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Katzen sind schnell, wendig und beweglich, wenn sie es wollen. Ihre Pfoten sorgen durch ihre Polsterung für Dämpfung und sicheren Halt.
Schon kleine Verletzungen an den Pfoten können für Ihre Katze unangenehm sein und ihre täglichen Aktivitäten einschränken. Vielleicht fragen Sie sich, wann ein Tierarztbesuch nötig ist.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die häufigsten Verletzungen an Katzenpfoten erkennen, welche grundlegenden Pflegemaßnahmen Sie zu Hause durchführen können und wann es sinnvoll ist, Ihren Tierarzt zu kontaktieren.
Ursachen einer Katzenpfotenverletzung
Eine Verletzung der Katzenpfote kann verschiedene Ursachen haben. Hier sind einige der häufigsten Kategorien:
- Trauma:
- Bisswunden
- Insektenstiche oder -bisse
- Kratzer, Abschürfungen, Schnitte und Einstiche
- Verstauchung oder Bruch durch einen Sturz
- Quetschverletzung (wenn jemand auf den Fuß tritt oder ein schwerer Gegenstand darauf fällt)
- Eingewachsene Zehennägel: Die Krallen von Katzen können so lang werden, dass sie in die Ballen oder andere Bereiche der Pfote eindringen.
- Allergien: Allergien oder Immunerkrankungen können Rötungen und Schwellungen am Fuß oder einzelnen Bereichen verursachen.
- Krebs: Auch wenn es keine Verletzung im klassischen Sinn ist, können manche Krebsarten an der Pfote wie eine Verletzung wirken.\[cliverse\_source number=“1″]
Symptome einer Katzenpfotenverletzung

Wenn eine Katze ständig eine Pfote hochhält, kann das ein erstes Anzeichen für eine Pfotenverletzung sein. Amada Ekeli / Shutterstock.com
Unabhängig davon, welcher Teil der Pfote betroffen ist oder welche Ursache dahintersteckt, ähneln sich viele Symptome einer Katzenpfotenverletzung. Zu den häufigsten Anzeichen, die Ihnen als Erstes auffallen könnten, zählen:
- Hinken
- Eine Pfote hochhalten
- Übermäßiges Lecken oder Putzen derselben Pfote
- Widerstand, wenn man die Pfote berührt oder anschaut (sofern Ihre Katze das normalerweise erlaubt)
- Versteckverhalten
Wenn Sie die Möglichkeit haben, die Pfote Ihrer Katze genauer zu untersuchen, sollten Sie auf die folgenden Punkte achten – geordnet nach den möglicherweise betroffenen Bereichen der Katzenpfote:
Klaue/Nagel
- Gebrochener oder eingerissener Nagel
- Ein zu langer Nagel, der sich oft um den Pfotenballen dieser Zehe wickelt und hineinwächst
- Fehlender Nagel, der eine rote, fleischige Stelle (das sogenannte „Leben“ oder das Gewebe im Nagelinneren) freilegt
- Ausfluss – sei es Blut oder weißer, grüner oder gelber Eiter – rund um den Nagel oder das Nagelbett
- Schwellungen oder Wucherungen im Bereich des Nagels oder Nagelbetts
Zehen
- Eine oder mehrere geschwollene Zehen (falls schwer zu erkennen, vergleichen Sie mit der anderen Pfote)
- Fehlendes Fell an der Zehe
- Ausfluss – sei es Blut, Eiter oder andere gefärbte Flüssigkeiten
- Feuchtes, nasses oder verfilztes Fell
- Gespreizte Zehen, oft bedingt durch Schwellungen zwischen ihnen
- Anzeichen von Einstichen oder Löchern zwischen den Zehen
- Ein Fremdkörper, der zwischen den Zehen oder Ballen feststeckt
Pfotenpolster
- Rote oder wunde Ballen
- Geschwollene oder „aufgedunsen“ wirkende Fußballen
- Schnitte oder Einstiche
- Hart oder verkrustet wirkende Ballen
Ganze Pfote
- Haarausfall an einer oder mehreren Stellen
- Verfilztes, feuchtes oder klebriges Fell
- Ein Fuß wirkt im Vergleich zu den anderen vergrößert oder geschwollen (achten Sie darauf, dass nichts den Fuß einschnürt)
Diagnose einer Katzenpfotenverletzung
Bringen Sie Ihre Katze zum Tierarzt, wenn sich die Verletzung trotz häuslicher Pflege nach ein paar Tagen nicht bessert. Ihr Tierarzt kann die Wunde oft bei einer einfachen Untersuchung beurteilen, empfiehlt aber möglicherweise eine Sedierung, da solche Verletzungen sehr schmerzhaft sein können. Die Sedierung ermöglicht eine gründliche und schmerzfreie Untersuchung. Gleichzeitig kann die Wunde gereinigt und gegebenenfalls behandelt werden.
