- Wann Sie mit Ihrer Katze zum Notarzt gehen sollten: Wichtige Symptome
- Ist Verstopfung bei einer Katze ein Notfall?
- Ist eine Augeninfektion bei einer Katze ein Notfall?
- Ist Hyphäma bei Katzen ein Notfall?
- Ist Anisokorie bei Katzen ein Notfall?
- Ist Blut im Katzenstuhl ein Notfall?
- Ist ein Abszess bei einer Katze ein Notfall?
- Ist eine Blasenentzündung bei Katzen ein Notfall?
- Ist es ein Notfall, wenn eine Katze Blut pinkelt?
- Ist eine Harnwegsinfektion bei einer Katze ein Notfall?
- Ist der Husten einer Katze ein Notfall?
- Ist Durchfall bei Katzen ein Notfall?
- Ist das Sabbern einer Katze ein Notfall?
- Ist das Hinken einer Katze ein Notfall?
- Ist Erbrechen bei einer Katze ein Notfall?
- Zeigt das dritte Augenlid einer Katze einen Notfall an?
- Ist ein Haarballen bei einer Katze ein Notfall?
- Ist ein abgebrochener Katzenzahn ein Notfall?
- Ist eine Ohrenentzündung oder ein Hämatom bei einer Katze ein Notfall?
- Wie viel kostet ein Notfall-Tierarztbesuch für eine Katze?
Eine der häufigsten Fragen für Katzenbesitzer lautet: Wann sollte man mit der Katze zum Notarzt?
Diese Entscheidung fällt oft schwer, besonders wenn der reguläre Tierarzt tagsüber geschlossen ist. Genau deshalb suchen viele Menschen abends, nachts, an Wochenenden oder Feiertagen im Internet nach Antworten.
Niemand möchte unnötig zum Notarzt fahren – und das aus mehreren Gründen:
- Es ist teuer, oft mehr als doppelt so teuer wie ein Besuch beim regulären Tierarzt.
- Die Anfahrt dauert meist länger, da die Notfallpraxis oft weiter entfernt ist.
- Es ist stressig, denn die meisten Katzen mögen es nicht, in einer Transportbox im Auto mitzufahren.
- Es ist emotional belastend, da häufig entschieden wird, das Tier in der Klinik zu behalten, während man selbst mit Sorgen und hohen Kosten allein nach Hause fährt.
Wenn ein Besuch beim Notarzt nötig ist, sollte man das selbstverständlich tun. Aber was, wenn es gar nicht so dringend ist? Niemand möchte Zeit und Geld verschwenden oder seinem Tier unnötigen Stress zumuten.
Dieser Artikel soll Katzenbesitzern dabei helfen, in solchen Situationen besser abzuwägen. Er erklärt typische Fälle, die zu Unsicherheiten führen, und gibt Antworten auf die wichtigste Frage: Muss meine Katze wirklich zum Notarzt?
Wichtig ist: Wenn entschieden wird, die Katze nicht sofort in die Notaufnahme zu bringen, sollten Sie dafür sorgen, dass die Katze bis zum nächsten Öffnungstag des Tierarztes drinnen bleibt. Eine kranke Katze könnte sonst versuchen, nach draußen zu entkommen und sich woanders hinzubegeben.
Jede kranke Katze sollte unter direkter Beobachtung ihres Besitzers bleiben, bis sie entweder vollständig genesen ist oder ein Tierarzt die weitere Behandlung beurteilt hat.
Wann Sie mit Ihrer Katze zum Notarzt gehen sollten: Wichtige Symptome

