Frontline Spray für Katzen: Eine Übersicht, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen

Aktie Email Pinterest Linkedin Twitter Facebook

Frontline Spray ist ein Präparat von Boehringer Ingelheim (ehemals Merial), das speziell zur äußerlichen Anwendung entwickelt wurde. Es wirkt gegen Flöhe und Zecken, indem es diese abtötet und gleichzeitig einem erneuten Befall sowie damit verbundenen Krankheiten vorbeugt.

In diesem Artikel erfährst du, welches Ziel das Frontline Spray bei Katzen verfolgt, worin es sich von den klassischen Frontline Spot-On-Produkten unterscheidet, mit welchen möglichen Nebenwirkungen zu rechnen ist und welche häufig gestellten Fragen rund um die Anwendung eine Rolle spielen.

Kurzübersicht: Frontline Spray für Katzen

Medikamententyp:
Phenylpyrazol-Antiparasitikum
Bilden:
Spray
Rezept erforderlich?:
NEIN
Von der FDA zugelassen?:
Dieses topische Medikament ist von der EPA für die Anwendung bei Katzen zugelassen.
Lebensphase:
Katzen und Kätzchen ab 8 Wochen und mit einem Gewicht von mindestens 2 Pfund. Der Hersteller gibt jedoch an, dass das Spray bereits bei Kätzchen ab einem Alter von 2 Tagen verwendet werden kann.
Markennamen:
Frontline-Spray
Gebräuchliche Namen:
Fipronil
Verfügbare Dosierungen:
Fipronil 0,29 % erhältlich in 8,5-Unzen- und 17-Unzen-Sprühflaschen.
Ablaufbereich:
Die Produkte sollten vor dem auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatum verwendet werden.

Über Frontline Spray für Katzen

Katze mit Flöhen

Frontline Spray tötet schnell erwachsene Flöhe, Zecken und Läuse.

Wie bei den klassischen Frontline Spot-on-Produkten ist auch im Frontline Spray der Wirkstoff Fipronil enthalten. Fipronil gehört zur Gruppe der Phenylpyrazol-Antiparasitika und wird als Insektizid eingestuft. Es wirkt, indem es bei wirbellosen Tieren wie Flöhen und Zecken die GABA-gesteuerten Nervenkanäle blockiert. Das führt zu einer Überreizung des Nervensystems, neurologischen Störungen und schließlich zum Tod der Parasiten.

Im Unterschied zu Spot-on-Produkten wie Frontline Plus oder Frontline GOLD wird das Frontline Spray nicht gezielt am Nackenansatz aufgetragen. Stattdessen wird es – je nach Gewicht der Katze – an mehreren Stellen großzügig aufgesprüht und ins Fell eingearbeitet, um eine flächendeckende Wirkung zu erreichen.

Was bewirkt Frontline Spray bei Katzen?

Frontline Spray tötet alle erwachsenen Flöhe und Zecken bei Kontakt und ist daher eine gute Wahl, wenn eine Katze stark befallen ist.

Frontline Spray enthält ausschließlich den Wirkstoff Fipronil und bietet deshalb nicht den gleichen umfassenden Schutz wie die neueren Spot-on-Produkte Frontline Plus oder Frontline GOLD.

Fipronil wirkt gegen alle Entwicklungsstadien von Zecken, darunter auch die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die Amerikanische Hundezecke (Dermacentor variabilis), die Lone-Star-Zecke (Amblyomma americanum) sowie die Hirschzecke bzw. Schwarzbeinige Zecke (Ixodes scapularis). Es wird sowohl zur Behandlung eines bestehenden Zeckenbefalls als auch zur Vorbeugung gegen erneuten Befall eingesetzt.

Als Mittel zur Flohbekämpfung kann Fipronil im Frontline Spray nur erwachsene Flöhe abtöten. Da es keinen Insektenwachstumsregulator wie (S)-Methopren oder Pyriproxyfen enthält – wie sie in Frontline Plus oder Frontline GOLD vorkommen – wirkt Frontline Spray nicht gezielt gegen Floheier oder Larven.

Das bedeutet, dass sich aus verbliebenen Eiern und Larven weiterhin neue erwachsene Flöhe entwickeln können. Deshalb ist es möglich, dass auch einige Wochen nach der Behandlung wieder einzelne erwachsene Flöhe auftreten.

Frontline Spray wirkt auch gegen Haarläuse.