Ist die Ursache bei der visuellen Untersuchung nicht eindeutig, können weitere Tests empfohlen werden:
- Röntgenaufnahmen: Werden genutzt, um Knochenbrüche oder Fremdkörper unter der Haut aufzuspüren.
- Hautzytologie: Dient zur Feststellung von Infektionen oder anderen Problemen auf der Hautoberfläche.
- Bakterienkultur: Hilft bei der Identifikation einer bakteriellen Infektion und der Auswahl des passenden Antibiotikums.
- Feinnadelaspiration (mit Zytologie): Dabei wird eine kleine Zellprobe aus einer bestimmten Stelle entnommen und mikroskopisch untersucht.
- Biopsie: Hierbei wird ein Gewebestück entnommen und zur weiteren Analyse ins Labor geschickt.
Häusliche Pflege bei einer Katzenpfotenverletzung

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Einige kleinere Verletzungen an Katzenpfoten können Sie zu Hause behandeln, vor allem, wenn Ihre Katze es zulässt, dass Sie ihre Pfote problemlos anfassen. Haben Katzen jedoch Schmerzen, reagieren sie oft mit Beißen oder Kratzen auf Untersuchungsversuche. Gehen Sie daher auf Nummer sicher und bringen Sie Ihre Katze zum Tierarzt, wenn Sie die Verletzung nicht erfolgreich selbst untersuchen oder behandeln können.
[4]
Wunde reinigen: Säubern Sie jede offene Wunde mit Wasser und Seife. Handseife oder antibakterielles Spülmittel eignen sich besonders, wenn klebrige oder verklumpte Rückstände vorhanden sind. Füllen Sie zwei Schüsseln mit warmem (nicht heißem) Wasser – eine mit Seifenlauge, die andere mit klarem Wasser zum Ausspülen. Alternativ können Sie zwei warme, feuchte Waschlappen verwenden – einen mit Seifenlauge, einen zum Ausspülen. Trocknen Sie die Pfote anschließend vorsichtig mit einem sauberen Handtuch ab. Ein helles Handtuch oder Papiertuch hilft dabei, Flüssigkeitsaustritt zu erkennen.
Warme Kompresse: Eine warme (nicht heiße) Kompresse kann Schwellungen lindern. Bei einem Abszess (Eiter unter der Haut) kann sie helfen, ihn zu öffnen und den Druck zu reduzieren. Nutzen Sie einen warmen, feuchten Waschlappen und legen Sie ihn in einen verschließbaren Plastikbeutel, damit die Stelle nicht zu nass wird. Die Kompresse sollte idealerweise fünf bis zehn Minuten lang, zwei- bis dreimal täglich angewendet werden. Wenn die Schwellung nach ein paar Tagen nicht zurückgeht, suchen Sie einen Tierarzt auf.