Bestimmte Symptome sollten stets als Warnzeichen gelten, dass Ihre Katze einen Notfall hat.
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass es klare Notfallsituationen gibt. Achten Sie auf folgende Verhaltensweisen und klinische Anzeichen. Zeigt Ihre Katze eines dieser Symptome, sollten Sie umgehend eine Notfallklinik aufsuchen, um schnelle tierärztliche Hilfe zu erhalten.
1. Ihre Katze hat etwas Giftiges gefressen.
Kommt die Katze innerhalb einer Stunde zum Tierarzt, kann ihr eine Injektion gegeben werden, um Erbrechen auszulösen. Das ist die effektivste Methode, um die meisten (aber nicht alle) Giftstoffe zu entfernen. Liegt der Vorfall länger als eine Stunde zurück, ist es meist zu spät, da das Gift den Magen bereits passiert hat und vom Körper aufgenommen wird. Es handelt sich daher um einen sehr zeitkritischen Notfall.
2. Ihre Katze hatte einen schweren Unfall.
Hat Ihre Katze einen schweren Unfall erlitten, etwa ist sie von einem Auto angefahren worden, ist sofortige tierärztliche Notfallversorgung nötig. Für Laien sind Verletzungen oft schwer einzuschätzen, daher kann eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt lebensrettend sein.
3. Ihre Katze hat ernsthafte Atembeschwerden.
Das kann lebensbedrohlich sein, und oft reicht eine einfache Behandlung – wie die Gabe von Sauerstoff – aus, um das Leben Ihrer Katze zu retten. Offenes Maulatmen, schnelle Atmung ohne ersichtliche Anstrengung (erhöhte Atemfrequenz) sowie angestrengtes Atmen sind alles eindeutige Notfallzeichen.
4. Ihre Katze blutet stark.
Suchen Sie sofort den Tierarzt auf, wenn Ihre Katze stark blutet – sei es durch eine Verletzung oder aus dem Verdauungs- oder Harntrakt (zum Beispiel blutiges Erbrechen oder Blut im Kot bzw. Urin).
5. Ihre Katze presst und kann keinen Urin absetzen.
Wenn Ihre Katze beim Urinieren in der Katzentoilette presst, aber kein Urin kommt, handelt es sich um einen tierärztlichen Notfall.
6. Ihre Katze hat seit mehr als drei Minuten ununterbrochen einen Anfall.
Hat Ihre Katze einen Anfall, der länger als drei Minuten dauert, oder treten Anfälle mehrfach hintereinander auf (zum Beispiel Krampf, Erholung, kurzer Anfall, Erholung, erneuter Anfall), bringen Sie sie umgehend zum Notarzt.
7. Ihre Katze ist lustlos und reagiert nicht.
Unabhängig von der Ursache sollte eine Katze, die nicht ansprechbar oder teilnahmslos wirkt, sofort zum Notarzt gebracht werden.
8. Ihre Katze ist sichtlich verstört.
Bringen Sie Ihre Katze sofort zum Notarzt, wenn sie schreit, stark aufgeregt ist oder andere deutliche Anzeichen von akutem Stress zeigt.
Schauen Sie sich auf Cats.com YouTube ein Video zur Katzensprache an, um zu lernen, wie Sie normales Verhalten von Warnsignalen bei Verletzungen oder schweren Erkrankungen unterscheiden können.
9. Ihre Katze hat großen Durst, trinkt aber nicht.
Suchen Sie sofort einen Notarzt auf, wenn Ihre Katze extrem durstig wirkt und den Kopf über den Wassernapf hält, aber aus irgendeinem Grund nicht trinkt.
10. Ihre Katze ist stark dehydriert.
Ein tierärztlicher Notfall liegt vor, wenn Ihre Katze so stark dehydriert ist, dass sich die Haut am Schulterbereich beim Zusammenkneifen wie ein Zelt aufstellt und nicht sofort wieder glatt wird, wie es bei gesunden Katzen üblich ist.
11. Der Körper Ihrer Katze weist grobe Anomalien auf.
Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf, wenn auffällige, schwerwiegende Veränderungen zu sehen sind – zum Beispiel ein stark aufgeblähter Bauch, ein deutlich gebrochenes Gliedmaß oder schwere Verletzungen an Körperteilen wie Augen, Kopf, Rumpf, Gliedmaßen oder Schwanz.
Ist Verstopfung bei einer Katze ein Notfall?

