Wenn Sie davon träumen, Ihre Hauskatze als Diensttier einzusetzen, könnte Sie enttäuschen, dass Katzen in den USA rechtlich nicht als solche anerkannt sind.
Obwohl Katzen wunderbare Begleiter sind, die viele emotionale und psychische Vorteile bieten können, dürfen laut dem Americans with Disabilities Act ausschließlich Hunde als Diensttiere gelten.
Katzen können jedoch als Tiere zur emotionalen Unterstützung (ESA) genutzt oder zu Therapietieren ausgebildet werden. Servicetiere, emotionale Unterstützungstiere und Therapietiere unterscheiden sich deutlich sowohl in ihrer Aufgabe als auch in den bundesrechtlichen Bestimmungen.
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Was ist ein Servicetier?
Laut dem Americans with Disabilities Act (ADA) ist ein Servicetier ein Hund, der speziell dafür ausgebildet wird, bestimmte Aufgaben zu erfüllen oder Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Katzen und andere Tiere werden in der Regel nicht als Servicetiere anerkannt. Nur Hunde, die auf konkrete Aufgaben für Menschen mit Behinderungen trainiert sind, gelten als Servicetiere und genießen gesetzlichen Schutz, etwa den im ADA geregelten öffentlichen Zugang.
Servicetiere können bei verschiedensten Behinderungen helfen. So übernehmen sie beispielsweise Aufgaben für Menschen mit körperlichen Einschränkungen (Blindenhunde führen blinde Menschen, holen Gegenstände oder unterstützen die Mobilität), unterstützen bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), warnen vor niedrigem Blutzucker oder drohenden Krampfanfällen und helfen bei sensorischen, intellektuellen oder anderen kognitiven Beeinträchtigungen. Servicetiere haben umfangreiche rechtliche Schutzrechte und dürfen ihre Besitzer auch an öffentlichen Orten begleiten, an denen Hunde sonst normalerweise nicht erlaubt sind.
Was ist ein emotionales Unterstützungstier?

Katzen zur emotionalen Unterstützung helfen ihren Besitzern, mit Ängsten, PTSD, Depressionen und anderen geistigen Behinderungen umzugehen.
Tiere zur emotionalen Unterstützung, auch Trosttiere genannt, sind Haustiere, die Menschen mit psychischen Erkrankungen oder emotionalen Beeinträchtigungen wie Angstzuständen, Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Panikattacken oder bestimmten körperlichen Einschränkungen emotionalen Halt und Trost geben. Tiere zur emotionalen Unterstützung können verschiedenste Arten sein, darunter Katzen, Hunde, Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel, Frettchen, Miniaturpferde und mehr.
Der wesentliche Unterschied zwischen einem emotionalen Unterstützungstier und einem Servicetier liegt darin, dass das emotionale Unterstützungstier keine speziellen Aufgaben erlernt oder ausführt. Es ist allein die Anwesenheit des Tieres, die dem Menschen Unterstützung bietet.
Früher waren die Definitionen von Tieren zur emotionalen Unterstützung oft unklar, und ihnen wurde mitunter derselbe Zugang zu öffentlichen Orten gewährt wie Servicetieren. In den letzten Jahren wurden diese Zugangsrechte jedoch eingeschränkt, da verschiedene Behörden die Definitionen präzisiert und die Vorschriften verschärft haben.
Das ADA erkennt Tiere zur emotionalen Unterstützung nicht als Servicetiere an. Im Jahr 2020 überarbeitete das US-Verkehrsministerium die Regelungen zum Air Carrier Access Act (ACAA) für den Transport von Servicetieren im Flugverkehr und entschied, dass Tiere zur emotionalen Unterstützung auf Flügen nicht länger als Servicetiere gelten. Fluggesellschaften haben seitdem die Möglichkeit, Tiere zur emotionalen Unterstützung von der Mitnahme in der Kabine auszuschließen, wenn sie dies wünschen.
