15 Wenig bekannte Fakten über Großkatzen

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Wenn Sie Hauskatzen mögen, verspüren Sie vermutlich auch eine besondere Faszination für ihre wilden Verwandten. Großkatzen wirken majestätisch, eindrucksvoll – und zugleich geheimnisvoll.

Leider sind viele ihrer Bestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Umso wichtiger sind heute gemeinnützige Organisationen und gesetzliche Regelungen, die sich für den Schutz und den Erhalt dieser beeindruckenden Wildtiere einsetzen.

Es gibt viele bekannte Fakten über Großkatzen, doch wir haben 15 eher unbekannte für Sie zusammengestellt – vielleicht ist ja die eine oder andere Überraschung dabei.

Hier ist unsere Liste mit 15 wenig bekannten Fakten über Großkatzen

#1 Großkatzen sind für ihr Brüllen bekannt, manche aber auch für ihr Schnurren.

Löwen, Leoparden, Jaguare und Tiger gehören zu den Großkatzen, die laut brüllen können. Dafür fehlt ihnen jedoch die Fähigkeit zu schnurren. Pumas und andere kleinere Wildkatzen wie Luchse, Ozelots oder Rotluchse hingegen können schnurren – und genau das macht sie besonders faszinierend.

#2 Die größte Großkatze ist der Sibirische Tiger.

Der Sibirische Tiger ist eine von nur sechs noch existierenden Unterarten des Tigers. Er kann von der Nasenspitze bis zur Schwanzspitze bis zu drei Meter lang werden – einzelne Tiere bringen beeindruckende 295 Kilogramm auf die Waage. Man mag sich kaum ausmalen, wie es wäre, einem solchen Tier in freier Wildbahn gegenüberzustehen.

#3 Nur vier Arten von Großkatzen können brüllen.

Wenn man an Großkatzen denkt, denkt man schnell ans Brüllen. Tatsächlich gibt es jedoch nur vier Arten, die wirklich brüllen können – erstaunlich wenig, wenn man bedenkt, dass es insgesamt 38 Großkatzenarten gibt. Besonders beeindruckend: Das Brüllen eines Löwen soll über eine Distanz von bis zu acht Kilometern hörbar sein.

#4 Geparden sind für ihr Zwitschern bekannt.

Geparden sind die schnellsten aller Großkatzen. Sie beeindrucken nicht nur durch ihre Schnelligkeit und ihr auffälliges Fellmuster, sondern auch durch ein eher unerwartetes Merkmal: ihr Zwitschern. Dieses Geräusch teilen sie übrigens mit Hauskatzen – allerdings aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Während Hauskatzen meist beim Beobachten von Vögeln zwitschern, nutzen Geparden diesen Laut zur Kommunikation. Erwachsene Tiere zwitschern, um Partner anzulocken, Jungtiere wiederum, um mit ihrer Mutter in Kontakt zu bleiben.

#5 Viele Großkatzenarten haben Flecken und Verfärbungen, die einen bestimmten Zweck haben.

Viele Großkatzen tragen beeindruckende Fellzeichnungen, die ihnen in freier Wildbahn das Überleben erleichtern. Der gefleckte Gepard etwa ist gut an den markanten schwarzen Streifen zu erkennen, die tränenförmig von den Augen über das Gesicht verlaufen.

Diese sogenannten Malarstreifen lenken das Sonnenlicht ab und verbessern so die Sicht – ein klarer Vorteil bei der Jagd. Tiger wiederum besitzen auffällige weiße Flecken auf der Rückseite ihrer Ohren. Diese wirken auf andere Tiere wie Augen und dienen vermutlich der Abschreckung oder der Kommunikation.

Man kann häufig beobachten, dass Großkatzen beim Trinken aus einer Wasserquelle ihre Ohren nach hinten drehen. Dieses Verhalten dient als stilles Warnsignal an andere Tiere: Sie sollen Abstand halten.

#6 Nicht alle Großkatzen sind Spitzenprädatoren.