Obwohl Verstopfung ein ernstes Problem sein kann, handelt es sich normalerweise nicht um einen Notfall.
Verstopfung beschreibt, wenn eine Katze Schwierigkeiten hat, Stuhlgang zu bekommen, und sich dabei stärker anstrengen muss als gewöhnlich.
Es gibt zwei weitere Begriffe in diesem Zusammenhang:
- Obstipation bezeichnet eine schwere Verstopfung, bei der die Katze kaum oder gar keinen Stuhlgang mehr hat.
- Megakolon beschreibt die Folge einer schweren Verstopfung oder Obstipation, bei der sich der Dickdarm durch die angesammelten, nicht ausgeschiedenen Kotmengen stark erweitert.
Jede dieser drei Formen desselben Problems kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Beckenbrüche, Ernährungsprobleme, neurologische Erkrankungen, Fremdkörper oder Tumore.
In der Regel handelt es sich dabei nicht um akute Notfälle: Solange die betroffenen Katzen innerhalb von 48 Stunden zum Tierarzt gebracht werden, ist die Zeit meist ausreichend.
Eine tierärztliche Behandlung ist wichtig, um den angesammelten Kot zu entfernen – etwa durch Einläufe oder intravenöse Flüssigkeitszufuhr zur Rehydrierung – und um Tests wie Röntgen, Ultraschall oder Blutuntersuchungen durchzuführen. So kann die genaue Ursache festgestellt und gezielt behandelt werden.
In manchen Fällen ist eine schwere Verstopfung ein akuter Notfall, der einen Besuch in der Notaufnahme erfordert. Das gilt besonders, wenn die Katze ständig in der Katzentoilette presst, stark gestresst wirkt (sich ungewöhnlich verhält, nicht frisst usw.) oder andere ernste Anzeichen von Unwohlsein zeigt (siehe „Notfallsymptome bei Katzen“ weiter oben).
Ist eine Augeninfektion bei einer Katze ein Notfall?

Die Augen Ihrer Katze sind unglaublich empfindlich, daher müssen Sie genau darauf achten, ob es sich bei der Infektion um einen Notfall handelt oder nicht.
Wenn bei einer Katze ein oder beide Augen auffällig erscheinen, ist Vorsicht geboten. Die Augen sind sehr empfindlich und können leicht verletzt werden. Im Zweifel gilt: Lieber auf Nummer sicher gehen und die Katze zum Tierarzt bringen.
Manche Augeninfektionen erfordern sogar eine Notfallbehandlung:
- Wenn das Auge geschlossen ist und die Augenoberfläche nicht sichtbar ist
- Wenn Blut aus dem Auge austritt
- Wenn das Auge selbst körperlich verletzt ist
- Wenn die Katze versucht, das Auge am Boden oder mit den Pfoten zu reiben
- Wenn die Pupille eines oder beider Augen entweder sehr klein (stecknadelkopfgroß) oder stark geweitet ist
- Wie bereits erwähnt gilt: Zeigt die Katze neben den Augeninfektionsanzeichen auch andere ernsthafte Symptome (siehe „Notfallsymptome bei Katzen“ weiter oben), sollte sie umgehend zum Notarzt gebracht werden.
Es kommen jedoch auch Augenprobleme vor, die keine Notfälle sind. Beispiele hierfür sind
- Bei Katzen mit chronischen Virusinfektionen kann es zu länger anhaltendem, leichtem oder wiederkehrendem Ausfluss aus einem oder beiden Augen kommen. Manchmal treten auch Niesen und/oder Husten auf.
- Auch bei Katzen mit allergischen Reaktionen, die leichte Augenentzündungen verursachen, oder bei kleineren Verletzungen rund um die Augen kann es zu Rötungen und Ausfluss kommen.
- Als Erste-Hilfe-Maßnahme empfiehlt es sich, die betroffenen Stellen zweimal täglich mit leicht salzhaltigem Wasser zu reinigen (ein Teelöffel Salz in einem halben Liter abgekochtem, abgekühltem Wasser).
Bessert sich der Zustand nach 48 Stunden nicht, sollte die Katze für eine Routineuntersuchung zu einem Tierarzt gebracht werden, der tagsüber geöffnet hat.
Ist Hyphäma bei Katzen ein Notfall?

Hyphäma, also Blutungen im Auge, können auf ernsthafte Probleme hinweisen, die einen Notfall darstellen. Deshalb sollte eine Katze mit dieser Erkrankung sofort zum Notarzt gebracht werden.
Hyphäma bedeutet „Blutung im Auge“ und kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel ein Trauma (etwa durch einen Schlag auf den Kopf bei einem Unfall), Bluthochdruck (der zu Blutungen aus geplatzten Blutgefäßen im Auge führt) oder Gerinnungsstörungen.
Wenn eine Katze ein Hyphäma entwickelt, besteht die Sorge, dass bei einer ernsthaften, unbehandelten Ursache weitere Blutungen an anderen Stellen im Körper (zum Beispiel im Gehirn) auftreten können, was sehr schwerwiegende Folgen haben kann.
Deshalb sollte eine Katze mit Hyphäma umgehend zum Notarzt gebracht werden.
Ist Anisokorie bei Katzen ein Notfall?

