So machen Sie Ihr Zuhause in 12 Schritten katzensicher

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Kätzchen sind eine wunderbare Bereicherung für jedes Zuhause. Sie bringen Leben in den Alltag und sorgen für viele unterhaltsame Momente. Gleichzeitig gehören Kätzchen zu den neugierigsten Tieren überhaupt – sie erkunden jeden Winkel, jede Ecke und jedes Versteck.

Gerade diese Neugier macht es notwendig, die eigenen vier Wände katzensicher zu gestalten, sobald ein neues Kätzchen einzieht.

Denn: Kätzchen geraten schnell in riskante oder unsichere Situationen. So schön und spannend die ersten Wochen auch sind – ein paar einfache Vorkehrungen sollten Sie unbedingt treffen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Zuhause vorbereiten, damit sich Ihr Kätzchen sicher und wohlfühlt.

12 einfache Schritte, um Ihr Zuhause katzensicher zu machen

Bevor Sie Ihrem neuen Kätzchen erlauben, die Wohnung zu erkunden, sollten Sie Ihr Zuhause unbedingt katzensicher machen.
Kätzchen – ähnlich wie kleine Kinder – entdecken neugierig jeden Bereich. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen sicher und gefährlich.

Es liegt in unserer Verantwortung, die Umgebung so zu gestalten, dass sie frei von potenziellen Gefahren ist.
Mit ein paar einfachen Schritten können Sie dafür sorgen, dass sich Ihr Kätzchen sicher in seinem neuen Zuhause bewegen kann.

#1 Bewahren Sie Lebensmittel außerhalb der Reichweite von Kätzchen auf

Kätzchen sind sehr neugierig und probieren neue Nahrungsmittel aus, auch wenn diese nicht für Kätzchen geeignet sind.

Katzen sind Fleischfresser. Erwachsene Katzen ernähren sich in der Regel von Katzenfutter und Fleischstücken. Kätzchen hingegen probieren nahezu alles aus – sie sind neugierig auf unterschiedliche Geschmäcker und Konsistenzen. Allerdings: Manche Lebensmittel, die für uns Menschen ganz harmlos sind, können für Kätzchen sehr schädlich sein – im schlimmsten Fall sogar tödlich.
Folgende Nahrungsmittel sollten Sie unbedingt vermeiden:

  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Bones
  • Lebensmittel, die den Süßstoff Xylitol enthalten
  • Sehr fetthaltige oder reichhaltige Lebensmittel
  • Schokolade

Wenn Sie Ihre Wohnung katzensicher machen, achten Sie darauf, Lebensmittel sofort wegzuräumen. Tische und Arbeitsflächen sollten nach dem Essen stets abgewischt werden, und nicht mehr benötigte Lebensmittel gehören in katzensichere Mülleimer. Um zu verhindern, dass Katzen Zugang zu Schränken bekommen, können kindersichere Schlösser hilfreich sein.

Falls Sie kleine Kinder haben, behalten Sie sie beim Essen im Auge, damit sie dem Kätzchen nichts geben, was schädlich sein könnte. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kätzchen eines der oben genannten ungeeigneten Lebensmittel gefressen hat, wenden Sie sich umgehend an Ihre Tierarztpraxis.

#2 Vermeiden Sie scharfe oder kleine Gegenstände

Um Ihr Zuhause katzensicher zu machen, müssen Sie zunächst alle potenziell gefährlichen Gegenstände beseitigen, die Ihre Katze für ein Spielzeug halten könnte.

Kätzchen spielen mit allem, was sie erreichen können. Dazu zählen auch sehr kleine oder scharfe Gegenstände, die nicht essbar sind – etwa kleine Plastikspielzeuge, Sicherheitsnadeln, Haar- und Gummibänder, Glas, Nadeln oder Schmuck. Leider kann es vorkommen, dass sie solche Dinge verschlucken. Größere Gegenstände können dabei einen Darmverschluss verursachen, der unter Umständen operativ behandelt werden muss. Kleinere Teile führen häufig zu Magenbeschwerden oder Erbrechen.

Sorgen Sie deshalb dafür, dass potenziell gefährliche Dinge sicher verstaut sind, wenn Sie Ihre Wohnung katzensicher machen. Halten Sie Böden und Arbeitsflächen frei, und achten Sie darauf, dass der Mülleimer katzensicher verschlossen ist. Auch bei Katzenspielzeug ist Vorsicht geboten – manche Produkte können in kleine, scharfe Teile zerbrechen und zur Gefahr werden. Es ist ratsam, Ihr Kätzchen beim Spielen im Blick zu behalten. Verwenden Sie beim Spielen niemals Schnur, Garn oder Faden – diese können, wenn verschluckt, zu einem schweren Darmverschluss führen.

