So bringen Sie Ihre Katze dazu, einen Kratzbaum zu benutzen

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Das Geräusch von Katzenkrallen, die sich in Polstermöbeln wie Sofas oder Esszimmerstühlen verhaken, kann einem das Herz schwer machen. Manche Katzen lieben es, Vorhänge, Stühle oder sogar Teppiche zu zerkratzen, wenn sie gerade Lust dazu haben.

Kratzen kann für Katzenbesitzer zwar ärgerlich sein, ist aber eigentlich ein ganz normales Verhalten, das jede Katze in gewissem Maße zeigt. Je nach Vorliebe kratzen Katzen an horizontalen oder vertikalen Flächen – manchmal auch an beiden.

Warum kratzen Katzen?

Katzen kratzen, um mit anderen Katzen zu kommunizieren, sich zu bewegen und ihre Krallen gesund zu halten.

Kratzen ist für Katzen eine Form der Kommunikation. Damit markieren sie ihr Territorium, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Hauses. Beim Kratzen hinterlassen Katzen sichtbare Spuren. Deshalb finden sich Kratzstellen oft an auffälligen Orten – häufig in stark genutzten Räumen oder in der Nähe der Katzenklappe, um mögliche Eindringlinge abzuschrecken.

Außerdem geben Katzen beim Kratzen einen intensiven Geruch an den Gegenstand ab, der anderen Katzen in der Nachbarschaft signalisiert, wo ihr Revier liegt. Das hilft ihnen, im eigenen Gebiet zu bleiben und Konflikte zu vermeiden. Der Geruch ist zwar stark, muss aber regelmäßig erneuert werden. Deshalb kehren Katzen immer wieder an dieselbe Stelle zurück, um zu kratzen oder zu markieren.

Katzen kratzen sich auch gern – das lockert ihre Muskeln und tut ihnen gut. Oft werden Sie beobachten, dass Katzen sich gerne kratzen, wenn sie aus einem Nickerchen aufwachen oder nach dem Frühstück, um sich für den Tag fit zu machen.

Kratzen hilft, die Krallen scharf zu halten und abgestorbene Nagelteile zu entfernen. Die Nägel wachsen ständig nach und lösen sich, daher unterstützt Kratzen dabei, die nicht mehr am Nagelbett befestigten Teile loszuwerden. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie Nagelsplitter rund um den Kratzbaum finden. Das bedeutet nicht, dass die Oberfläche zu hart oder schädlich ist, sondern zeigt, dass der Kratzbaum seine Aufgabe gut erfüllt.

Wie bringen Sie Ihre Katze dazu, einen Kratzbaum zu benutzen?

Mit Geduld und Ausdauer können Sie das Kratzen Ihrer Katze auf einen dafür vorgesehenen Kratzbaum umlenken.

Dieser Prozess braucht Zeit, Geduld und die Bereitschaft, dass beim Training trotzdem mal ein „Unfall“ passieren kann. Das Ziel ist, das Kratzverhalten von Ihren Möbeln auf einen dafür vorgesehenen Katzenkratzbaum zu lenken.

1. Den richtigen Kratzbaum auswählen

Generell sollte ein Kratzbaum mindestens doppelt so groß sein wie Ihre Katze.

Es ist sehr wichtig, dass der Kratzbaum, den Sie auswählen, stabil steht. In der Natur kratzen Katzen an festen Oberflächen wie Bäumen, deshalb brauchen sie zuhause etwas ebenso Unbewegliches. Der Kratzbaum sollte kratzbar sein, ohne dass er umkippt.

Eine Katze wird einen Kratzbaum nicht benutzen, wenn er eine Verletzungsgefahr darstellt. Leichte oder zu kurze Kratzbäume werden oft ignoriert – in diesem Fall gilt: größer ist tatsächlich besser!

Der Kratzbaum sollte hoch genug sein, damit die Katze vertikal kratzen kann, denn sie streckt ihre Vorderpfoten gern aus und gräbt die Krallen in die Kratzfläche. Als Faustregel gilt: Der Kratzbaum sollte mindestens doppelt so hoch sein wie Ihre Katze.

2. Positionierung des Kratzbaums

Platzieren Sie den Kratzbaum zunächst in der Nähe des Gegenstands, an dem die Tiere nicht kratzen sollen (zum Beispiel am Sofa).

Es klingt zwar offensichtlich, aber es kann wirklich helfen, den Kratzbaum direkt vor das Möbelstück zu stellen, das Sie schützen möchten. So bieten Sie Ihrer Katze automatisch eine bessere Alternative. Mit der Zeit können Sie ihr beibringen, den Kratzbaum statt Ihrer Möbel zu benutzen.

Als langfristiges Ziel können Sie, sobald das Kratzen nur noch am Kratzbaum stattfindet, diesen nach und nach (über Wochen oder Monate hinweg) an einen bequemeren Platz im Haus verschieben.

3. Anzahl der Kratzbäume

Je mehr Kratzbäume Sie haben, desto besser, aber mindestens sollte jede Katze einen eigenen haben.