Tiere zur emotionalen Unterstützung genießen in einem Bereich rechtlichen Schutz: dem Wohnungswesen. Laut dem US-Ministerium für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (HUD) gelten Tiere zur emotionalen Unterstützung gemäß dem Fair Housing Act (FHA) als „angemessene Anpassung“ für Menschen, die in Wohnungen leben, in denen Haustiere eigentlich verboten sind.
Wenn Haustiere in Ihrer Wohngegend verboten sind, Ihre Katze jedoch als Begleittier zur emotionalen Unterstützung dient, dürfen Sie diese Katze dennoch halten, vorausgesetzt, Sie können Ihre Behinderung und den behinderungsbedingten Bedarf an einem solchen Begleittier nachweisen.
Dies erfolgt durch eine schriftliche Bescheinigung (oft auch ESA-Brief genannt), die von einem Arzt, einem anerkannten Psychologen oder Sozialarbeiter ausgestellt wird.
Tiere zur emotionalen Unterstützung werden nicht als Haustiere eingestuft, weshalb der Vermieter keine spezielle Haustierkaution oder -gebühr verlangen darf. Dennoch kann der Vermieter eine reguläre Kaution fordern, und Sie sind für etwaige Schäden verantwortlich, die Ihr emotionales Unterstützungstier verursacht.
Was ist ein Therapietier?
Therapietiere sind Tiere, die darauf trainiert werden, Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen, Bibliotheken und andere Einrichtungen für therapeutische Besuche oder tiergestützte Therapien zu besuchen. Manche Therapietiere werden auch speziell eingesetzt, um Kindern mit Autismus zu helfen.
Viele verschiedene Tierarten können als Therapietiere ausgebildet werden, darunter Katzen, Hunde, Kaninchen, Ratten, Meerschweinchen, Vögel, Miniaturpferde und weitere. Therapietiere können zum Beispiel mit Kindern im Krankenhaus kuscheln, ältere Menschen besuchen, Kindern beim Lesen zuhören oder an Katastrophenorten Trost für Opfer und deren Angehörige spenden.
Einige Therapietiere unterstützen Patienten bei der Rehabilitation oder Beschäftigungstherapie. So könnte eine Therapiekatze beispielsweise ruhig sitzen und sich von einem Schlaganfallpatienten bürsten lassen – als Teil der therapeutischen Behandlung.
Therapietiere genießen nicht denselben rechtlichen Schutz wie Diensttiere. Tiergestützte Therapie wird meist ehrenamtlich in speziellen Einrichtungen angeboten, die entsprechende Therapieprogramme durchführen. Selbst wenn Ihre Katze als Therapietier zertifiziert ist, dürfen Sie sie nicht in Lebensmittelgeschäfte, Hotels oder andere Geschäftsräume mitnehmen oder auf Ihrem Schoß im Flugzeug mitführen.
Können Katzen Diensttiere sein?

Obwohl Sie für eine Haustierversicherung wahrscheinlich mehr ausgeben werden als für die tierärztliche Versorgung, gibt Ihnen eine Versicherung dennoch Sicherheit, wenn hohe Rechnungen eintrudeln.
Katzen können zwar keine Diensttiere sein, aber sie können als Tiere zur emotionalen Unterstützung oder als Therapietiere fungieren. Grundsätzlich kann jedes Haustier zu einem Tier zur emotionalen Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder anderen geistigen Beeinträchtigungen werden.
Für Katzen, die als emotionale Unterstützungstiere eingesetzt werden, ist keine spezielle Ausbildung nötig. Therapiekatzen hingegen müssen über ein bestimmtes Temperament verfügen und eine Ausbildung sowie Zertifizierung durchlaufen, bevor sie offiziell als Therapietiere anerkannt werden können.
Registrieren Sie Ihre Katze als emotionales Unterstützungstier
Sie müssen Ihre Katze nicht als emotionales Unterstützungstier registrieren oder zertifizieren. Wenn Sie Ihren Vermieter um eine angemessene Unterkunft bitten möchten, damit Ihre emotionale Unterstützungskatze mit Ihnen in einer Wohnung leben darf, in der eigentlich keine Haustiere erlaubt sind, benötigen Sie lediglich eine schriftliche Bescheinigung von einem zugelassenen Arzt, Psychiater, Sozialarbeiter oder Psychologen.