#3 Minimieren Sie das Risiko eines Stromschlags

Kätzchen spielen gern mit Stromkabeln und Steckdosen. Behalten Sie das im Hinterkopf, wenn Sie Ihre Wohnung katzensicher machen. Stromkabel können eine ernsthafte Stromschlaggefahr darstellen. Um dem vorzubeugen, sollten geeignete Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Verwenden Sie Kindersicherungen für Steckdosen und verstauen Sie alle Kabel ordentlich.

Elektrische Leitungen und Kabel lassen sich gut in Kunststoffkanälen unterbringen, die an der Wand befestigt werden können. Ziehen Sie bei Geräten, die gerade nicht genutzt werden, den Stecker und wickeln Sie die Kabel ordentlich auf.

#4 Andere Haustiere langsam einführen

Ihr neues Kätzchen muss dem Rest des Haushalts vorgestellt werden. Gehen Sie dabei langsam und behutsam vor.

Andere Haustiere im Haushalt können eine potenzielle Gefahr für ein neues Kätzchen darstellen. Die Einführung eines neuen Kätzchens sollte daher sehr behutsam und schrittweise erfolgen. Ein neues Tier kann bei den bereits vorhandenen Haustieren Verunsicherung auslösen – in manchen Fällen besteht sogar die Gefahr, dass sie dem Kätzchen körperlich Schaden zufügen.

Selbst wenn keine direkte Verletzungsgefahr besteht, kann die neue Situation für alle Tiere erheblichen Stress bedeuten – sowohl für das Kätzchen als auch für die anderen Tiere im Haus. Deshalb ist eine langsame, gut geplante Eingewöhnung besonders wichtig. Holen Sie sich dazu am besten fachlichen Rat bei Ihrer Tierarztpraxis.

#5 Beaufsichtigen Sie den Umgang mit Kindern

Babys und Kleinkinder sollten beim Kontakt mit dem neuen Kätzchen stets beaufsichtigt werden. Sie dürfen niemals unbeaufsichtigt mit dem Tier allein gelassen werden, da sie noch nicht verstehen, wie man richtig mit einem Kätzchen umgeht.

Kleine Kinder können im Spiel grob sein und das Kätzchen unbeabsichtigt verletzen. Umgekehrt kann das Kätzchen aus Angst kratzen oder beißen. Gewöhnen Sie es deshalb behutsam an den Umgang mit Kindern und fördern Sie ruhige, positive Begegnungen.

#6 Überprüfen Sie Ihre Zimmerpflanzen

Einige Zimmerpflanzen sind giftig. Achten Sie darauf, dass Ihr Kätzchen keinen Zugang zu ihnen hat.

Bevor Ihr Kätzchen beginnt, das Zuhause zu erkunden, sollten Sie unbedingt Ihre Zimmerpflanzen überprüfen. Das mag zunächst ungewöhnlich klingen, doch viele Pflanzen sind für Katzen giftig. Lilien zum Beispiel sind extrem gefährlich – schon kleinste Mengen können zu schweren Nierenschäden führen.

Weitere Beispiele für giftige Pflanzen sind Narzissen, Stechpalmen, Misteln, Rhododendren und Azaleen. Kontrollieren Sie deshalb alle Pflanzen in Ihrer Wohnung. Im Zweifelsfall ist es besser, sie an jemanden ohne Katzen abzugeben.

#7 Zugriff von außen verhindern

Für ein so kleines Kätzchen ist die Natur ein großer Ort. Geben Sie ihm Zeit, sich an seinen Lebensraum zu gewöhnen, bevor Sie es draußen auf Entdeckungsreise gehen lassen.

Nach dem Einzug braucht Ihr Kätzchen Zeit, um sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen. Es muss mit den Gerüchen, Geräuschen und der Lage von Futter, Wasser, Schlafplatz und anderen wichtigen Dingen vertraut werden. Deshalb sollten Kätzchen in den ersten Wochen unbedingt im Haus bleiben. Idealerweise bleibt ein junges Kätzchen so lange in der Wohnung, bis es älter, vollständig geimpft und kastriert ist.

Die Außenwelt birgt viele Gefahren für so kleine Tiere. Kätzchen können versehentlich durch offene Türen oder Fenster ins Freie gelangen. Um das zu verhindern, können Sie Babygitter, Fenstersicherungen oder Türsicherungen anbringen – oder das Kätzchen in einen Raum bringen, in dem die Türen offenstehen dürfen, ohne dass es entwischen kann.

#8 Vermeiden Sie giftige Haushaltsgegenstände

Neben ungeeigneten Lebensmitteln und scharfen Gegenständen gibt es auch viele andere Dinge im Haushalt, die eine Vergiftungsgefahr für Kätzchen darstellen können. Zahlreiche Alltagsprodukte sind bei Aufnahme giftig – dazu gehören unter anderem Zigaretten, E-Zigaretten-Flüssigkeiten (Vape-Liquids), Medikamente für Menschen, Reinigungsmittel, Bleichmittel, Pestizide, Frostschutzmittel und auch Duftöle oder Flüssigkeitsdiffusoren.

