlaf, gefolgt von 20 bis 25 Minuten tieferer Ruhe. Auch ältere Kätzchen brauchen weiterhin viel Schlaf, da sie sich immer noch schnell entwickeln.
Förderung gesunder Schlafgewohnheiten
Wenn Sie eine neue Katze nach Hause bringen, sei es ein ausgewachsenes Tier oder ein Kätzchen, ist es wichtig, einen gesunden Schlafrhythmus zu fördern. Schlaf ist essenziell für die Gesundheit, und weder Sie noch Ihr Haustier profitieren von unterbrochenen Nächten. Hier sind einige wichtige Tipps:
Haben Sie eine Routine?
Katzen sind Gewohnheitstiere. Wenn Sie ihren Tagesablauf konstant halten, wird auch ihr Schlafrhythmus regelmäßiger sein. Mahlzeiten, die Reinigung der Katzentoilette und Spielzeiten sollten regelmäßig und vorhersehbar erfolgen.
Aktives Spiel

Wenn Sie möchten, dass Ihr Kätzchen nachts mehr schläft, stellen Sie sicher, dass es tagsüber ausreichend Bewegung bekommt und spielt.
Besonders Kätzchen haben viel Energie. Je mehr sie aktiv sind und spielen, desto mehr Ruhe brauchen sie, um sich zu erholen. Sorgen Sie tagsüber für genügend Aktivität und Spaß, damit Ihr Kätzchen nachts besser schlafen kann.
Dennoch sollten sowohl Katzen als auch Kätzchen tagsüber Ruhephasen einlegen, da ihr Schlafbedarf im Vergleich zu dem eines Menschen deutlich höher ist. Stören Sie sie nicht beim Ausruhen, sondern sorgen Sie dafür, dass ihre natürlichen Wachzeiten mit Spaß und Spiel gefüllt sind.
Ein spätes Abendessen
Geben Sie Ihrem Kätzchen kurz vor dem Schlafengehen Futter, denn ein voller Magen hilft ihm, länger ruhig zu bleiben. Kätzchen müssen regelmäßig gefüttert werden, also stellen Sie sicher, dass immer etwas Katzenfutter bereitsteht, um zu verhindern, dass Ihnen ein kleines pelziges Wesen in den frühen Morgenstunden laut miaut und nach Futter verlangt!
Sorgen Sie für ein gemütliches Bett
Katzen können wirklich wählerisch bei der Auswahl ihres Schlafplatzes sein! Meine Katze hat das sorgfältig ausgesuchte, teure Katzenbett einfach ignoriert und sich stattdessen für einen Haufen Schuhe entschieden (ja, wirklich!). Also lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihr Kätzchen eine ebenso überraschende Wahl trifft.
Ein ideales Katzenbett sollte jedoch hohe Seitenwände zum Schutz bieten und mit einer warmen Decke für zusätzlichen Komfort ausgestattet sein. Es sollte an einem warmen Ort stehen und vorzugsweise hoch platziert werden. Ein bequemes Bett in der richtigen Position kann dazu beitragen, dass Ihre Katze besser schläft!
Wann besteht Anlass zur Sorge: Zu viel oder zu wenig Schlaf?

Zu viel oder zu wenig Schlaf kann manchmal auf ein gesundheitliches Problem hinweisen.
Ein Haustier zu besitzen ist eine große Verantwortung und kann mit vielen Sorgen verbunden sein! Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Katze zu viel oder zu wenig schläft, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren.
Katzen schlafen von Natur aus einen großen Teil des Tages, weshalb es oft schwierig ist, die Schlafdauer genau zu beurteilen. Wenn Sie jedoch die üblichen Schlafgewohnheiten Ihrer Katze beobachten, können Sie feststellen, ob sich etwas verändert hat. Änderungen im Schlafverhalten können bei Katzen auch auf Stress oder Angst hinweisen.
Zu viel Schlaf oder eine allgemeine Zunahme der Lethargie können auf eine Erkrankung hindeuten. Katzen sind sehr geschickt darin, Schmerzen und Krankheitsanzeichen zu verbergen, sodass subtile Veränderungen wie vermehrter Schlaf die einzigen Hinweise darauf sein können, dass etwas nicht stimmt.
Schlafmangel kann ebenfalls problematisch sein. Kätzchen erhalten möglicherweise nicht genug Schlaf, wenn ihre Umgebung zu aufregend ist, was zu Entwicklungsstörungen führen kann. Achten Sie darauf, dass sie ausreichend Zeit zum Ausruhen und Erholen haben. Bestimmte Krankheiten wie Hyperthyreose oder kognitive Dysfunktion können ebenfalls den normalen Schlaf-Wach-Rhythmus Ihrer Katze beeinflussen, was zu häufigem nächtlichen Aufwachen führen kann.
Wenn Sie sich Sorgen über die Schlafgewohnheiten, das Verhalten oder die Gesundheit Ihrer Katze machen, ist es empfehlenswert, einen Tierarzt aufzusuchen.