Dabei müssen Sie die Art Ihrer Behinderung nicht offenlegen. In der Bescheinigung muss lediglich bestätigt werden, dass Sie eine Behinderung haben und aus diesem Grund auf das Unterstützungstier angewiesen sind.
Zertifizierung Ihrer Katze als Therapietier
Wenn Sie Ihre Zeit ehrenamtlich einsetzen und Ihre Katze mit Menschen in Not teilen möchten, könnte die Tiertherapie für Sie interessant sein. Therapietiere müssen trainiert und gegebenenfalls getestet werden, um sicherzustellen, dass sie ruhig bleiben und sich an verschiedene Umgebungen sowie unterschiedliche Menschen gewöhnen.
Therapiekatzen sollten sich weder durch Rollstühle, Menschen mit Gehhilfen, das laute Klirren herunterfallender Gegenstände, lebhafte Kinder noch durch Menschen mit ungewöhnlichen Bewegungs- oder Sprechweisen aus der Ruhe bringen lassen. Nicht jede Katze eignet sich für die Arbeit als Therapietier.
Ein geeigneter Kandidat ist eine Katze, die von Natur aus freundlich zu Menschen und anderen Tieren ist, neugierig, ruhig und gehorsam. Eine Therapiekatze sollte sich zudem wohlfühlen, in einer Transportbox zu reisen und daran gewöhnt sein, ein Halsband und Geschirr zu tragen sowie an der Leine zu laufen.
Die meisten Einrichtungen, die therapeutische Besuche oder tiergestützte Therapien anbieten, verlangen, dass Therapietiere zertifiziert und registriert sind, bevor sie ehrenamtlich eingesetzt werden können. Eine solche Zertifizierung ermöglicht es Ihnen, Therapiebesuche in Einrichtungen mit entsprechenden Programmen durchzuführen und stellt zudem sicher, dass Sie und Ihre Katze versichert sind, falls während eines Besuchs ein Zwischenfall auftreten sollte.
Es gibt mehrere große Organisationen, die Therapieteams aus Katzen und ihren Besitzern zertifizieren, darunter Pet Partners und Love on a Leash. Teilweise existieren auch kleinere, regionale Programme. Fragen Sie am besten Ihren Tierarzt oder das örtliche Tierheim nach einer Empfehlung für eine Tiertherapieorganisation, die auch Katzen akzeptiert.
Der genaue Ablauf hängt von der jeweiligen Organisation ab, mit der Sie zusammenarbeiten möchten. In der Regel muss Ihre Katze jedoch zunächst eine Beurteilung bestehen und anschließend mehrere Stunden unter Aufsicht bei Besuchen verbringen, bevor Sie sich um eine Mitgliedschaft bei der Therapieorganisation bewerben können. Nach der Registrierung kann Ihre Katze dann eigenständig ehrenamtlich Krankenhäuser, Schulen, Pflegeheime oder andere lokale Einrichtungen besuchen, die Therapietiere willkommen heißen.
Obwohl die Tiertherapie eine ehrenamtliche Tätigkeit ist, fallen einige Gebühren an, um zertifiziert zu werden und bei der Zertifizierungsorganisation registriert zu bleiben. Sie sollten mit Kosten für Schulungen, Bewertungen, die Erstregistrierung sowie späteren Verlängerungen rechnen. Im Gegenzug erhalten Mitglieder Zugang zu Unterstützung, fortlaufenden Schulungen und einer Haftpflichtversicherung.
Vorsicht vor Online-„Servicetierregistern“

Katzen zur emotionalen Unterstützung müssen nicht zertifiziert oder registriert werden.
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US-Justizministerium, Abteilung Bürgerrechte, Sektion Behindertenrechte, Allgemeine Bestimmungen zum Americans with Disabilities Act, 2010
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Rebecca F. Wisch, 2015, Michigan State University College of Law, Überblick über Assistenztiere in Wohneinrichtungen , abgerufen von Animal Legal & Historical Center , 2020