Eine Katze mit Anisokorie, also einer Pupille, die größer ist als die andere, sollte sofort zum Notarzt gebracht werden.
Anisokorie beschreibt den Zustand, bei dem die Pupille eines Auges deutlich größer ist als die des anderen. (Die Pupille ist der schwarze Bereich in der Mitte des Katzenauges.)
Man unterscheidet zwei Hauptformen der Anisokorie:
- Eine Pupille kann deutlich weiter geweitet (größer) sein als normal. Das passiert meist durch einen Sehverlust in diesem Auge, der viele Ursachen haben kann – zum Beispiel eine Blutung im hinteren Augenbereich in Verbindung mit Bluthochdruck.
- Eine Pupille kann auch deutlich enger (kleiner) sein als üblich. Dafür kommen viele Gründe infrage, etwa Traumata am Auge oder am Schädel, Veränderungen des Augeninnendrucks und andere Ursachen.
Generell kann eine plötzlich auftretende Anisokorie auf ein ernsthaftes Problem hindeuten, weshalb es dringend ratsam ist, einen Tierarzt aufzusuchen.
Hoher Blutdruck kann zum Beispiel Blutungen im hinteren Teil des Auges verursachen, was eine plötzliche Erweiterung der Pupille zur Folge haben kann. Wichtig ist, dass Medikamente eingesetzt werden, um den Blutdruck zu senken, bevor weitere Folgen des Bluthochdrucks auftreten.
Ist Blut im Katzenstuhl ein Notfall?

Blutiger Stuhl kann ein Notfall sein – muss es aber nicht. Entscheidend ist, wie stark die Blutung ist.
Blutungen bei Tieren sollten stets ernst genommen werden. Allerdings ist nicht jede Blutung ein Notfall – entscheidend ist, wie stark die Blutung ist.
- Bei starken Blutungen oder wenn Blut im Durchfall sichtbar ist, sollte die betroffene Katze sofort zum Notarzt gebracht werden.
- Sind nur vereinzelte Blutspuren oder wenige Tropfen im Stuhl und der Kot ist ansonsten normal, kann der Besuch beim Tierarzt bis zu den regulären Öffnungszeiten warten. Die Katze sollte in dieser Zeit im Haus bleiben und genau beobachtet werden, falls sich der Zustand verschlechtert.
Wie bereits erwähnt gilt: Wenn eine Katze zwar nur eine Spur Blut im Stuhl zeigt, aber gleichzeitig weitere ernsthafte Symptome zeigt, sollte sie umgehend zum Notarzt gebracht werden.
Ist ein Abszess bei einer Katze ein Notfall?

Wenn Ihre Katze einen Abszess hat, handelt es sich in der Regel nicht um einen Notfall. In manchen Fällen kann jedoch ein Besuch beim Notarzt gerechtfertigt sein.
Katzen leiden häufig an Abszessen, vor allem nach Kämpfen mit anderen Katzen. In der Regel ist ein Katzenabszess kein Notfall, und einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen können zu Hause angewendet werden, darunter:
- Schneiden Sie mit einer Schere das Fell rund um den Abszess ab.
- Reinigen Sie die betroffene Stelle zweimal täglich mit leicht salzhaltigem Wasser (ein Teelöffel Salz auf einen halben Liter abgekochtes, abgekühltes Wasser).
- Wischen Sie dabei besonders den Ausfluss ab, der vom Abszess kommen könnte.
- Bringen Sie die Katze direkt nach dem Öffnen des Abszesses zum Tierarzt, damit eine weitere Behandlung, etwa mit Antibiotika, erfolgen kann.
Es gibt Situationen, in denen eine Katze mit einem Abszess sofort zum Notarzt muss:
- Wenn die Katze deutlich Schmerzen zeigt
- Wenn die Katze sehr apathisch oder ungewöhnlich ruhig ist
- Wenn der Abszess eine starke Schwellung verursacht (zum Beispiel im Bereich der Augen)
- Wenn die Katze zusätzlich weitere ernsthafte Krankheitssymptome zeigt
Ist eine Blasenentzündung bei Katzen ein Notfall?

