Wie schnell können Katzen rennen?

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Actiongeladenes Bild, das eine Katze beim Laufen zeigt.

Katzen wirken manchmal wie kleine Superflitzer, wenn sie nachts um drei durch die Wohnung rasen und im letzten Moment vor deinen Schienbeinen stoppen. Und dann siehst du deinen gemütlichen Stubentiger, wie er träge nach einem Sonnenstrahl tapselt – und kannst dir kaum vorstellen, dass er sich überhaupt je schnell bewegt.

Katzen sind wahre Meister der Gegensätze. Sie sind süß und gleichzeitig ein bisschen frech, extrem sportlich und doch herrlich faul. Trotz dieser Gegensätze sollten wir nicht vergessen, dass unsere Hauskatzen beeindruckende körperliche Fähigkeiten besitzen.

Die natürliche Kraft, Beweglichkeit und Flexibilität von Katzen ermöglichen ihnen Fähigkeiten, die man einem 4,5-Kilo-Tier, das sein Futter am liebsten stilvoll auf einem Porzellanteller serviert bekommt, eigentlich nicht zutrauen würde. Trotzdem sind Katzen deutlich schneller als wir Menschen – und können sogar mit Hunden mithalten, die fünfmal so groß sind.

Wie schnell kann eine Katze laufen?

Wie schnell kann eine Katze laufen

Wie schnell eine Katze ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine durchschnittliche Hauskatze kann jedoch Spitzengeschwindigkeiten von rund 48 Kilometern pro Stunde erreichen.

Zum Vergleich: Der schnellste Mensch der Geschichte war Usain Bolt, der bei einem Olympiarennen eine Höchstgeschwindigkeit von 44 km/h erreichte – nach monatelangem gezieltem Training für genau diesen Lauf.

Der getigerte Kater auf deinem Sofa hat weder eine besondere Diät noch einen Trainingsplan – und trotzdem könnte er den schnellsten Mann der Welt überholen, wenn die Motivation stimmt. Ein durchschnittlicher Leistungssportler kommt normalerweise auf etwa 35 Kilometer pro Stunde, während jemand, der nicht gerade fürs Sportmachen bezahlt wird, vermutlich höchstens rund 24 km/h schafft.

Können Katzen schneller laufen als Hunde?

Katzen sind sogar schneller als die meisten Hunde. Die Laufgeschwindigkeit eines Hundes hängt stark von der Rasse ab – im Schnitt erreichen Hunde etwa 24 bis 40 Kilometer pro Stunde. Einige Rassen wie der Deutsche Schäferhund, der Border Collie oder der Dobermann schaffen es sogar auf bis zu 48 km/h.

Und natürlich darf der Greyhound nicht fehlen, der mit seiner Höchstgeschwindigkeit von rund 64 Kilometern pro Stunde zu den Schnellsten gehört. Berücksichtigt man jedoch die Körpergröße der Tiere, wird die Leistung einer Katze umso bemerkenswerter: Ihre Beine sind deutlich kürzer als die eines Schäferhundes – und trotzdem würde ein Rennen zwischen den beiden vermutlich in einem Fotofinish enden.

Dein Wohnzimmerlöwe kann es zwar nicht mit einem Geparden aufnehmen, aber Hauskatzen können im Vergleich zu anderen Großkatzen durchaus mithalten. Ein Rotluchs zum Beispiel erreicht mit etwa 48 Kilometern pro Stunde eine ähnliche Höchstgeschwindigkeit wie eine Hauskatze. Dein verwöhntes Haustier könnte sogar schneller sein als eine Sandkatze – die bringt es im Schnitt auf rund 40 km/h.

Was macht Katzen so schnell?

1. Muskulöse Beine

Manche behaupten natürlich, dass Katzen allein deshalb schneller sind als wir, weil sie doppelt so viele Beine haben. Doch wenn es um Geschwindigkeit geht, spielt die Anzahl der Beine eine geringere Rolle als die Muskulatur. Die Hinterbeine deiner Katze sind besonders kräftig – voller Muskeln, die ihr bei jedem Schritt einen kräftigen Vortrieb verleihen.

2. Flexible Wirbelsäule

Die Wirbelsäule deiner Katze arbeitet eng mit ihren muskulösen Beinen zusammen. Sie ist außergewöhnlich flexibel – sie kann sich zusammenziehen und wieder ausdehnen, fast wie eine Feder, die die Katze bei der Bewegung nach vorne katapultiert. Dadurch kann sie große Schritte machen und mit einem einzigen Sprung deutlich mehr Boden gutmachen.

3. Körperform

Die meisten Katzen sind schlank und geschmeidig gebaut. Diese Körperform macht sie besonders aerodynamisch. Beim Laufen spüren sie weniger Luftwiderstand als breitere, massigere Tiere – ein klarer Vorteil für Tempo und Wendigkeit.

4. Sie laufen auf den Zehenspitzen

Katzen sind sogenannte Zehengänger – das heißt, sie laufen auf ihren Zehen und nicht auf der ganzen Fußsohle wie wir Menschen. Wenn du dir die Pfoten deiner Katze beim Gehen genau ansiehst, wirst du feststellen, dass die Rückseite ihrer Füße leicht über dem Boden schwebt. Diese Haltung macht ihre Bewegungen schneller und wendiger.

