Wenn Sie Katzenhalter sind und sich über Röntgenaufnahmen bei Katzen informieren möchten, fragen Sie sich vermutlich, mit welchen Kosten und welchem Ablauf Sie rechnen müssen. Schauen wir uns die Preise und den typischen Ablauf einer Röntgenuntersuchung bei Ihrer Katze genauer an.
Die Kosten für eine Röntgenserie können je nach Region stark variieren. In der Regel sollten Sie mit Ausgaben zwischen 100 und 300 Euro für eine Serie von 2 bis 3 Aufnahmen rechnen. In Notfallpraxen kann der Betrag auch bis zu 400 Euro betragen. Falls für die Röntgenaufnahmen eine Sedierung oder Narkose notwendig ist, entstehen dafür zusätzliche Kosten.
Was ist eine Röntgenaufnahme einer Katze?

Veterinärradiologen absolvieren eine zusätzliche dreijährige Ausbildung zum Lesen von Röntgenbildern, Ultraschallbildern, CTs und MRTs. Dabei werden sie darin geschult, subtile Details zu erkennen, die Allgemeintierärzten möglicherweise entgehen.
Eine Katzenröntgenaufnahme ist ein zweidimensionales Bild eines dreidimensionalen Körpers. Um ein vollständigeres Bild zu erhalten, werden in der Regel zwei oder mehr Aufnahmen gemacht. Die häufigsten sind eine seitliche Aufnahme, bei der die Katze auf der Seite liegt, und eine ventrodorsale Aufnahme (VD), bei der die Katze auf dem Rücken positioniert wird. Zusammen liefern diese Bilder ein umfassenderes Bild davon, was im Inneren der Katze vor sich geht.
Früher, als Röntgenbilder noch auf Film aufgenommen wurden, berechneten viele Tierkliniken den Preis pro Einzelaufnahme. Heutzutage werden Röntgenbilder meist digital erstellt, und daher wird in der Regel pro „Studie“ abgerechnet. Eine Studie umfasst mehrere Röntgenaufnahmen, die sich auf einen bestimmten Körperbereich konzentrieren – meist zwei bis drei Bilder.
Nachfolgend sind die Arten von Studien aufgeführt, die üblicherweise an Katzen durchgeführt werden:
- Orthopädie – Bei dieser Untersuchung wird ein bestimmter Abschnitt des Skeletts betrachtet. Das kann ein Gelenk, ein Bein oder die Wirbelsäule sein. Orthopädische Röntgenaufnahmen dienen dazu, Verletzungen wie Knochenbrüche oder Verrenkungen, Arthrose in einem Gelenk, Fehlentwicklungen wie eine Hüftdysplasie oder den allgemeinen Zustand der Knochen zu beurteilen. Sie werden auch verwendet, um den Heilungsverlauf von Frakturen zu kontrollieren oder nach bestimmten Tumorerkrankungen oder Pilzinfektionen zu suchen, die die Knochen betreffen. Müssen mehrere Skelettbereiche untersucht werden, gilt jeder Bereich als separate Untersuchung. Wenn Ihr Tierarzt zum Beispiel beide Ellbogen und die Hüften überprüfen möchte, wären das drei einzelne Serien.
- Thorax – Der Thorax ist der Brustkorb. Röntgenaufnahmen des Brustkorbs dienen dazu, Herz und Lunge zu beurteilen. Ihr Tierarzt sucht dabei nach Hinweisen auf Herzerkrankungen, Lungeninfektionen, Asthma, Tumore oder eine mögliche Metastasierung von Krebs. Auch die Luftröhre und die Speiseröhre werden dabei mit untersucht.
- Abdomen – Diese Untersuchung betrifft die inneren Organe im Bereich zwischen Zwerchfell und Becken. Röntgenaufnahmen des Bauchraums gehören zu den am häufigsten durchgeführten Röntgenuntersuchungen bei Katzen, da sich damit viele unterschiedliche Krankheitsbilder einschätzen lassen. So kann etwa ein Darmverschluss erkannt, die Größe und der Zustand von Leber, Milz und Nieren beurteilt sowie Blasensteine oder Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt dargestellt werden. Auch manche Tumore im Bauchraum sind auf solchen Bildern sichtbar.
- Schädel – Für diese Röntgenaufnahmen müssen Katzen in den meisten Fällen sediert oder in Narkose gelegt werden. Diese Bilder helfen dabei, Polypen im Bereich des Innenohrs, Tumoren in den Schädelknochen oder Nasenhöhlen sowie mögliche Frakturen zu erkennen.
- Katogramm – Manche Katzen sind so klein, dass Brust- und Bauchraum gemeinsam auf eine Röntgenplatte passen. Radiologen weisen jedoch darauf hin, dass Katogramme nicht ideal sind, da entweder der Brustkorb oder der Bauch im Fokus stehen sollte – nicht beides gleichzeitig. Der Grund: Röntgenstrahlen durchdringen Brust und Bauch unterschiedlich, sodass die Geräteeinstellungen jeweils angepasst werden müssen, um ein optimales Bild zu erhalten. In Notfällen oder bei knappen finanziellen Mitteln greifen viele Tierärzte in der Allgemeinmedizin dennoch gelegentlich auf Katogramme zurück.
Röntgenaufnahmen sind bei der Diagnose vieler Erkrankungen hilfreich – darunter Herzkrankheiten, Lungenentzündungen, Darmverschlüsse, Blasensteine, Arthrose und bestimmte Krebsarten.
Wie viel kostet ein Röntgenbild bei einer Katze?