In den meisten Fällen ist eine Blasenentzündung kein Notfall. Kann Ihre Katze jedoch keinen Urin absetzen, zeigt deutliche Schmerzen oder wirkt sehr verzweifelt, sollte sie umgehend einen Notarzt aufsuchen.
Eine Blasenentzündung, auch bekannt als Feline Lower Urinary Tract Disease (FLUTD), ist eine komplexe Erkrankung. Typisch sind häufige Toilettengänge mit nur kleinen Urinmengen, gelegentlich schmerzhaftes Miauen und manchmal auch leicht blutiger Urin.
In der Regel ist dieser Zustand kein Notfall – außer wenn folgende Symptome auftreten:
- Wenn die Katze deutlich Schmerzen hat
- Wenn die Katze überhaupt keinen Urin absetzen kann (komplette Harnröhrenblockaden treten besonders bei Katern häufiger auf)
- Wenn die Katze ständig und unermüdlich versucht, kleine Mengen Urin abzusetzen (also das Katzenklo nicht verlässt und nicht zu ihrem normalen Verhalten zurückkehrt)
- Wenn die Katze zusätzlich weitere ernsthafte Krankheitssymptome zeigt
Zur Ersten Hilfe gehört, der Katze jederzeit frisches Trinkwasser bereitzustellen und sie dazu zu ermuntern, möglichst viel zu trinken. Wenn möglich, sollte eine Urinprobe gesammelt und in ein steriles Gefäß gegeben werden. Die Katze sollte dann zusammen mit der Urinprobe möglichst schnell zum Tierarzt gebracht werden, sobald die Praxis geöffnet ist, damit eine genaue Untersuchung und Diagnose erfolgen kann.
Ist es ein Notfall, wenn eine Katze Blut pinkelt?

Wenn Ihre Katze Blut im Urin hat, ist das meist kein Notfall. Große Mengen blutigen Urins können jedoch einen Notfall darstellen.
Katzen mit Blasenentzündung haben manchmal kleine Blutspuren im Urin – wie Sie in den vorherigen Abschnitten lesen können, richtet sich die Behandlung nach dem Schweregrad der Blutbeimischung.
- Wenn eine Katze jedoch große Mengen Blut im Urin hat, sollte sie für eine umfassende Untersuchung, einschließlich einer Kontrolle der Blutgerinnung, sofort zum Notarzt gebracht werden.
- Sind nur einzelne Blutspuren sichtbar und der Urin sonst normal, kann die Katze zu Hause beobachtet werden, bis die Tierarztpraxis öffnet. Ein Notarztbesuch ist aber immer dann nötig, wenn die Katze zusätzlich ernsthafte Krankheitssymptome zeigt.
Ist eine Harnwegsinfektion bei einer Katze ein Notfall?

Normalerweise gilt eine Harnwegsinfektion bei Katzen nicht als Notfall, es gibt jedoch einige Ausnahmen.
Eine Harnwegsinfektion bei Katzen ähnelt meist einer Blasenentzündung, weshalb dieselben Regeln gelten. Betroffene Katzen gehen häufig wiederholt zur Katzentoilette, scheiden nur kleine Mengen Urin aus, jaulen manchmal, als hätten sie Schmerzen, und haben gelegentlich Blut im Urin.
In der Regel ist das kein Notfall – außer wenn folgende Symptome auftreten:
- Wenn die Katze deutlich Schmerzen zeigt
- Wenn die Katze gar keinen Urin absetzen kann
- Wenn die Katze unermüdlich und ständig versucht, kleine Mengen Urin abzusetzen (also das Katzenklo zwischen den Versuchen nicht verlässt und nicht zu ihrem normalen Verhalten zurückkehrt)
- Wenn die Katze zusätzlich weitere ernsthafte Krankheitssymptome zeigt
Stellen Sie zu Hause sicher, dass Ihre Katze jederzeit Zugang zu frischem Trinkwasser hat, und ermutigen Sie sie, möglichst viel zu trinken. Wenn möglich, sammeln Sie eine Urinprobe in einem sterilen Gefäß. Die Katze sollte zusammen mit der Urinprobe direkt nach Öffnung der Praxis zum Tierarzt gebracht werden, damit eine genaue Untersuchung und Abklärung stattfinden kann.
Ist der Husten einer Katze ein Notfall?

