Robenacoxib bei Katzen: Überblick, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen

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Robenacoxib für Katzen ist der Wirkstoffname von Onsior, einem nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikament (NSAID), das von der FDA für den Einsatz bei Katzen zugelassen ist. In diesem Artikel erfährst du, was Robenacoxib ist, wie es wirkt, wann es angewendet wird, worauf bei der Sicherheit zu achten ist, welche Nebenwirkungen auftreten können – und du bekommst Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Robenacoxib für Katzen Übersicht

Medikamententyp:
Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAID)
Bilden:
Tabletten zum Einnehmen, Injektionslösung
Rezept erforderlich?:
Ja
Von der FDA zugelassen?:
Ja
Lebensphase:
Katzen ab 4 Monaten und einem Gewicht von mindestens 2,5 Kilogramm
Markennamen:
Onsior
Gebräuchliche Namen:
Robenacoxib
Verfügbare Dosierungen:
Für Katzen sind aromatisierte Tabletten in 6 Milligramm zugelassen; die Größen 10 Milligramm, 20 Milligramm und 40 Milligramm sind nur für die Anwendung bei Hunden zugelassen und sollten nicht bei Katzen angewendet werden. Die Tabletten haben keine Bruchkerbe und sollten nicht geteilt werden. Eine injizierbare 20 Milligramm/Milliliter-Lösung in 20 Milliliter-Fläschchen wird normalerweise nur in der Tierarztpraxis verwendet.
Ablaufbereich:
Produkte sollten vor dem auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatum verwendet werden. Tabletten sollten bei Raumtemperatur gelagert und vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Über Robenacoxib für Katzen

Onsior (Robenacoxib) ist das erste und einzige von der FDA zugelassene NSAID für die Anwendung bei Katzen.

Onsior ist der Markenname für Robenacoxib, ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Medikament (NSAID) des Herstellers Elanco Animal Health. Es ist von der FDA für den Einsatz bei Katzen zugelassen, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern – etwa nach Kastrationen, Sterilisationen oder orthopädischen Operationen.

Robenacoxib gehört zur Wirkstoffklasse der Coxibe und ist ein COX-2-selektives NSAID. Im Körper gibt es zwei Cyclooxygenase-Enzymwege: COX-1 und COX-2. COX-1 übernimmt wichtige Funktionen, etwa im Magen, in den Nieren oder bei der Blutgerinnung, während COX-2 vor allem bei Entzündungen eine Rolle spielt.

NSAIDs blockieren bestimmte COX-Enzyme im Körper und helfen dadurch, Entzündungen sowie die damit verbundenen Schmerzen zu lindern. Ein typisches Beispiel ist Ibuprofen: Dieses Medikament hemmt gezielt Teile dieses Entzündungsprozesses, wodurch Schwellungen und Schmerzen abklingen – etwa bei einer Verstauchung des Knöchels oder wenn man sich beim Anheben eines 25-Kilo-Sacks Katzenstreu den Rücken verrenkt hat.

Allerdings hat die Blockade der COX-Enzyme auch Nachteile. Während NSAIDs COX-2 hemmen und so die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung entfalten, blockieren sie gleichzeitig auch COX-1. Dieses Enzym ist jedoch für wichtige normale Körperfunktionen zuständig. Wird COX-1 ebenfalls gehemmt, kann das zu Nebenwirkungen wie Magengeschwüren, Nierenschäden oder einer gestörten Blutgerinnung führen.

Haustiere reagieren besonders empfindlich auf die Wirkung von NSAR. Daher war es notwendig, Wirkstoffe zu entwickeln, die gezielt den COX-2-Enzymweg hemmen und gleichzeitig möglichst die Funktion des COX-1-Enzyms erhalten – um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern. Katzen sind dabei noch empfindlicher gegenüber NSAR als Hunde.

Robenacoxib ist das erste NSAID, das von der FDA speziell für Katzen zugelassen wurde. Es zählt zu den COX-2-selektiven und COX-1-schonenden NSAR. Bei Katzen gilt es als etwa 500-mal selektiver für COX-2 als für COX-1.

Was bewirkt Robenacoxib bei Katzen?

Robenacoxib ist zur Behandlung postoperativer Schmerzen und Entzündungen zugelassen, wird jedoch auch von Tierärzten bei anderen schmerzhaften Erkrankungen verschrieben, wie zum Beispiel bei traumatischen Verletzungen.