Ein Vorteil des Frontline Sprays ist, dass es erwachsene Flöhe und Zecken direkt bei Kontakt abtötet. Das Spray wird auf den gesamten Körper der Katze aufgetragen – im Gegensatz zu Spot-on-Produkten, bei denen der Wirkstoff nur an einer Stelle aufgetragen wird und bis zu 24 Stunden braucht, um sich über die Hautfette der Katze zu verteilen. Dadurch kann das Spray einen akuten Floh– oder Zeckenbefall schneller und gezielter bekämpfen.

Ein weiterer möglicher Vorteil des Frontline Sprays ist laut Hersteller, dass es bei Katzen bis zu acht Wochen lang gegen Flöhe wirkt – sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung. Für Katzen, die unter Flohallergiedermatitis leiden (einer allergischen Reaktion auf den Speichel von Flöhen), wird jedoch eine monatliche Anwendung empfohlen. Auch für einen zuverlässigen Zeckenschutz ist in der Regel eine monatliche Anwendung notwendig.

Frontline Spray für Katzen gilt als wasserfest. Der Hersteller rät jedoch, mit dem Baden mindestens 48 Stunden zu warten und dabei ein Shampoo ohne Seife zu verwenden.

Nach der Anwendung eines Frontline-Produkts ist zu beachten, dass Fipronil vor dem Absterben der Flöhe eine neurologische Übererregung auslöst. Dadurch kann es vorkommen, dass Flöhe nach dem Auftragen des Mittels zunächst sichtbarer und aktiver erscheinen.

Außerdem ist wichtig zu wissen, dass Frontline nicht gegen Darmparasiten wirkt und auch nicht zur Vorbeugung von Herzwurmbefall bei Katzen dient, der durch Mücken übertragen werden kann.

Nebenwirkungen von Frontline Spray für Katzen

Frontline Spray ist sicher und wirksam und zeigt bei bestimmungsgemäßer Anwendung nur wenige Nebenwirkungen.

Bei sachgemäßer Anwendung treten bei Frontline-Produkten nur selten Nebenwirkungen auf. In den USA sind Frontline-Produkte generell erst für Katzen ab einem Alter von 8 Wochen zugelassen.

Da die Dosierung des Sprays individuell an Größe und Gewicht der Katze angepasst werden kann, weisen einige Hersteller darauf hin, dass das Spray auch speziell bei Kätzchen ab einem Alter von 2 Tagen angewendet werden kann. Diese Angabe findet sich allerdings nur auf bestimmten nicht-amerikanischen Verpackungen. Wenn dein Kätzchen jünger als 8 Wochen ist, solltest du vor der Anwendung von Frontline Spray unbedingt Rücksprache mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt halten.

Die am häufigsten berichtete Reaktion auf Frontline-Produkte ist eine vorübergehende Reizung an der Stelle, an der das Mittel aufgetragen wurde. In seltenen Fällen wurde auch über gerötete oder gereizte Haut berichtet – meist abhängig von der individuellen Empfindlichkeit. Wenn solche Symptome auftreten, könnte das darauf hindeuten, dass das Kätzchen überempfindlich ist oder eine allergische Reaktion auf Fipronil zeigt.

Auch wenn Frontline-Produkte keinesfalls eingenommen werden sollten, gilt Fipronil bei sachgemäßer äußerlicher Anwendung – und selbst bei versehentlicher Aufnahme – allgemein als wenig giftig.

Allerdings sind Frontline-Produkte sehr bitter im Geschmack. Wenn eine Katze das frisch aufgetragene Mittel von sich selbst oder einer anderen Katze ableckt, kann allein der bittere Geschmack zu starkem Speicheln, Unruhe oder gelegentlich auch Erbrechen führen.

Laut dem Artikel „Toxikologie-Brief: Die 10 häufigsten Vergiftungen bei Katzen“ von DVM360 handelt es sich dabei in der Regel nicht um eine echte Vergiftung, sondern um eine mitunter heftig ausfallende Reaktion auf den bitteren Geschmack. Etwas Milch oder Flüssigkeit vom Thunfisch kann helfen, die Beschwerden rasch zu lindern.

Im Unterschied zu Spot-on-Produkten, bei denen eine Einzeldosis am Nacken aufgetragen wird – also an einer Stelle, die die Katze selbst nicht ablecken kann – ist es beim Spray generell schwieriger, ein Ablecken zu verhindern. Das Produkt wird über das gesamte Fell verteilt und in die Haut eingearbeitet.