Jede Katze in Ihrem Zuhause sollte ihren eigenen Kratzbaum haben. Katzen teilen nur ungern, und ein Kratzbaum mit zwei verschiedenen Gerüchen kann verwirrend für sie sein. Stellen Sie daher jeden Kratzbaum an einen anderen Ort im Haus.

Wenn Sie einen neuen Kratzbaum kaufen, sollten Sie daran denken, dass die besten Modelle stabil und langlebig sind und aus verschiedenen Materialien wie Teppich, Sisalseil oder Wellpappe bestehen. Verschiedene Materialien und Strukturen simulieren die Vielfalt, die Katzen draußen vorfinden, und regen sie zur Nutzung an.

4. Natürliche Nahrungsergänzungsmittel

Katzen beschnuppern sich gegenseitig – Einführung

Pheromone oder Katzenminze können helfen, Ihre Katze zum neuen Kratzbaum zu locken.

Pheromon-Diffusoren wie Feliway, Feliway Friends oder Feliscratch können dabei helfen, Ihrer Katze das Benutzen eines Kratzbaums beizubringen. Feliway enthält natürliche Pheromone, die von der Mutter abgegeben werden, wenn die Kätzchen jung sind, und sorgt dafür, dass sich Katzen jeden Alters entspannen und in ihrem Zuhause sicherer fühlen. Das kann helfen, das Kratzen und Markieren zu verringern.

Feliscratch ist eine topische Lösung, die auf Kratzbäume aufgetragen wird, um Katzen zu ermutigen, diese zu benutzen. Beim Kratzen geben Katzen ein Pheromon ab, um ihr Territorium zu markieren, und Feliscratch enthält ein ähnliches Pheromon.

Katzen nehmen das Pheromon wahr, was ihnen hilft, diesen Ort weiterhin zu markieren, statt zu alten Stellen zurückzukehren. Verwenden Sie Feliscratch ausschließlich auf Kratzbäumen oder Kratzpads, da es Möbel verfärben kann, und tragen Sie die Lösung in der Nähe der Baumspitze auf.

Katzenminze ist eine bewährte Methode und kann immer noch hilfreich sein, wenn Ihre Katze sie mag. Wenn Sie Katzenminze auf oder rund um den Kratzbaum streuen, kann das Ihre Katze dazu animieren, sich für den Baum zu interessieren, in dessen Nähe zu spielen oder sogar daran zu kratzen, sobald die Katzenminze wirkt.

5. Nägel schneiden

Schneiden Sie die Krallen Ihrer Katze kurz, um Schäden durch Kratzen an den falschen Stellen zu verringern.

Wenn Sie die Krallen Ihrer Katze kurz schneiden, können Sie Ihre Möbel schützen und gleichzeitig versuchen, das Kratzverhalten umzulenken. Das Kürzen der Krallen kann kurzfristig Schäden reduzieren. Bitten Sie Ihren Tierarzt um eine Demonstration, falls Sie unsicher sind, wie viel Sie schneiden sollten, denn zu viel Krallenschneiden kann Ihrer Katze Schmerzen und Blutungen verursachen. Alternativ können Sie Ihre Katze auch in die Tierklinik oder zu einem Tierpfleger bringen, wenn Sie sich nicht sicher sind, die Krallen selbst zu schneiden.

Achtung: Katzen sind sehr geschickt darin, ihre Krallen zu schärfen, deshalb ist das Krallenschneiden keine dauerhafte Lösung. Katzen brauchen ihre Krallen zum Klettern, zur Verteidigung bei Kämpfen und zur Fellpflege. Dieser Tipp eignet sich daher besser für reine Hauskatzen, besonders während des Trainings.

6. Möbel schützen

Durch die Verwendung einer Barriere können Sie Ihre Möbel weniger anfällig für Kratzer machen.

Wenn Katzen kratzen, genießen sie es, ihr „Kunstwerk“ am Ende zu sehen. Barrieren wie das Katsupreme-Kratzband (erhältlich bei Amazon) können Katzen vom Kratzen abhalten, indem sie den Reiz in diesem Bereich reduzieren. Ein weiterer Vorteil des Katsupreme-Kratzbands ist, dass es transparent ist und somit zu den meisten Wohnumgebungen passt.

Wenn Sie nach einer günstigen Alternative suchen, können Sie die Seite des Sofas mit einer dicken Decke abdecken. Diese müssen Sie möglicherweise regelmäßig wechseln.

Auch wenn Ihre Katze keine Krallen hat, hat sie immer noch den tief verwurzelten Drang zu kratzen

Das Entkrallen ist keine empfohlene Lösung bei Kratzproblemen im Haus.

Beim Declawing werden Katzen die Krallen und das Nagelbett chirurgisch entfernt. Dieser Eingriff ist dauerhaft und irreversibel und in den meisten europäischen Ländern verboten. Katzen brauchen ihre Krallen zum Schutz draußen und für natürliche Bewegungen wie Rennen, Springen und Putzen.

Auch ohne Krallen haben Katzen weiterhin den angeborenen Drang zu kratzen und Duftstoffe zur Markierung ihres Reviers abzugeben. Dadurch können mit der Zeit dennoch Schäden entstehen. Wir raten vom Entfernen der Krallen als Lösung für Kratzprobleme im Zuhause ab.

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