Schwere Verstopfung kann zu Stuhlverstopfung führen, wie auf diesem Röntgenbild zu sehen ist.
Wie bereits erwähnt, können die Kosten für eine Röntgenserie je nach Region deutlich variieren. Im Durchschnitt sollten Sie mit Ausgaben von etwa 100 bis 300 Euro für 2 bis 4 Röntgenaufnahmen rechnen. In Notfallpraxen können die Kosten auf 400 bis 500 Euro steigen.
In der Regel werden die Aufnahmen von dem Tierarzt ausgewertet, der die Untersuchung veranlasst hat. Durch die digitale Technik lassen sich die Bilder jedoch auch problemlos an einen Fachtierarzt für Radiologie weiterleiten, um eine zusätzliche Einschätzung einzuholen.
Veterinärradiologen absolvieren eine zusätzliche dreijährige Ausbildung, um Röntgen-, Ultraschall-, CT- und MRT-Bilder auswerten zu können. Sie sind speziell geschult darin, feine Details zu erkennen, die regulären Tierärzten – ähnlich wie bei Blutuntersuchungen – möglicherweise entgehen. Eine Konsultation mit einem Radiologen verursacht zusätzliche Kosten von etwa 100 bis 300 Euro, abhängig davon, wie schnell die Auswertung erfolgen soll und mit welchem Fachkonsil die Praxis zusammenarbeitet.
Einige Kliniken – etwa die Notfallpraxis in meiner Region – lassen alle Röntgenaufnahmen grundsätzlich von einem Radiologen begutachten, wobei die Kosten für diese Konsultation bereits im Gesamtpreis der Untersuchung enthalten sind.
Ihr Tierarzt kann zusätzlich zu den bereits genannten Untersuchungen auch weitere Röntgenverfahren empfehlen. Eine relativ häufig durchgeführte Methode ist die sogenannte Bariumserie. Dabei schluckt Ihre Katze eine Flüssigkeit mit Barium, und im Verlauf des Tages werden mehrere Röntgenaufnahmen gemacht.
Das Barium legt sich wie eine Kontur um den Magen-Darm-Trakt, sodass der Tierarzt die inneren Strukturen besser beurteilen kann. Mithilfe dieser Darstellung lassen sich Tumore im Magen oder Darm, Fremdkörper sowie Geschwüre sichtbar machen.
Die Bariumserie kann auch hilfreich sein, um einen Darmverschluss bei der Katze zu erkennen. Zwar wurde sie in vielen Tierarztpraxen inzwischen durch den Ultraschall ersetzt, dennoch bleibt sie ein bewährtes Diagnosemittel, das von vielen Tierärzten weiterhin eingesetzt wird.
Da diese Untersuchung zeitaufwändig ist und mehrere Röntgenaufnahmen erforderlich sind, liegen die Kosten in der Regel mindestens doppelt so hoch wie bei einer einfachen Röntgenuntersuchung des Bauchraums.
Deckt meine Haustierversicherung Röntgenaufnahmen ab?
Röntgenaufnahmen gelten als diagnostisches Verfahren und sind in der Regel durch den Krankheits- oder Unfallschutz der meisten Tierkrankenversicherungen abgedeckt. Trupanion, die von uns am häufigsten empfohlene Haustierversicherung, übernimmt diagnostische Untersuchungen sowohl bei unerwarteten Erkrankungen als auch bei verletzungsbedingten Notfällen. Mit einem Trupanion-Tarif werden in der Regel etwa 90 % der gedeckten Röntgenkosten erstattet. Hier können Sie ein kostenloses Angebot für Trupanion anfordern.
Was ist mit zahnärztlichen Röntgenbildern?

Da es bei Zahnbehandlungen sehr viele Unterschiede gibt, fragen Sie am besten Ihren Tierarzt nach einem Kostenvoranschlag.
Zahnröntgenaufnahmen sind ein wichtiger Bestandteil einer gründlichen Untersuchung der Mundgesundheit. Der Tierarzt nutzt sie, um die Zahnwurzeln sowie das umliegende Gewebe unterhalb des Zahnfleischrands zu beurteilen. Für diese Art der Aufnahmen wird ein spezielles Röntgengerät benötigt – ähnlich dem, das auch Ihr Zahnarzt verwendet.
Da sich die Röntgenplatte im Maul der Katze befinden muss, ist eine Narkose zwingend erforderlich. Um alle Zähne vollständig darzustellen, sind in der Regel sechs bis zwölf kleine Einzelaufnahmen notwendig. Zahnröntgenaufnahmen sind nur ein Teil der umfassenden Untersuchung der Maulgesundheit und werden meist im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung unter Vollnarkose durchgeführt.
Da Zahnbehandlungen sehr unterschiedlich ausfallen können, ist es ratsam, sich von Ihrem Tierarzt einen konkreten Kostenvoranschlag geben zu lassen.
Röntgenaufnahmen sind ein äußerst wichtiges diagnostisches Hilfsmittel. Im Durchschnitt sollten Sie mit Kosten von etwa 150 bis 250 Euro rechnen – je nach Wohnort, Notfalllage und Anzahl der benötigten Untersuchungen kann der Preis allerdings auch höher oder niedriger ausfallen.
Gute Röntgenaufnahmen ermöglichen es Ihrem Tierarzt, eine präzisere Diagnose zu stellen und einen gezielten Behandlungsplan für Ihre Katze zu entwickeln.