Wenn Ihre Hauskatze die Katzentoilette nutzt, haben Sie sie sicher schon einmal mit den Krallen am Rand kratzen sehen und hören. Vertieft in ein Gespräch oder vorm Fernseher kann der Lärm unendlich erscheinen!
Weshalb kratzen Katzen also in ihrer Katzentoilette? Ist dieses störende Verhalten typisch für Katzen? Und falls nicht, was können Katzenbesitzer dagegen unternehmen?
Warum scharren Katzen vor dem Stuhlgang an den Wänden ihrer Katzentoilette?

Reinigen Sie die Katzentoilette Ihrer Katze täglich mindestens einmal. Regelmäßiges, gründliches Ausschaufeln ist der wichtigste Schritt, um die Toilette sauber zu halten und zu verhindern, dass Ihre Katze sie meidet.
Wenn Sie Ihrer Katze bei der Benutzung ihrer Katzentoilette etwas Aufmerksamkeit schenken, fällt Ihnen vielleicht auf, wie sie in der Streu scharrt. Häufig läuft sie in der Box umher und kratzt an den Wänden, bevor sie uriniert oder Kot absetzt. So sondiert sie den optimalen Platz für ihr Geschäft.
Katzen graben Löcher, um ihren Geruch anschließend leichter zu verbergen. Dabei kann es vorkommen, dass sie ihre Wahl mehrfach überdenken, etwa um den Geruch einer anderen Katze oder verschmutzter Streu zu umgehen. Natürlich gelangen sie beim Graben und Kratzen dabei mitunter auch an die Seiten der Katzentoilette.
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Warum kratzen Katzen nach dem Toilettengang an den Seiten der Katzentoilette?

Katzen scharren häufig am Rand und am Boden ihrer Katzentoilette, während sie ein Loch für ihr „Hinterteil“ ausheben.
Es gehört zum angeborenen Instinkt von Katzen, nach dem Urinieren und Kotabsatz ihre Hinterlassenschaften zu vergraben. Dadurch schützen sie sich vor möglichen Fressfeinden und halten ihr Umfeld sauber. Außerdem setzen sie Duftmarken, denn in ihren Pfoten sitzen Duftdrüsen.
Ob Wildkatzen, ausgewachsene Hauskatzen oder Kätzchen – alle scharren und vergraben ihr „Geschäft“. Mit den Kratzbewegungen an den Seiten der Katzentoilette ziehen sie das Streu bis zum Rand der Schale, um möglichst viel davon zum Zudecken zu nutzen.
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Was kann es bedeuten, wenn deine Katze die Katzentoilette besonders stark kratzt?
Das Kratzen an der Seite der Katzentoilette ist ein typisches Katzenverhalten. Wenn es Ihnen jedoch übertrieben vorkommt oder Ihre Samtpfote ungewöhnlich viel Zeit damit verbringt, intensiv im Streu zu wühlen, lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Dann könnte Ihre Katze mit der Katzentoilette unzufrieden sein. In diesem Fall ist es Zeit, als Detektiv herauszufinden, was sie stört.
Ihre Katze mag das Katzenstreu nicht.
Katzen sind oftmals sehr wählerisch, besonders wenn es um ihre Katzentoilette geht. Wenn Sie also feststellen, dass Ihre Katze keinen passenden Platz für ihre Bedürfnisse findet, kann das ein Hinweis darauf sein, dass sie mit Ihrer Wahl der Katzentoilette unzufrieden ist.
Zum Glück gibt es zahlreiche Streuarten – von Kies, Lehm und Sand über Holzspäne bis hin zu klumpenden oder nicht klumpenden Materialien. Haben Sie einmal herausgefunden, welches Streu Ihre anspruchsvolle Katze bevorzugt, werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass sie die Katzentoilette deutlich effektiver nutzt!
In der Katzentoilette ist zu wenig Streu vorhanden.