Obwohl Husten ein ernstes Symptom ist und tierärztlich behandelt werden sollte, ist es nicht unbedingt ein Notfall.
Husten ist grundsätzlich ein ernstes Krankheitssignal und sollte nicht ignoriert werden. Dennoch muss eine Katze nicht sofort zum Notarzt, nur weil sie gelegentlich hustet.
Meist reicht es aus, die Katze genau zu beobachten, wenn der Husten nur sporadisch auftritt und es ihr ansonsten gut geht. Sobald die Praxis geöffnet ist, sollte sie zum Tierarzt gebracht werden. Bis dahin sollte die Katze im Haus bleiben und genau beobachtet werden, falls der Husten schlimmer wird oder weitere Krankheitssymptome auftreten.
Eine hustende Katze sollte in folgenden Fällen zum Notarzt gebracht werden:
- Wenn sie sehr häufig hustet (zum Beispiel alle fünfzehn Minuten oder öfter)
- Wenn sie durch den Husten deutlich leidet (unruhig ist, laute Geräusche macht usw.)
- Wenn zusätzlich zum Husten Atembeschwerden auftreten
- Wenn die Katze weitere ernsthafte Krankheitssymptome zeigt
Ist Durchfall bei Katzen ein Notfall?

Normalerweise muss eine Katze mit Durchfall nicht zum Notarzt gebracht werden. Es gelten jedoch einige Ausnahmen.
Durchfall ist ein häufiges Problem, besonders bei Kätzchen und jungen Katzen, und sollte nie ignoriert werden. Doch Durchfall bedeutet nicht automatisch, dass die Katze zum Notarzt muss. Wenn es der Katze gut geht, sie munter und aktiv ist und sich normal verhält, kann man in der Regel bis zur Öffnung des Tierarztes warten.
Ausnahmen von dieser Regel sind:
- Wenn der Durchfall große Mengen Blut enthält
- Wenn die Katze sehr häufig Durchfall hat (zum Beispiel öfter als einmal pro Stunde)
- Wenn ein junges Kätzchen starken Durchfall hat
- Wenn die Katze zusätzlich weitere ernsthafte Krankheitssymptome zeigt
Ist das Sabbern einer Katze ein Notfall?

Sabbern ist normalerweise kein Zeichen für einen Notfall, kann aber auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
Sabbern – auch Hypersalivation oder Ptyalismus genannt – kann bei Katzen viele Ursachen haben und ist oft kein Grund, sofort zum Tierarzt zu gehen.
Manche Katzen sabbern zum Beispiel ganz normal, wenn sie zufrieden neben ihren Besitzern schnurren.
Es gibt aber auch Situationen, in denen starkes Sabbern ein Hinweis auf ein ernsthaftes Problem ist, das sofort ärztliche Behandlung erfordert.
- Sabbern kann auftreten, wenn eine Katze etwas Reizendes gefressen hat.
- Einige Gifte können vermehrten Speichelfluss auslösen.
- Nach Unfällen mit Verletzungen am Kiefer oder im Mund kann Sabbern auftreten.
- In manchen Fällen kann Sabbern auch auf neurologische Probleme hinweisen.
Ob Sie mit einer sabbernden Katze zum Tierarzt gehen sollten, hängt von mehreren Faktoren ab. Einen Notarzt sollten Sie kontaktieren:
- Wenn die Katze plötzlich und ohne erkennbaren Grund stark und dauerhaft sabbert
- Wenn die Katze zusätzlich weitere ernsthafte Krankheitssymptome zeigt
Ist das Hinken einer Katze ein Notfall?

Hinken ist normalerweise kein Zeichen dafür, dass Sie einen Notarzt aufsuchen müssen. In vielen Fällen reicht es aus, zu warten, bis der normale Tierarzt öffnet.
Eine hinkende Katze kann beim Gehen, Laufen oder Springen nicht ihr ganzes Gewicht auf ein Bein verlagern.
Mögliche Ursachen dafür sind unter anderem:
- Katzenbisse
- Körperliche Unfälle
- Bänderrisse
- Grunderkrankungen wie Krebs
Das Hinken einer Katze ist zwar besorgniserregend, bedeutet aber nicht immer, dass sofort ein Tierarzt aufgesucht werden muss. Oft kann die Behandlung bis zu den regulären Öffnungszeiten des Tierarztes warten.
Folgende Situationen sprechen jedoch dafür, die hinkende Katze zum Notarzt zu bringen:
- Wenn die Katze überhaupt kein Gewicht auf das betroffene Bein legt (also das Bein in der Luft trägt)
- Wenn die Katze zusätzlich weitere ernsthafte Anzeichen von Unwohlsein zeigt (siehe Abschnitt „Notfallsymptome bei Katzen“ weiter oben)
Ist Erbrechen bei einer Katze ein Notfall?