Achten Sie darauf, alle potenziell gefährlichen Stoffe sicher und außerhalb der Reichweite Ihres Kätzchens aufzubewahren – idealerweise in verschlossenen Schränken oder gut gesicherten Behältern.

#9 Vorsicht vor Wasser

Kätzchen können von Natur aus nicht schwimmen und könnten in eine Toilettenschüssel oder ein anderes Wasserbecken fallen, wenn dieses nicht richtig katzensicher gemacht ist.

Um das Risiko eines Ertrinkens zu vermeiden, sollten Sie den Toilettendeckel stets geschlossen halten oder den Zugang zum Badezimmer ganz unterbinden. Leeren Sie Wischeimer nach Gebrauch und vermeiden Sie offene, tiefere Wasserbehälter im Haushalt. Kätzchen sind keine geübten Schwimmer – fällt ein Kätzchen versehentlich ins Wasser, kann das lebensgefährlich werden.

#10 Ersticken verhindern

Viele Gegenstände im Haushalt können eine potenzielle Erstickungsgefahr für Kätzchen darstellen. Besonders häufig sind Jalousien mit herabhängenden Schnüren, in denen sich ein Kätzchen verfangen kann – im schlimmsten Fall sogar am Hals. Gehen Sie deshalb Ihre Wohnung aufmerksam durch, identifizieren Sie mögliche Gefahrenquellen und treffen Sie geeignete Vorkehrungen, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.

#11 Vermeiden Sie Verletzungen durch Türöffnungen

Wenn Sie nicht aufpassen, kann Ihr kleines Kätzchen leicht in einer Tür stecken bleiben.

Viele Kätzchen haben sich schon an zuschlagenden Türen verletzt. Aufgrund ihrer geringen Größe übersieht man sie leicht – das kann dazu führen, dass sie eingeklemmt werden und sich verletzen. Um dieses Risiko zu minimieren, verwenden Sie am besten Türstopper und gewöhnen Sie sich an, Türen immer langsam und achtsam zu schließen. Werfen Sie im Zweifel lieber noch einmal einen Blick zurück!

Auch bei Haushaltsgeräten wie Trockner, Geschirrspüler, Waschmaschine, Ofen oder Kühlschrank ist Vorsicht geboten. Achten Sie stets darauf, wo sich Ihr Kätzchen befindet, bevor Sie eine Tür schließen – so lassen sich Unfälle vermeiden.

#12 Check das Sofa

Liegestühle sind besonders gefährlich für Kätzchen. Sie können hineinkriechen oder sich in den Möbeln verfangen.

Eine weitere häufige Verletzungsgefahr besteht bei Liegesesseln oder Sofas mit verstellbaren Teilen. Kätzchen neigen dazu, in die Mechanik oder in das Innere solcher Möbel zu klettern. Seien Sie daher besonders vorsichtig und kontrollieren Sie diese Möbelstücke immer gründlich, bevor Sie sie schließen oder verstellen – so verhindern Sie, dass ein Kätzchen eingeklemmt oder verletzt wird.

Tierärztliche Untersuchung

Jetzt, da Sie wissen, wie Sie Ihr Zuhause katzensicher machen, sind Sie fast bereit, ein Kätzchen bei sich aufzunehmen! Ein wichtiger nächster Schritt ist ein Besuch in Ihrer Tierarztpraxis – idealerweise unmittelbar nach der Anschaffung. Besonders bevor das Kätzchen Kontakt zu anderen Haustieren oder Kindern hat, ist eine tierärztliche Untersuchung entscheidend.

Es könnte Parasiten mitbringen, die auf andere Tiere übertragbar sind, oder an einer Pilzinfektion wie der Ringelflechte leiden, die auch für Menschen ansteckend sein kann. Ihr Tierarzt wird das Kätzchen gründlich untersuchen, es gegebenenfalls gegen gängige Parasiten behandeln, Impfungen veranlassen und mit Ihnen auch über das Thema Kastration sprechen.

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Dr. Aisling O'Keeffe MVB CertSAM ISFMAdvCertFB MRCVS

Aisling schloss 2015 ihr Studium der Tierärztin am University College Dublin ab und arbeitete anschließend in verschiedenen Kleintierkliniken hier und im Vereinigten Königreich, darunter auch in einer reinen Katzenklinik, in der sie derzeit arbeitet. Sie verfügt über ein Postgraduiertenzertifikat in Kleintiermedizin und das Postgraduiertenzertifikat der International Society of Feline Medicine in fortgeschrittenem Katzenverhalten. Sie schrieb ein Kinderbuch mit dem Titel „Minding Mittens“, das Kindern das Verhalten und die Pflege von Katzen näherbringen soll. Aisling war in der RTE-Fernsehserie „Cat Hospital“ zu sehen. Sie ist eine zertifizierte Tierärztin mit dem Programm „Fear Free“, das Tierarztbesuche so stressfrei und angenehm wie möglich gestalten soll. In ihrer Freizeit kümmert sie sich gerne um ihre Haustiere, darunter vier Katzen.