Bei Katzen ist Onsior zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen nach orthopädischen Eingriffen, Ovariohysterektomien (Sterilisation) und Kastrationen zugelassen.

Laut Packungsbeilage darf Onsior bis zu drei Tage nach solchen Operationen verabreicht werden. Wichtig ist dabei: Robenacoxib kann zwar – wie gleich noch erläutert wird – Nebenwirkungen mit sich bringen, bietet aber in den ersten acht Stunden nach der Operation eine wirksamere Schmerzlinderung als das Schmerzmittel Buprenorphin.

Da Onsior das einzige von der FDA zugelassene und derzeit sicherste NSAID für Katzen ist, wird Robenacoxib von Tierärztinnen und Tierärzten häufig auch bei anderen schmerzhaften oder entzündlichen Erkrankungen eingesetzt – etwa bei traumatischen Verletzungen.

Nebenwirkungen von Robenacoxib für Katzen

Bei Robenacoxib sind Nebenwirkungen möglich, jedoch sind die Risiken im Vergleich zu anderen NSAIDs deutlich geringer.

Auch wenn Robenacoxib eine hohe COX-2-Selektivität aufweist und das Risiko für Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen NSAR deutlich reduziert ist, können dennoch unerwünschte Wirkungen auftreten.

Zu den allgemeinen Nebenwirkungen, die bei NSAR auftreten können, zählen Magen-Darm-Beschwerden, Magengeschwüre, Nierenschäden, Leberschäden und Blutungen.

Zu den vom Hersteller am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen bei Katzen zählen vorübergehender, leichter Durchfall, weicher Kot, Appetitminderung, Lethargie und Erbrechen.

An der Operations- oder Injektionsstelle von Robenacoxib in injizierbarer Form können zudem Komplikationen wie Blutungen oder Entzündungsreaktionen auftreten.

Laut einer kontrollierten Feldstudie zur Sicherheit von Robenacoxib traten die genannten Nebenwirkungen bei durchschnittlich drei bis vier von etwas über 160 Katzen auf. Das spricht dafür, dass Robenacoxib bei korrekter Dosierung von der Mehrheit der Katzen gut vertragen wird.

Zu den sehr seltenen Nebenwirkungen gehören Blut im Urin, Haarausfall, Atemnot, Koordinationsstörungen und Todesfälle. Letztere stehen vermutlich am häufigsten im Zusammenhang mit einem Nierenversagen.

Wichtig ist auch, dass die genannten Nebenwirkungen bei ansonsten gesunden Katzen beobachtet wurden. Das Risiko für Nebenwirkungen kann steigen, wenn eine Katze dehydriert ist, ein Diuretikum wie Furosemid (z. B. bei Herzkrankheiten) erhält oder bereits an einer Nieren-, Herz- oder Lebererkrankung leidet.

Eine Überdosierung eines nichtsteroidalen Entzündungshemmers kann das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen deutlich erhöhen – darunter Magen-Darm-Geschwüre, Schädigungen von Nieren und Leber sowie Blutungen infolge einer gestörten Thrombozytenfunktion.

Bei gesunden jungen Katzen führten weder die doppelte noch die fünffache empfohlene Dosis von injizierbarem Robenacoxib zu nennenswerten Nebenwirkungen. Auch Sicherheitsstudien, in denen gesunden jungen Katzen über einen Zeitraum von 30 Tagen das Fünffache der empfohlenen Dosis verabreicht wurde, zeigten keine relevanten Auswirkungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand oder die Laborwerte.

Die Behandlung bei einer Vergiftung oder Überdosierung umfasst in der Regel den Einsatz von magen- und darmschützenden Medikamenten zur Vorbeugung oder Behandlung von Geschwüren, eine unterstützende Diurese der Nieren mit intravenösen Flüssigkeiten sowie weitere unterstützende Maßnahmen je nach Bedarf. In manchen Fällen kann ein stationärer Aufenthalt erforderlich sein.

Robenacoxib kann mit bestimmten anderen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen. Die wichtigste Vorsichtsmaßnahme besteht darin, dass Robenacoxib nicht gemeinsam mit anderen NSAR (einschließlich niedrig dosierter Acetylsalicylsäure, also „Baby-Aspirin“) oder Kortikosteroiden wie Prednisolon oder Budesonid verabreicht werden darf.