Desinfizierende Spülungen: Vermeiden Sie Alkohol (da er bei offenen Wunden schmerzt) und Wasserstoffperoxid (kein geeignetes Desinfektionsmittel). Verwenden Sie stattdessen Lösungen, Sprays oder Tücher auf Chlorhexidinbasis, um Bakterien zu entfernen und Infektionen vorzubeugen. Chlorhexidin sollten Sie vor der Anwendung immer so verdünnen, dass es nur noch blassblau ist. Auch Betadin (Povidon-Iod) kann genutzt werden, muss jedoch auf einen blassen Teeton verdünnt werden, da es sonst Fell, Haut und Textilien verfärbt.
Allergische Reaktionen auf Chlorhexidin oder Betadin sind bei Katzen selten, aber möglich. Wenn die Haut nach der Anwendung schlechter aussieht, brechen Sie die Behandlung sofort ab und lassen Sie Ihre Katze vom Tierarzt untersuchen.
Topische Cremes und Salben: Kontaktieren Sie vor der Anwendung solcher Mittel Ihren Tierarzt. Viele Katzen reagieren empfindlich auf Inhaltsstoffe wie Neomycin und Polymyxin B, die in antibakteriellen Salben enthalten sind. Da Katzen dazu neigen, alles von ihren Pfoten abzulecken, würden sie das Medikament aufnehmen. [cliverse\_source number=“5″]
Verwenden Sie keine homöopathischen Mittel wie Honig ohne vorherige Absprache mit Ihrem Tierarzt. Tafelhonig hat kaum bis keine antibakterielle Wirkung und birgt zudem das Risiko, das Bakterium Clostridium botulinum (Botulinumtoxin) in die Wunde zu bringen.
Verwenden Sie einen Trichter: Ein Halskragen oder ein weicher Schutzkragen verhindert, dass Ihre Katze an der verletzten Pfote leckt oder kaut. Solche Verhaltensweisen können eine kleine Verletzung schnell verschlimmern. Die Heilung verläuft deutlich besser, wenn Ihre Katze nicht an die Wunde gelangt.
Halten Sie Ihre Katze im Haus: Mit einer Pfotenverletzung ist Ihre Katze weniger gut geschützt und kann Gefahren schwerer entkommen. Sie drinnen zu behalten mag herausfordernd sein, ist aber die beste Möglichkeit, die Verletzung zu beobachten und gut zu versorgen.
Vermeiden Sie Verbände: Es ist zwar gut gemeint, die verletzte Pfote Ihrer Katze zu verbinden, doch viele selbstangelegte Verbände sind oft zu eng. Das kann die Durchblutung beeinträchtigen, Schwellungen verstärken, bakterielle Infektionen fördern oder zusätzliche Verletzungen verursachen.
Ausnahme bei Notfällen: Bei einer stark blutenden oder ernsten offenen Wunde ist es in Ordnung, vor dem Tierarztbesuch einen Verband anzulegen, um die Blutung zu stoppen. Dieser sollte jedoch nicht länger als sechs bis zwölf Stunden getragen werden. Verwenden Sie viel Polsterung mit Gaze oder nicht klebenden Wundauflagen, die sicher, aber nicht zu fest sitzen. Kleben Sie medizinisches Tape nur auf den Verband, niemals auf Haut oder Fell.
Tierärztliche Behandlung von Katzenpfotenverletzungen
Die Betreuung durch einen Tierarzt ist immer ratsam, wenn:
- Eine Wunde schwerwiegend oder sehr schmerzhaft wirkt
- Ihre Katze eine Untersuchung nicht zulässt
- Die Verletzung trotz häuslicher Pflege nach einigen Tagen nicht besser wird oder sich verschlimmert
Die Behandlung in der Tierarztpraxis richtet sich nach der Art der Pfotenverletzung. Offene Wunden müssen oft gründlich gereinigt oder gespült werden. Manche offene Wunden oder Abszesse müssen vernäht werden, und gelegentlich wird für einige Tage eine Drainage gelegt.