Energiegeladenes Bild einer getigerten Katze im vollen Sprint.

Die Geschwindigkeit hängt vom körperlichen Körperbau der Katze ab, auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle.

Andere Faktoren, die die Geschwindigkeit beeinflussen

Katzen können Geschwindigkeiten von bis zu 48 Kilometern pro Stunde erreichen – doch wie schnell eine einzelne Katze tatsächlich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Nicht jede Samtpfote, die dir begegnet, wird diese Höchstgeschwindigkeit schaffen. Genau wie bei uns Menschen gibt es auch bei Katzen eine große Bandbreite an sportlichen Fähigkeiten.

1. Rasse

Manche Katzenrassen sind von Natur aus schneller als andere. Das liegt unter anderem am Körperbau – aber auch der Charakter spielt eine Rolle. Einige Rassen sind besonders aerodynamisch gebaut oder enger mit schnellen Wildkatzen verwandt. Zu den schnellsten Hauskatzen gehören die Abessinier, Manx, Bengalkatze, Ägyptische Mau und die Savannah. Am anderen Ende der Skala zählen Rassen wie die Munchkin, Britisch Kurzhaar, Amerikanisch Kurzhaar, Perserkatze und die Ragdoll eher zu den gemütlicheren Vertretern.

2. Alter

Genauso wie ein Kleinkind nicht so schnell ist wie ein Teenager, spielt auch bei Katzen das Alter eine wichtige Rolle für ihre Geschwindigkeit. Sehr junge oder ältere Katzen erreichen nicht das Tempo einer Katze in ihrer besten körperlichen Phase. In der Regel liegt dieser Höhepunkt irgendwo zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr. Ab etwa vier Jahren kann die körperliche Fitness dann allmählich nachlassen.

3. Gewicht und Gesundheit

Laut der Association for Pet Obesity sind rund 60 % der Hauskatzen in den USA übergewichtig. Das bedeutet: Millionen Katzen leiden unter gesundheitlichen Problemen, die direkt mit zu viel Gewicht zusammenhängen. Diese zusätzliche Belastung beeinträchtigt vor allem ihre Gelenke – und damit auch ihre Beweglichkeit.

Wenn deine Katze etwas pummelig ist, wird sie keine sportlichen Höchstleistungen erbringen können. Je mehr Übergewicht sie hat, desto langsamer wird sie. Nur Katzen mit Idealgewicht schaffen den „Goldstandard“ von 48 Kilometern pro Stunde.

4. Motivation

Katzen sind klug und unabhängig – aber sie können auch ziemlich stur sein. Dein bester Katzenkumpel wird also nicht auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen, nur weil du ihn nett darum bittest. Vielleicht gibt er nicht einmal richtig Gas, wenn er dem Katzenminze-Mäuschen den Flur entlang hinterherflitzt.

Wenn du wirklich herausfinden willst, wie schnell deine Katze ist, braucht sie den richtigen Anreiz. Die meisten Katzen laufen nur dann so schnell, wie sie wirklich können, wenn sie Beute jagen – oder wenn sie vor etwas fliehen müssen.

Alles in allem sind Katzen von Natur aus auf Schnelligkeit und Wendigkeit ausgelegt. Wenn sie gesund sind und der richtige Anreiz da ist, wirst du staunen, wie unglaublich schnell sich deine Katze tatsächlich bewegen kann.

Beeindruckendes Bild einer Abessinierkatze mit ihrem charakteristischen getickten Fell und den bezaubernden mandelförmigen Augen.

Zu den schnellsten Katzenrassen überhaupt zählen die Abessinier, Manx, Bengalkatze, Ägyptische Mau und Savannah.

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  1. https://www.worldatlas.com/articles/what-is-a-digitigrade.html

  2. https://highlandcanine.com/the-fastest-dog-breeds-in-the-world/

  3. https://www.petfinder.com/cats/cat-behavior-and-training/how-fast-cats-run-how-high-cats-jump/

  4. http://www.vetstreet.com/our-pet-experts/the-fastest-and-most-athletic-cat-breeds-on-the-planet

  5. https://petobesityprevention.org

  6. https://www.nytimes.com/2020/01/21/science/human-running-speed-quadruped.html

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Amber King

Ambers Karriere als Tierautorin begann, als ihr willensstarker und verständlicherweise ängstlicher Rettungshund Copper sie dazu inspirierte, über ihre Erfahrungen bei der Ausbildung und Liebe eines so geliebten Familienmitglieds zu schreiben. Seitdem hat sie weitere Hunde, Katzen, Pflegekatzen und Hühner in ihr Leben aufgenommen. Sie nutzt ihre Erfahrungen mit ihren eigenen Haustieren sowie die Erkenntnisse, die sie durch ihre ehrenamtliche Arbeit in Tierheimen gewonnen hat, um anderen Tierbesitzern zu helfen, ihre pelzigen besten Freunde besser zu verstehen und sich um sie zu kümmern.