Starkes, wiederholtes Erbrechen – besonders in Verbindung mit weiteren Krankheitssymptomen – sollte als Notfall angesehen werden. Regurgitation, Haarballen und gelegentliches Erbrechen hingegen sind meist kein Notfall.
Gelegentliches Erbrechen bei Katzen ist normal und kann viele Ursachen haben – von Haarballen über Nahrungsmittelallergien bis zu leichten Virusinfektionen. Solange die Katze insgesamt gesund ist und das Erbrechen nur sporadisch auftritt (zum Beispiel alle paar Tage), handelt es sich nicht um einen Notfall. In solchen Fällen sollte die Katze 12 Stunden fasten, damit sich der Magen beruhigen kann.
Erbricht die Katze jedoch wiederholt, etwa mehrmals pro Stunde oder mehrmals am Tag, oder zeigt sie weitere ernsthafte Krankheitssymptome (siehe „Notfallsymptome bei Katzen“ weiter oben), sollte sie sofort zum Notarzt gebracht werden.
Wenn eine Katze auch nur gelegentlich erbricht, sollte sie nach Feierabend zum regulären Tierarzt gebracht werden, sobald die Praxis wieder geöffnet ist.
Zeigt das dritte Augenlid einer Katze einen Notfall an?

Wenn das dritte Augenlid Ihrer Katze sichtbar ist, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Ihre Katze krank ist, aber normalerweise ist das kein Anzeichen für einen Notfall. Bildnachweis: u/iwannalearntosurf
Im Gegensatz zum Menschen besitzen Katzen drei Augenlider.
- Sie haben obere und untere Augenlider, genau wie wir.
- Zusätzlich gibt es ein drittes Augenlid, das am inneren Augenwinkel ansetzt und sich bei geschlossenen Augen quer über das Auge bewegt. Es funktioniert wie ein Scheibenwischer, hält die Augenoberfläche sauber und schützt sie zusätzlich vor Verletzungen.
Manchmal ist das dritte Augenlid sichtbar und ragt aus dem inneren Augenwinkel hervor, auch wenn das Auge geöffnet ist. Das kann verschiedene Ursachen haben. Es kann ein allgemeines Zeichen dafür sein, dass die Katze sich unwohl fühlt oder an anderen Problemen leidet – manchmal ist es aber auch das einzige auffällige Symptom.
Dieses Phänomen nennt man Haw-Syndrom und es stellt keinen Notfall dar. Wenn eine Katze mit sichtbar gewordenem dritten Augenlid ansonsten gesund ist, sich normal verhält, gut frisst und keine weiteren Krankheitssymptome zeigt, besteht kein Notfall.
Die Katze sollte im Haus bleiben, sorgfältig beobachtet werden und zum regulären Tierarzt gebracht werden, sobald die Praxis wieder geöffnet ist. Ein Notarztbesuch ist jedoch immer dann notwendig, wenn die Katze zusätzlich weitere ernsthafte Anzeichen von Unwohlsein zeigt (siehe „Notfallsymptome bei Katzen“ oben).
Ist ein Haarballen bei einer Katze ein Notfall?

Auch wenn häufiges Auftreten von Haarballen auf gesundheitliche Probleme hinweisen kann, sind Haarballen an sich meist kein Hinweis auf einen Notfall bei Ihrer Katze.
Es ist ganz normal, dass Katzen gelegentlich würgen oder sich ab und zu übergeben. Manchmal sind dabei Haare im Erbrochenen, was oft den Eindruck erweckt, die Katze habe einen Haarballen.
Solange das Erbrechen nur gelegentlich auftritt (etwa alle paar Tage), ist das kein Notfall. Die betroffene Katze sollte 12 Stunden fasten, damit sich ihr Magen beruhigen kann. Wenn das Erbrechen weiterhin sporadisch bleibt, sollte sie zu einem späteren Zeitpunkt zum regulären Tierarzt gebracht werden.
Erbricht die Katze jedoch wiederholt – zum Beispiel mehrmals pro Stunde oder mehrmals am Tag – oder zeigt sie andere ernsthafte Krankheitssymptome (siehe „Notfallsymptome bei Katzen“ oben), sollte sie umgehend zum Notarzt gebracht werden.
Ist ein abgebrochener Katzenzahn ein Notfall?