Gerade in Haushalten mit mehreren Katzen, in denen sich die Tiere gegenseitig häufig putzen, stellt das eine zusätzliche Herausforderung dar. Im Vergleich zu Spot-on-Produkten ist es hier besonders wichtig, die Katzen nach der Anwendung für bis zu 24 Stunden voneinander zu trennen, damit das Spray vollständig trocknen kann.

Obwohl viele Frontline-Produkte für Hunde nicht bei Katzen verwendet werden sollten, ist das Spray ausdrücklich für beide Tierarten – also für Katzen und Hunde – zugelassen. Der Grund dafür liegt in der individuell anpassbaren Dosierung, die sich nach der Größe des jeweiligen Tieres richtet.

Falls du dir wegen einer möglichen Vergiftung unsicher bist, wende dich am besten sofort an deine Tierärztin oder deinen Tierarzt – insbesondere, wenn du vermutest, dass deine Katze etwas Frontline vom Fell abgeleckt hat und nun eine bittere Reaktion zeigt. Alternativ kannst du auch das ASPCA Animal Poison Control Center (1-888-426-4435) oder die Pet Poison Helpline (1-855-764-7661) kontaktieren, um schnell fachlichen Rat zu bekommen.

Zum Schluss: Es ist bekannt, dass topische Produkte wie Frontline bei Menschen Haut- oder Augenreizungen verursachen können. Deshalb ist es sinnvoll, beim Auftragen des Sprays Einweghandschuhe zu tragen und sich anschließend gründlich die Hände zu waschen.

Lesen Sie auch: Vergiftung durch Floh- und Zeckenmedikamente bei Katzen

Frontline Spray für Katzen Dosierung

Das Fell mit dem Spray befeuchten und es durch das Fell bis auf die Haut einarbeiten.

Die Dosierung von Frontline Spray richtet sich nach dem Gewicht der Katze, bei der es angewendet wird. Auf dem Etikett der Sprühflasche befindet sich eine Dosierungstabelle, die auf das Körpergewicht von Katzen und Hunden abgestimmt ist.

Wichtig ist: Im Gegensatz zu Spot-on-Produkten kann das Spray nicht einfach an einer einzigen Stelle – etwa im Nackenbereich – aufgetragen werden. Spot-on-Produkte enthalten einen Trägerstoff, der dafür sorgt, dass sich der Wirkstoff innerhalb von etwa 18 bis 24 Stunden in den Hautfetten verteilt. Beim Spray hingegen muss das Mittel großzügig auf das gesamte Fell und den Körper aufgebracht werden, um zuverlässig wirken zu können.

Die vom Hersteller empfohlene Dosis liegt bei zwei bis vier Sprühstößen pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einer durchschnittlichen Katze mit etwa 10 Pfund (rund 4,5 Kilogramm) bedeutet das am unteren Ende etwa acht bis zehn Sprühstöße, am oberen Ende etwa 16 bis 20 Sprühstöße. Ob man sich eher an der unteren oder oberen Grenze orientiert, hängt davon ab, wie stark die Katze von Flöhen oder Zecken befallen ist, wie lang ihr Fell ist (bei längerem Fell wird meist mehr Produkt benötigt), und ob es sich um eine akute Behandlung oder eine vorbeugende Anwendung handelt.

Der Hersteller empfiehlt, das Spray aus einer Entfernung von 10 bis 20 Zentimetern aufzutragen. Dabei sollte gegen die Fellrichtung gesprüht werden, damit das Produkt besser bis zur Haut vordringen kann.

Laut Hersteller soll das gesamte Fell – einschließlich Rücken und Bauch – gleichmäßig mit dem Spray benetzt werden. Anschließend muss das Produkt gründlich ins Fell und bis auf die Haut eingearbeitet werden. Dabei ist wichtig, Einweghandschuhe zu tragen und sich nach der Anwendung sorgfältig die Hände zu waschen.

Vergleich von Frontline Spray und Frontline Spot-on-Produkten

Wenn Sie einen Flohbefall im Haus bekämpfen, kann ein Frontline Spot-On-Produkt den Lebenszyklus der Flöhe unterbrechen.

Wenn du überlegst, ob du Frontline Spray oder eines der Spot-on-Produkte wie Frontline Plus oder Frontline GOLD verwenden möchtest, ist es sinnvoll, die jeweiligen Vor- und Nachteile zu kennen.