„Der König der Löwen“ hat uns beigebracht, dass Löwen an der Spitze der Nahrungskette stehen. Doch das gilt nicht für alle Raubkatzenarten. Für Spitzenprädatoren wie Tiger, Löwen oder Jaguare ist in der freien Wildbahn meist nur der Mensch eine ernstzunehmende Bedrohung – insbesondere durch Wilderei und Lebensraumverlust.

Das ist eine traurige Realität, die viele Großkatzenfreunde weltweit bewegt. Kleinere Wildkatzen hingegen leben gefährlicher: Sie können durchaus selbst zur Beute größerer Raubtiere werden – darunter auch andere, stärkere Großkatzenarten.

#7 Die Schwarzfußkatze Afrikas ist vielleicht die kleinste, aber sie ist der mächtigste Jäger aller Großkatzen.

Die Schwarzfußkatze ist die kleinste Großkatzenart Afrikas – und gehört weltweit zu den kleinsten Vertretern ihrer Art. Doch von ihrer geringen Größe sollte man sich nicht täuschen lassen.

Trotz ihres zierlichen Körperbaus gelten diese Katzen als äußerst effiziente Jäger. Mit einem Gewicht von lediglich 1,1 bis 2,5 Kilogramm sind sie sogar kleiner als eine durchschnittliche Hauskatze – und dennoch tödlich präzise, wenn es um die Jagd geht.

Mit einer Tötungsrate von rund 60 % gelten Schwarzfußkatzen als deutlich effizientere Jäger als Löwen – etwa dreimal so erfolgreich bei der Beutejagd. Ihre Jagdleistung ist so beeindruckend, dass sich sogar Legenden um sie ranken. Einer Erzählung zufolge soll ein besonders entschlossener Vertreter dieser Art einst eine Giraffe zur Strecke gebracht haben.

#8 Alle Großkatzen leben als Einzelgänger, mit Ausnahme der Löwinnen

Wer schon einmal Löwen bei National Geographic beobachtet hat, weiß: Löwinnen leben und jagen meist in Gruppen. Dieses soziale Verhalten ist jedoch eher die Ausnahme unter den Großkatzen. Bei den meisten anderen Arten beschränkt sich die soziale Bindung auf Mütter und ihre Jungen – denn sie führen bevorzugt ein zurückgezogenes, einzelgängerisches Leben in der Wildnis.

#9 Die seltenste aller Großkatzen ist der Amur-Leopard.

Der im äußersten Osten Russlands beheimatete Amur-Leopard ist eine außergewöhnlich auffällige, zugleich aber extrem scheue Großkatze – im wahrsten Sinne des Wortes kaum je zu Gesicht zu bekommen. Diese lautlosen Jäger sind wahre Meister der Tarnung, besonders gegenüber dem Menschen.

Schätzungen zufolge leben heute vermutlich weniger als 100 Exemplare in freier Wildbahn. Diese vom Aussterben bedrohten Schönheiten werden gelegentlich auch als Fernost-Leoparden bezeichnet.

#10 Der Karakal aus Afrika gilt als die größte der kleinen Großkatzenarten.

Diese auffälligen Katzen sind ein echter Blickfang. Mit ihrem hell gelbbraunen Fell und den markanten schwarzen Ohrbüscheln ziehen sie sofort die Aufmerksamkeit auf sich – schwer, diese beeindruckenden Tiere nicht zu bewundern. Der Name Caracal, auch als Wüstenluchs bekannt, stammt übrigens vom türkischen Wort karakulak, was so viel wie „schwarzes Ohr“ bedeutet.

#11 Jaguarkatzen sind opportunistische Jäger.

Wenn man die Statur eines Jaguars hat, reicht oft schon die bloße Erscheinung aus, um Eindruck zu hinterlassen. Und der Jaguar scheint das zu wissen – denn bei der Jagd muss er sich selten besonders anstrengen.

Bekannt ist außerdem, dass Jaguare bei ihrer Beute wenig wählerisch sind. Sie jagen nahezu alles, was ihnen im Dschungel begegnet. Der Name Jaguar stammt vom indigenen Wort Yaguar, das so viel bedeutet wie „derjenige, der mit einem Sprung tötet“.