Ihr Tierarzt kann eine antibiotische Salbe zur lokalen Anwendung oder orale Antibiotika verschreiben. Sollte die Gabe oraler Antibiotika schwierig sein, kommt möglicherweise das langwirkende injizierbare Antibiotikum Convenia infrage. Schmerzmittel sind bei den meisten Pfotenverletzungen notwendig. Häufig eingesetzt werden Buprenorphin und Gabapentin. Entzündungshemmer wie NSAIDs sollten bei Katzen vorsichtig verwendet werden. In einigen Fällen ist stattdessen eine Behandlung mit Steroiden erforderlich.
Bei gebrochenen Fuß- oder Zehenknochen, die durch Röntgenaufnahmen bestätigt wurden, ist manchmal eine Operation notwendig, in anderen Fällen können Schiene oder Gipsverband ausreichen. Wenn sich die Pfotenverletzung als Wucherung, Tumor oder andere Hauterkrankung herausstellt, unterstützt Ihr Tierarzt Sie bei der passenden Behandlung. Gegebenenfalls überweist er Sie an einen Spezialisten für Chirurgie, Innere Medizin, Dermatologie oder Onkologie (Krebsbehandlung).
Ihr Tierarzt wird Ihnen genaue Anweisungen zur weiteren Pflege zu Hause geben, etwa zu Fußbädern, warmen oder kalten Kompressen und der Verbandspflege. Falls ein Verband nötig ist, sollten Sie die Pflegeanleitung sorgfältig befolgen und die Wunde regelmäßig kontrollieren.
Tipps zur Katzenpflege
- Suchen Sie bei stark blutenden oder schweren Verletzungen sowie wenn Ihre Katze die Untersuchung der Pfote verweigert, umgehend einen Tierarzt auf.
- Wenn sich die Pfotenverletzung trotz häuslicher Pflege nach zwei bis drei Tagen nicht bessert oder sich verschlechtert, sollten Sie ebenfalls den Tierarzt konsultieren.
- Vermeiden Sie Verbände, außer zur Blutstillung auf dem Weg zum Tierarzt.
- Seien Sie vorsichtig bei der Anwendung von BNP-Salben (wie Neosporin), da manche Katzen darauf empfindlich reagieren können.
- Halten Sie Ihre Katze im Haus und möglichst in einem kleineren Bereich, um sie besser beobachten und versorgen zu können.
So verhindern Sie eine Verletzung an der Katzenpfote

Das regelmäßige Kürzen scharfer Krallen kann helfen, bestimmte Pfotenverletzungen zu vermeiden. RJ22 / Shutterstock.com
Freigängerkatzen sind am stärksten durch traumatische Verletzungen gefährdet. Wenn Sie Ihre Katze drinnen halten, lassen sich Verletzungen zwar nicht vollständig vermeiden, das Risiko bestimmter Traumata kann jedoch deutlich reduziert werden.
Das regelmäßige Kürzen der Krallen hilft, übermäßig lange Krallen zu verhindern. Dadurch sinkt auch die Gefahr, dass Ihre Katze mit der Kralle hängenbleibt, was Panik und dadurch verletzte Krallen auslösen kann. Eine Ausnahme gilt für Freigängerkatzen: Sie sollten ihre Krallen bei Bedarf als Verteidigung behalten dürfen.
Manchmal lässt sich eine Pfotenverletzung nicht vermeiden, doch eine frühzeitige Erkennung und Behandlung kann den Heilungsprozess deutlich verbessern.
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Plattenepithelkarzinome bei Katzen | VCA Animal Hospitals. (nd). Vca.
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Katze humpelt – wenn es Zeit ist, zum Tierarzt zu gehen | Cordova Vet | Germantown Parkway Animal Hospital . (2021, 15. November).
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Hautbiopsie bei Katzen | VCA Animal Hospitals . (nd). Vca.
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Erste Hilfe bei gerissenen Pfotenballen bei Katzen | VCA Animal Hospital | VCA Animal Hospitals . (nd). Vca.
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Helpline, PP (2022, 30. September). BNP-SALBE FÜR KATZEN . Pet Poison Helpline.