Ein großer Vorteil des Frontline Sprays ist seine schnelle Wirkung. Da es direkt auf den ganzen Körper aufgetragen wird, kann es erwachsene Flöhe und Zecken rascher abtöten. Spot-on-Produkte wie Frontline Plus und Frontline GOLD beginnen zwar bereits nach etwa vier Stunden bzw. 30 Minuten zu wirken, aber es kann bis zu 12 bis 18 Stunden dauern, bis sie ihre volle Wirkung entfalten und 100 % der Flöhe und Zecken beseitigen – da sich der Wirkstoff zunächst über die Haut verteilen muss.

Ein weiterer Vorteil: Frontline Spray ist deutlich kostengünstiger – vor allem in Haushalten mit mehreren Tieren, da es sowohl bei Katzen als auch bei Hunden angewendet werden kann.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung von Frontline Spray im Vergleich zu Spot-on-Produkten.

Ein erster Nachteil: Frontline Spray wirkt nicht gegen alle Entwicklungsstadien des Flohs – also nicht gegen Eier oder Larven – da es keinen Wirkstoff zur Regulierung des Insektenwachstums enthält. Das bedeutet, dass nach der Behandlung einer Katze mit aktivem Flohbefall in den darauffolgenden Wochen erneut Flöhe auftauchen können. Es dauert daher länger, bis ein aktiver Befall im Haushalt vollständig unter Kontrolle ist – eine gründliche Behandlung der Umgebung ist in solchen Fällen besonders wichtig.

Ein zweiter Nachteil betrifft die Anwendung selbst. Zwar gelingt es in vielen Fällen, eine Katze für die kurze Spot-on-Anwendung ruhig zu halten – auch wenn manche Halter:innen dabei bereits an ihre Grenzen stoßen. Doch beim Spray ist es meist deutlich aufwändiger, da es großzügig auf den ganzen Körper aufgetragen und sorgfältig in das Fell eingearbeitet werden muss. Viele erwachsene Katzen lassen sich dafür nur schwer stillhalten.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Anwendung des Sprays oft mit mehr Aufwand und möglichem Schmutz verbunden ist. Da das Tragen von Handschuhen empfohlen wird und die behandelte Katze möglicherweise für mindestens 24 Stunden in einem geschlossenen Raum – wie etwa einem Badezimmer – bleiben sollte, um zu vermeiden, dass Rückstände auf Polstermöbel oder andere Oberflächen gelangen, ist der Umgang im Alltag etwas umständlicher.

Zwar gilt Fipronil grundsätzlich als sicher für Katzen, doch bei der Anwendung des Sprays besteht ein deutlich höheres Risiko für Dosierungsfehler. Die richtige Menge hängt vom Gewicht der Katze und weiteren Faktoren ab – und muss vom Tierhalter selbst abgeschätzt werden. Im Gegensatz dazu enthalten Spot-on-Produkte eine fertig abgepackte Einzeldosis, wodurch solche Unsicherheiten bei der Anwendung vermieden werden.

Auch wenn deine Katze stark von Flöhen oder Zecken befallen ist, solltest du die Dosierungstabelle auf der Verpackung sorgfältig beachten, um sicherzustellen, dass du nicht mehr Sprühstöße anwendest als notwendig.

Gerade bei einem Ganzkörperspray ist es außerdem schwierig, die Katze davon abzuhalten, das Produkt abzulecken. Spot-on-Produkte haben hier den Vorteil, dass sie gezielt an einer Stelle unterhalb des Kopfes aufgetragen werden können – also an einer Körperstelle, die die Katze selbst nicht erreicht.

Frontline ist nicht zur Einnahme bestimmt. Die Anwendungshinweise weisen ausdrücklich darauf hin, dass das Produkt nicht in die Augen oder den Mund des Tieres gelangen darf. Bei der Verwendung des Sprays ist das Risiko für eine bittere Geschmacksreaktion mit starkem Speichelfluss (Hypersalivation) bei Katzen besonders hoch.

Avatar photo

Dr. Chris Vanderhoof, DVM, MPH

Dr. Chris Vanderhoof hat 2013 sein Studium am Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine (VMCVM) an der Virginia Tech abgeschlossen, wo er auch einen Master in Public Health erworben hat. Er absolvierte ein rotierendes Praktikum am Red Bank Veterinary Hospital in New Jersey und arbeitet jetzt als Allgemeinmediziner im Großraum Washington DC. Dr. Vanderhoof ist außerdem Werbetexter mit Spezialisierung auf den Bereich Tiergesundheit und Gründer von Paramount Animal Health Writing Solutions, das Sie unter www.animalhealthcopywriter.com finden. Dr. Vanderhoof lebt mit seiner Familie, zu der auch drei Katzen gehören, in der Region Northern Virginia.