#12 Viele Großkatzen lieben das Schwimmen – und sie können es hervorragend.

Hauskatzen sind bekannt dafür, Wasser eher zu meiden – doch bei vielen Großkatzen sieht das ganz anders aus. Tiger und Jaguare beispielsweise gehen nicht nur freiwillig ins Wasser, sie sind auch hervorragende Schwimmer. Besonders der Bengaltiger gilt als der beste Schwimmer unter den Großkatzenarten.

Auch einige weniger bekannte Arten – wie Panther, Ozelots oder Leoparden – nutzen das Wasser aktiv. Sie haben sich an ihre jeweilige Umgebung angepasst und schwimmen, um sich abzukühlen, sich fortzubewegen oder sogar um Beute zu jagen.

#13 Es werden mehr Tiger als Haustiere gehalten als in freier Wildbahn leben.

Es ist eine weitere traurige und zugleich frustrierende Realität unserer Zeit: Ein Käfig ist kein angemessener Lebensraum für einen Tiger – es sei denn, er befindet sich in einem Schutzgebiet oder in einem seriösen Zoo, der sich aktiv um das Wohlergehen der Tiere bemüht. Genauso wenig gehört ein Tiger in ein privates Wohnhaus oder in einen Garten.

Doch aufgrund lascher Gesetze und rechtlicher Schlupflöcher stellt die private Haltung von Tigern ein ernstes Problem dar. Immer wieder entscheiden sich Menschen dazu, Großkatzen als Haustiere zu halten – mit tragischen Folgen für Mensch und Tier. Inzwischen werden mehr Tiger in Gefangenschaft geboren als in freier Wildbahn – obwohl sie genau dorthin gehören.

#14 Der Schneeleopard ist die Großkatze, die am besten springt.

Der Schneeleopard zählt zu den faszinierendsten Großkatzen und ist bei vielen Tierliebhabern besonders beliebt. Diese eindrucksvollen Tiere leben in hochgelegenen, unwirtlichen Regionen und trotzen mit ihrem dichten, buschigen Fell selbst eisigen Temperaturen.

Als Jäger ist der Schneeleopard äußerst geschickt: Er kann Beute erlegen, die bis zu dreimal so groß ist wie er selbst – und beeindruckende Sprünge von fast 15 Metern schaffen. Das entspricht etwa dem Siebenfachen seiner eigenen Körperlänge.

Doch so beeindruckend diese Tiere auch sind, ihre Zahl ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen – vor allem aufgrund von Wilderei.

#15 Viele Großkatzen sind ausgezeichnete Kletterer und beobachten die Umgebung am liebsten von oben.

Von Hauskatzen hört man oft Geschichten, wie sie in Bäumen festsitzen und von der Feuerwehr gerettet werden müssen. Für viele Großkatzen gilt das Gegenteil: Einige Arten sind hervorragende Kletterer und halten sich gezielt in Bäumen auf.

Dort bleiben sie gut verborgen – und nutzen die erhöhte Position, um sich unbemerkt an ihre Beute heranzuschleichen. Zu den besonders geschickten Kletterern zählen unter anderem der Nebelparder, viele Leopardenarten sowie die Langschwanzkatze.

Wilde Großkatzen brauchen unseren Schutz. Informieren Sie sich über diese faszinierenden Tiere und darüber, wie Sie zu ihrem Erhalt beitragen können – damit sie auch in Zukunft noch in freier Wildbahn leben können. Besuchen Sie Big Cat Conservation, um mehr zu erfahren – und überlegen Sie, ob Sie noch heute mit einer Spende helfen möchten.

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Cats.com Editorial Team

Das Redaktionsteam von Cats.com besteht aus erfahrenen Tierärzten, Verhaltensforschern und anderen Katzenexperten, die sich alle unserer Mission verschrieben haben, Katzenbesitzern die sichersten und zuverlässigsten Informationen zu bieten.