Wenn bei Ihrer Katze ein Zahn abbricht, ist das meist kein Notfall, und Sie können warten, bis Ihr regulärer Tierarzt wieder geöffnet hat.
Es kommt häufig vor, dass Katzen sich einen Zahn brechen, etwa bei Kämpfen oder Verkehrsunfällen. Ein abgebrochener Zahn an sich ist kein Notfall, allerdings können begleitende Verletzungen vorliegen, die einen Notarztbesuch notwendig machen.
Jede Katze mit einem abgebrochenen Zahn sollte nach Praxisöffnung zum regulären Tierarzt gebracht werden, damit eine vollständige Untersuchung erfolgen kann.
Ist eine Ohrenentzündung oder ein Hämatom bei einer Katze ein Notfall?

Normalerweise wird eine Ohrenentzündung oder ein Hämatom nicht als Notfall angesehen.
Bei einer Ohrenentzündung jucken bei Katzen oft die Ohren, weil die Innenwand entzündet ist. Dadurch schütteln sie den Kopf und kratzen sich mit den Pfoten an den Ohren. Manchmal kann die Ohrmuschel (das Ohrläppchen) anschwellen und sich verdicken, wenn sich dort eine blutähnliche Flüssigkeit sammelt – das nennt man Ohrhämatom.
In den meisten Fällen sind solche Beschwerden keine akuten Notfälle. Solange es der Katze insgesamt einigermaßen gut geht, kann sie über Nacht und am Wochenende zu Hause betreut werden, bis der Tierarzt tagsüber wieder erreichbar ist.
Ausnahmen von dieser Regel sind:
- Wenn die Ohren der Katze so stark jucken oder schmerzen, dass sie verzweifelt ist und ständig den Kopf schüttelt oder sich an den Ohren kratzt
- Wenn ein betroffenes Ohr aktiv blutet
- Wenn eine Katze mit Anzeichen einer Ohrenentzündung oder eines Hämatoms zusätzlich weitere ernsthafte Krankheitssymptome zeigt (siehe „Notfallsymptome bei Katzen“ oben)
In solchen Fällen sollten betroffene Katzen umgehend zum Notarzt gebracht werden.
Wie viel kostet ein Notfall-Tierarztbesuch für eine Katze?

Die Kosten für einen Notfall-Tierarztbesuch hängen vom Zustand Ihrer Katze ab. In den meisten Fällen sind die Kosten etwa 50 % bis 100 % höher als bei einem normalen Tierarzt.
Es gibt keine festen Regeln zu den Kosten eines Tierarzt-Notfallbesuchs. Am besten rufen Sie die Notfallpraxis, die Sie aufsuchen möchten, direkt an und fragen nach einem Kostenvoranschlag.
Generell sind die Kosten in tierärztlichen Notfalleinrichtungen oft höher als in Tageskliniken, da das gesamte Personal für die Arbeit zu untypischen Zeiten einen Zuschlag erhält.
Daher sind die Gebühren bei Notfalltierärzten in der Regel höher als bei Tageskliniken. Meist liegen sie zwischen 50 % mehr und dem Doppelten der normalen Tagesgebühren, können aber je nach Ort variieren.
Ein Tierarzt, der tagsüber arbeitet, verlangt zum Beispiel etwa 60 USD für eine Untersuchung, während ein Notfalltierarzt dafür 120 USD oder mehr berechnen kann. Und das ist oft nur der Anfang: Die Kosten für Diagnostik und Behandlung, ob chirurgisch oder medizinisch, sind bei Notfallpraxen häufig ebenfalls höher als bei regulären Tierärzten.
Lesen Sie auch: Die 10 wichtigsten Dinge, die Ihr Tierarzt Ihnen gerne mitteilen würde