Obwohl sich die meisten Fälle einer idiopathischen Blasenentzündung bei Katzen von selbst zurückbilden, benötigen manche Tiere eine Behandlung. Katzen mit einer Harnröhrenobstruktion brauchen besonders schnell eine lebensrettende Notfallbehandlung.
Vielleicht nutzen Sie schon das Lieblingsstreu Ihrer Katze, doch die Streuschicht ist zu dünn. Ich kann das gut verstehen: Haustiere kosten Geld, und auch in Berlin sind die Lebenshaltungskosten nicht ohne.
Widerstehen Sie daher der Versuchung, noch weniger Streu einzufüllen. Mit einer ausreichend dicken Schicht fällt es Ihrer Katze deutlich leichter, ihr Geschäft zuzuschütten – und Sie werden vermutlich feststellen, dass sie weniger heftig an der Katzentoilette kratzt.
Möglicherweise ist die Katzentoilette zu klein.
Wir alle wollen uns beim Toilettengang entspannt und wohlfühlen – Ihrer Katze geht es da nicht anders. Fühlt sich Ihre Samtpfote in der Katzentoilette eingeengt und beengt, kann es ihr schwerfallen, sich hineinzusetzen und sie zu nutzen.
Entscheiden Sie sich für ein größeres Modell, das Ihrer Katze mehr Platz bietet, erledigt sie ihr Geschäft vermutlich schneller – und kratzt weniger am Rand.
Ihre Katze mag das gewählte Modell der Katzentoilette nicht.

Übermäßiger Durst und häufiges Wasserlassen zählen zu den auffälligsten Anzeichen für ein Nierenversagen bei Katzen.
Vielleicht legt Ihre Katze besonderen Wert auf Privatsphäre und fühlt sich in einer Katzentoilette mit Deckel deutlich wohler. Einige Katzen empfinden geschlossene Modelle allerdings als zu beengt. Letztlich ist es eine Frage ihrer individuellen Vorlieben!
Der Standort der Katzentoilette ist nicht ideal.
Sie möchten das Badezimmer nicht mit Zuschauern nutzen, und Ihrer Katze geht es genauso. Katzen bevorzugen in der Regel eine ruhige, private Katzentoilette, fernab vom Trubel des Familienlebens. Steht die Katzentoilette Ihrer Katze an einer stark frequentierten Stelle, rücken Sie sie an einen ruhigeren Ort.
Die Katzentoilette ist nicht sauber genug.

Da älterer Kot mit höherer Wahrscheinlichkeit Oozyten enthält, die Toxoplasmose auslösen können, sollten besonders gefährdete Personen darauf verzichten, die Katzentoilette auszuschaufeln.
Katzen legen großen Wert auf Sauberkeit. Ist die Katzentoilette nicht gründlich gereinigt, nutzen sie sie nur ungern. Dann wühlen sie oft lange im Streu, kratzen an den Seiten und suchen nach einem einigermaßen sauberen Bereich.
Sollten Sie das exzessive Graben Ihrer Katze stören, reinigen Sie die Toilette einfach häufiger. Verwenden Sie dabei Reinigungsmittel mit dezentem Duft, um die empfindliche Nase Ihrer Katze nicht zu reizen.
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Sie teilen ungern.

Eine sinnvolle Richtlinie lautet: Pro Katze im Haus sollte ein Katzenklo bereitstehen – und zusätzlich ein weiteres.
Viele Menschen nutzen lieber ihr eigenes Bad als eine öffentliche Toilette. Schließlich ist es wenig angenehm, wenn man bedenkt, wie viele Fremde dieselbe Toilette bereits benutzt haben. Katzen ticken da ganz ähnlich: Sie teilen ihr Katzenklo nur ungern.
Das bedeutet nicht nur, dass Sie das Katzenklo sauber halten müssen, sondern auch, dass Sie für jede Katze im Haushalt ausreichend Toiletten bereitstellen. Eine Faustregel besagt: Stellen Sie stets eine Katzentoilette mehr auf, als Sie Katzen haben. So verhindern Sie Rangkämpfe und Mobbing und erleichtern Ihrer Katzenfamilie das Toilettentraining.
Sie leiden an gesundheitlichen Problemen.
Angenommen, Ihre Katze muss häufiger aufs Katzenklo und setzt dabei nur sehr geringe Urinmengen ab. Das könnte auf eine Harnwegsinfektion oder Blasenentzündung hindeuten. Wenn Sie den Verdacht haben, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt kontaktieren. Eine verstopfte Blase, bei der gar kein Urin mehr abfließt, ist ein ernstzunehmender Notfall, der vor allem bei Katern vorkommt.
Bei einer verstopften Blase wirkt Ihre Katze häufig schlapp, gereizt und zeigt deutlich Schmerzen. Eine Blasenverstopfung kann sich auch dadurch äußern, dass Ihre Katze länger als sonst im Katzenklo scharrt, ohne etwas abzusetzen. Beide Zustände erfordern umgehende tierärztliche Versorgung.