Wird Robenacoxib zusammen mit einem weiteren NSAR oder einem Steroid eingesetzt, erhöht sich das Risiko für toxische Nebenwirkungen – insbesondere im Magen-Darm-Trakt – deutlich.

Sprechen Sie immer mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt über alle Medikamente, die Ihre Katze derzeit einnimmt, wenn Sie den Einsatz von Robenacoxib in Erwägung ziehen.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze während der Anwendung von Robenacoxib Nebenwirkungen zeigt, eine Überdosierung vorliegt oder das Medikament versehentlich zusammen mit einem anderen NSAR oder einem Steroid gegeben wurde, wenden Sie sich umgehend an Ihre Tierarztpraxis. Alternativ können Sie auch das ASPCA Animal Poison Control Center (1-888-426-4435) oder die Pet Poison Helpline (1-855-764-7661) kontaktieren, um fachlichen Rat einzuholen.

Robenacoxib für Katzen Dosierung

Onsior ist nur für eine Anwendung über einen Zeitraum von maximal drei Tagen zugelassen, wobei die Dosis alle 24 Stunden verabreicht wird.

Onsior ist nur zur Anwendung bei Katzen ab einem Alter von 4 Monaten und mit einem Körpergewicht von mindestens 2,5 kg zugelassen. Laut Hersteller lassen sich Katzen unterhalb dieser Gewichtsgrenze mit den oralen Tabletten nicht zuverlässig dosieren, da die Tabletten weder geteilt noch zerkleinert werden sollen.

Die empfohlene Dosierung des Herstellers sieht eine 6-Milligramm-Tablette für Katzen mit einem Gewicht zwischen 2,5 und 6 kg vor. Bei Katzen mit einem Gewicht von 6 bis 12 kg werden entsprechend zwei Tabletten verabreicht.

Onsior ist nur für eine Anwendungsdauer von maximal drei Tagen vorgesehen, wobei die Dosis alle 24 Stunden verabreicht wird. Die Tabletten werden in Blisterpackungen zu jeweils drei Stück angeboten – passend zur empfohlenen Behandlungsdauer.

Die Verabreichung kann mit oder ohne Futter erfolgen. Eine Gabe ohne Futter (oder mit nur einer sehr kleinen Menge Futter oder einem Leckerli) kann jedoch die Aufnahme des Wirkstoffs im Körper verbessern.

Vom Robenacoxib-Präparat Onsior ist auch eine injizierbare Form erhältlich. In der Tiermedizin wird diese häufig vor oder während eines chirurgischen Eingriffs verabreicht, um sicherzustellen, dass die Schmerztherapie bereits vor Beginn der postoperativen Phase wirkt.

Darüber hinaus gibt es einige Off-Label-Anwendungen von Robenacoxib. Dazu zählt etwa eine sechstägige Behandlung bei akuten Schmerzen sowie eine bis zu 28-tägige Anwendung bei chronischen Schmerzen. Berichten zufolge vertrugen Katzen mit Osteoarthritis entsprechende Dosierungen über diesen Zeitraum gut – darunter auch einige Tiere mit chronischer Nierenerkrankung – ohne erkennbare Nebenwirkungen oder auffällige Veränderungen in Laborwerten.

Bei jedem NSAR sollte eine langfristige Anwendung sorgfältig abgewogen werden. Entscheidend ist, dass der Nutzen durch die Linderung von Schmerzen und Entzündungen größer ist als das potenzielle Risiko für Nebenwirkungen. Diese Abwägung kann je nach Gesundheitszustand und Situation der einzelnen Katze unterschiedlich ausfallen und sollte immer individuell mit der behandelnden Tierärztin oder dem behandelnden Tierarzt besprochen werden.

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Dr. Chris Vanderhoof, DVM, MPH

Dr. Chris Vanderhoof hat 2013 sein Studium am Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine (VMCVM) an der Virginia Tech abgeschlossen, wo er auch einen Master in Public Health erworben hat. Er absolvierte ein rotierendes Praktikum am Red Bank Veterinary Hospital in New Jersey und arbeitet jetzt als Allgemeinmediziner im Großraum Washington DC. Dr. Vanderhoof ist außerdem Werbetexter mit Spezialisierung auf den Bereich Tiergesundheit und Gründer von Paramount Animal Health Writing Solutions, das Sie unter www.animalhealthcopywriter.com finden. Dr. Vanderhoof lebt mit seiner Familie, zu der auch drei Katzen gehören, in der Region Northern Virginia.