Reihen leuchtend gelber Narzissen, die im Frühlingswind tanzen – ein wunderschöner Anblick! Doch hinter dieser bunten Pracht steckt auch eine Gefahr. Verantwortungsbewusste Katzenhalter sollten sich der möglichen Risiken für ihre Tiere bewusst sein und wissen, dass Narzissen für Katzen giftig sind.
Da die gesamte Pflanze potenziell gesundheitsschädlich ist, sollten Katzen unbedingt von Narzissen ferngehalten werden – besonders von den Zwiebeln. Schauen wir uns an, was zu tun ist, wenn Ihre neugierige Katze doch einmal von dieser giftigen Pflanze nascht.
Warum sind Narzissen für Katzen giftig?
Narzissen gehören zur Gattung Narcissus in der Familie der Amaryllisgewächse. Sie sind für Haustiere giftig, da sie Alkaloide wie Lycorin enthalten. Diese Stoffe können bei Katzen verschiedene Symptome auslösen und ernste Erkrankungen verursachen. Zudem enthalten Narzissen Calciumoxalatkristalle, die zu Reizungen des Gewebes führen können.
Sind alle Teile von Narzissen giftig?
Eine Narzissenvergiftung entsteht durch das Fressen von Pflanzenteilen wie Blüten und Blättern. Am gefährlichsten ist jedoch die Zwiebel der Narzisse. In ihr steckt die höchste Konzentration der Alkaloide (Giftstoffe), weshalb sie bei Katzen, die sie aufnehmen, die stärksten Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann.
Symptome einer Narzissenvergiftung bei Katzen

Jeder Teil der Narzissenpflanze ist für Katzen giftig, besonders die Zwiebel, wenn sie verschluckt wird.
Die klinischen Symptome nach dem Verzehr von Narzissen hängen meist mit den Auswirkungen der Alkaloidgifte zusammen und umfassen:
- Übelkeit , Erbrechen und Durchfall
- Übermäßiger Speichelfluss
- Bauchschmerzen
- Lethargie
Bei Aufnahme größerer Mengen können schwerwiegendere Symptome auftreten. Dazu gehören:
- Zittern und Krampfanfälle (Krämpfe)
- Niedriger Blutdruck
- Veränderte Herzfrequenz und Herzrhythmusstörungen
- Schwäche und Zusammenbruch
- Atemdepression (langsame, flache Atmung)
- Koma
Diese Symptome können sehr schnell auftreten, meist schon 15 bis 30 Minuten nach dem Verzehr. In leichteren Fällen kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis sich Beschwerden zeigen – häufig in Form von Magenverstimmung und vermehrtem Speichelfluss.
In weniger schweren Fällen können die in Narzissen enthaltenen Calciumoxalatkristalle zu lokalen Reizungen führen. Diese zeigen sich dann als rote, wunde oder geschwürige Stellen im Maul Ihrer Katze. Wenn Ihre Katze eines der genannten Symptome zeigt, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt kontaktieren.
Wann sollten Sie den Tierarzt rufen?
Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze Narzissen gefressen hat, holen Sie bitte sofort fachlichen Rat ein. Kontaktieren Sie die Giftnotrufzentrale für Haustiere oder direkt Ihren Tierarzt. Es ist hilfreich, möglichst viele Informationen bereitzuhalten, etwa wann die Pflanze gefressen wurde, wie viel ungefähr aufgenommen wurde und ob Ihre Katze bereits Symptome einer Vergiftung zeigt.
Kann eine Narzissenvergiftung bei Katzen behandelt werden?
Eine Narzissenvergiftung ist bei Katzen zum Glück selten tödlich, kann aber dennoch erhebliches Unwohlsein verursachen. Je nach aufgenommenem Umfang und den Symptomen Ihrer Katze kann der Tierarzt unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen.
- Brechmittel: Wenn Ihre Katze die Narzissen gerade erst gefressen hat, kann der Tierarzt ein Medikament geben, das das Erbrechen auslöst.
- Aktivkohle: Ihr Tierarzt kann Aktivkohle verabreichen, die die Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt bindet und so deren Aufnahme verhindert.
- Intravenöse Flüssigkeiten: Möglicherweise braucht Ihre Katze eine Flüssigkeitstherapie, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren, die Organfunktionen zu unterstützen und den Blutdruck zu regulieren.
- Medikamente: Je nach Symptomen können spezielle Medikamente nötig sein, etwa Antiepileptika bei Krampfanfällen.
Je nach Schwere der Vergiftung muss Ihre Katze eventuell mehrere Tage in der Tierklinik bleiben, um sich vollständig zu erholen.
Vorbeugung von Narzissentoxizität

Es gibt viele katzenfreundliche Blumen und Pflanzen – Narzissen zählen leider nicht dazu.
Es liegt in der Verantwortung von Katzenbesitzern, ihre Tiere zu schützen. Allerdings gibt es mehr giftige Pflanzen, als man vielleicht vermutet, und es ist oft schwierig, Haus und Garten komplett frei von möglichen Gefahren zu halten. Achten Sie daher genau auf Risiken und reduzieren Sie das Risiko, indem Sie Pflanzen von neugierigen Katzen fernhalten.
Informieren Sie sich, welche Pflanzen für Katzen besonders giftig sind, etwa Lilien oder Azaleen. Wenn Sie einen zugänglichen Garten oder Zimmerpflanzen haben, sollten Sie katzenfreundliche Pflanzen wählen. Bewahren Sie giftige Pflanzen am besten an Orten auf, die für Katzen unzugänglich sind – zum Beispiel in einem separaten Raum – oder legen Sie große Steine oder Kiesel rund um die Pflanzenstämme, um Katzen vom Graben in Blumenzwiebeln abzuhalten. Samen und Blumenzwiebeln sollten ebenfalls außerhalb der Reichweite neugieriger Pfoten aufbewahrt werden.
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