So machen Sie einen Roadtrip mit Ihrer Katze: 5 nützliche Tipps

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So gelingt ein Roadtrip mit einer Katze - ausgewähltes Bild

Ob ein kurzer Ausflug an die Küste oder eine längere Fahrt wegen eines Umzugs – Autofahrten bieten die Chance auf neue Erlebnisse. Aber wie lässt sich Ihre Katze am besten mit ins Abenteuer einbinden?

Die gute Nachricht: Ihre Katze kann Sie begleiten – und es ist durchaus möglich, die Fahrt für alle Beteiligten angenehm und sicher zu gestalten. Lesen Sie weiter und entdecken Sie praktische Tipps, die helfen, die Autofahrt für Sie und Ihre Katze so stressfrei und entspannt wie möglich zu machen.

5 nützliche Tipps für einen Roadtrip mit Ihrer Katze

Bevor Sie mit Ihrer Katze auf Reisen gehen, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten. Im Folgenden finden Sie fünf hilfreiche Tipps, die Ihnen bei jeder Fahrt mit Ihrer Katze nützlich sein können.

1. Verwenden Sie einen geeigneten Versandkarton

Unser erster Tipp: Verwenden Sie eine passende Transportbox. Das klingt vielleicht selbstverständlich – ist es aber nicht immer. Für kurze Strecken, etwa eine 10-minütige Fahrt zum Tierarzt, genügt oft eine kleine Box. Für längere Fahrten reicht diese jedoch meist nicht aus.

Ihre Katze braucht dann mehr Platz, um sich etwas bewegen zu können – zum Beispiel in einer größeren Transportbox oder sogar einer kleinen Hundebox. Wichtig ist, dass Ihre Katze Zugang zu einem Wassernapf und einem bequemen Katzenbett hat. In einige größere Boxen passt sogar eine kleine Katzentoilette – ideal, falls Ihre Katze unterwegs mal muss. Diese Option werden Sie auf jeden Fall zu schätzen wissen!

Transportboxen oder -kisten sollten immer an einem sicheren, stabilen Platz im Auto stehen. Sie lassen sich gut im Fußraum oder auf einem Sitz unterbringen, der mit einem Sicherheitsgurt gesichert ist. Wichtig ist, dass die Box bei einem plötzlichen Stopp nicht verrutscht – sichern Sie sie daher sorgfältig.

Unabhängig davon, welche Art von Box Sie verwenden: Sie muss gut belüftet sein und darf sich im Inneren weder stark aufheizen noch auskühlen. Transportieren Sie Ihre Katze niemals ungesichert im Auto. Auch wenn es verlockend erscheint, sie aus der Box zu lassen – es ist einfach zu gefährlich. Tun Sie Ihrer Katze (und sich selbst) einen Gefallen und lassen Sie sie während der Fahrt immer in einer sicheren Transportbox.

2. Reduzieren Sie ihren Stress

Katze in einem weichen Bett im Auto

Ergreifen Sie Maßnahmen, um den Stress Ihrer Katze während der Autofahrt zu reduzieren.

Viele von uns genießen Autofahrten – und auch Katzen können daran Gefallen finden. Allerdings empfinden nicht alle Samtpfoten Autofahrten als angenehm. Gerade zu Beginn kann das Erlebnis für Ihre Katze mit viel Stress verbunden sein. Damit die Fahrt möglichst positiv und entspannt verläuft, können Sie ein paar einfache Maßnahmen ausprobieren:

  • Wenn Sie planen, Ihre Katze regelmäßig im Auto mitzunehmen, gehen Sie schrittweise vor. Beginnen Sie mit sehr kurzen Fahrten von etwa fünf Minuten und verlängern Sie diese allmählich, damit sich Ihre Katze an das Autofahren gewöhnen kann. Nehmen Sie Ihre Katze möglichst nicht direkt auf eine lange Fahrt mit, ohne sie vorher an kürzere Strecken gewöhnt zu haben.
  • Zur Beruhigung kann ein Pheromonspray (z. B. Feliway) hilfreich sein. Sprühen Sie es etwa 30 Minuten vor der Abfahrt auf Decken oder das Katzenbett – jedoch in Abwesenheit Ihrer Katze.
  • Auch eine leichte Decke über der Transportbox kann helfen. Sie schafft Rückzugsmöglichkeiten und reduziert visuelle Reize, die Stress auslösen können. Achten Sie aber darauf, die Box nicht vollständig abzudecken, damit die Luftzirkulation nicht beeinträchtigt wird.
  • Wenn Ihre Katze Katzenminze mag, können Sie etwas davon auf ihre Lieblingsdecke oder ihr Spielzeug in der Box streuen. Falls Sie nicht sicher sind, ob sie darauf anspricht, probieren Sie es vor der Reise in kleiner Menge aus. Manche Katzen entspannen sich dabei, andere werden eher aufgedreht – verwenden Sie Katzenminze also nur, wenn sie eine beruhigende Wirkung auf Ihre Katze hat.
  • Sollten Sie eine längere Fahrt vor sich haben – etwa bei einem Umzug – und wissen, dass Ihre Katze stark auf Autofahrten reagiert, lassen Sie sich vorab tierärztlich beraten. Ihr Tierarzt kann Ihnen bei Bedarf Medikamente empfehlen, die Ihrer Katze helfen, entspannter zu reisen.

3. Reisekrankheit behandeln

Person streichelt eine Katze

Wie Menschen können auch Katzen während Autofahrten Reiseübelkeit verspüren.

Wie viele Menschen können auch Katzen während einer Autofahrt unter Übelkeit leiden – man spricht dann von Reisekrankheit. Wenn Ihrer Katze im Auto schlecht wird, kann sich das durch starkes Sabbern äußern, gefolgt von Erbrechen. Manche Katzen geben in dieser Situation auch laute Laute von sich.

Um die Reisekrankheit zu lindern, starten Sie mit sehr kurzen und möglichst ruhigen Fahrten. Wenn Ihre Katze diese besser verträgt, können Sie die Dauer allmählich steigern. Ist die Reisekrankheit stark ausgeprägt und lässt sich eine Fahrt nicht vermeiden – etwa bei einem Tierarzttermin oder Umzug – sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt. Es gibt gut verträgliche Medikamente gegen Reisekrankheit, die verschrieben werden können, wenn sie für Ihre Katze geeignet sind.

4. Machen Sie Pausen

Wenn Sie eine längere Autofahrt planen, kann es sinnvoll sein, unterwegs eine Übernachtung einzuplanen. Viele Hotels sind inzwischen haustierfreundlich, sodass Ihre Katze nachts die Gelegenheit bekommt, sich etwas zu bewegen und auszuruhen.

Auch bei kürzeren Roadtrips ohne Übernachtung sind Pausen wichtig. Wenn Sie an einem sicheren Ort abseits der Straße parken, der Motor ausgeschaltet ist und alle Türen sowie Fenster geschlossen sind, können Sie Ihre Katze für eine kurze Pause vorsichtig aus der Transportbox nehmen.

Erlauben Sie Ihrer Katze niemals, das Auto zu verlassen.

Bei Hunden ist es üblich, während einer Autofahrt Pausen einzulegen, damit sie frische Luft schnappen und ihr Geschäft verrichten können. Der Unterschied zu Katzen liegt jedoch darin, dass Hunde in der Regel an der Leine geführt werden, während Katzen meist nicht angeleint sind – in einer unbekannten Umgebung könnten sie leicht entwischen.

Einige Katzen sind zwar an ein Geschirr gewöhnt und gehen auch draußen an der Leine. Trotzdem ist in lauter oder unübersichtlicher Umgebung – insbesondere in der Nähe stark befahrener Straßen – Vorsicht geboten. Katzen können sich leicht erschrecken und sich aus dem Geschirr oder der Leine befreien.

5. Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung im Auto

Versuchen Sie zum Schluss, die Atmosphäre im Auto möglichst entspannt zu gestalten. Das gelingt oft schon durch ein paar einfache Maßnahmen:

  • Die Musik im Auto sollte nicht zu laut sein, und auch Gespräche sollten in ruhigem Ton geführt werden. Übermäßiger Lärm kann Ihre Katze unnötig stressen.
  • Achten Sie zudem auf eine angenehme Temperatur im Fahrzeug. Starke Hitze oder Kälte können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben – im schlimmsten Fall wird ein tierärztlicher Notfallbesuch nötig.
  • Fahren Sie möglichst vorausschauend und ruhig. Vermeiden Sie starkes Beschleunigen, abruptes Bremsen oder enge Kurven mit hoher Geschwindigkeit. Jede unruhige oder unberechenbare Fahrweise kann Ihrer Katze das Erlebnis Auto deutlich verleiden.
  • Sorgen Sie außerdem für gute Belüftung im Auto, damit es nicht stickig wird – gerade dann, wenn nur wenige Personen mitfahren.
  • Wenn Sie mit mehreren Haustieren unterwegs sind, achten Sie darauf, dass jedes Tier seinen eigenen geschützten Bereich hat. Katzen sollten nie gemeinsam in einer Transportbox reisen und – wenn möglich – auch nicht direkt gegenüber platziert werden. Selbst Tiere, die sich sonst gut verstehen, können durch die Situation im Auto gestresst reagieren. Hunde sollten ebenfalls nicht direkt an eine Katze in der Transportbox herankommen, da dies für sie sehr beängstigend sein kann.

Die Roadtrip-Ausnahmen

Katze auf dem Schoß im Auto

Jede Katze ist anders und ob Ihre Katze Autofahrten unternehmen kann oder nicht, hängt von ihrer Persönlichkeit ab.

Wichtig ist: Jede Katze ist anders – und viele sind Gewohnheitstiere, die Veränderungen nicht mögen. Manche Katzen gewöhnen sich mit den oben genannten Tipps gut an das Reisen im Auto und können sogar zu angenehmen Reisebegleitern werden. Andere hingegen reagieren sehr sensibel auf Stress und Angst – was sich auf längeren Autofahrten noch verstärken kann. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, auf die Mitnahme zu verzichten.

Ob Sie Ihre Katze auf eine Autofahrt mitnehmen sollten, lässt sich nicht pauschal beantworten. Manche Fahrten sind unvermeidlich – etwa der Besuch beim Tierarzt oder ein Umzug. Andere hingegen, wie ein längerer Ausflug zum Vergnügen, sind optional. Gerade bei nicht zwingend notwendigen Fahrten lohnt es sich, sorgfältig abzuwägen, ob Ihre Katze wirklich davon profitiert oder ob es für sie nicht stressfreier ist, zu Hause zu bleiben.

Ich empfehle, Ihre Entscheidung vom individuellen Temperament Ihrer Katze abhängig zu machen – also etwa davon, ob sie eher ängstlich oder schreckhaft ist und ob sie in Alltagssituationen schnell unter Stress gerät. Wenn Ihre Katze leicht gestresst oder unsicher reagiert, ist eine Autoreise möglicherweise nicht die beste Option für sie.

Leidet Ihre Katze an einer chronischen Erkrankung, sollten Sie in jedem Fall vorab mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt sprechen. Gerade bei bestimmten Krankheitsbildern sind längere Autofahrten nicht unproblematisch. Eine Katze, die beispielsweise zu Erkrankungen der unteren Harnwege neigt, kann durch den Reise-Stress einen Schub erleiden – denn dieser Zustand wird häufig durch Stress ausgelöst oder verstärkt.

Roadtrips in andere Länder

Katzen-Roadtrip

Was ist, wenn Ihr Roadtrip Sie aus Ihrem Heimatland herausführt? Es gelten die gleichen Regeln, aber Sie müssen möglicherweise einige zusätzliche Dinge beachten.

In diesem Artikel stehen Tipps für Autofahrten im Fokus. Es ist jedoch auch möglich, mit der Fähre oder dem Flugzeug in andere Länder zu reisen. Dabei gibt es einige Unterschiede: Größe und Position der Transportbox können vom jeweiligen Reiseunternehmen vorgegeben sein, sodass zum Beispiel keine Katzentoilette in der Box Platz findet. Außerdem ist es möglich, dass Sie nicht gemeinsam mit Ihrem Haustier reisen dürfen – was es schwieriger macht, bestimmte Empfehlungen wie etwa die Lärmreduktion umzusetzen.

Wenn Ihre Katze ins Ausland reist, sollten Sie sich im Vorfeld gründlich über die jeweiligen Einreisebestimmungen informieren und rechtzeitig einen Tierarzttermin vereinbaren. Ihre Katze muss in der Regel gechippt sein und je nach Zielland einen Heimtierausweis, ein Gesundheitszeugnis oder bestimmte Blutuntersuchungen vorweisen können.

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Dr. Aisling O'Keeffe MVB CertSAM ISFMAdvCertFB MRCVS

Aisling schloss 2015 ihr Studium der Tierärztin am University College Dublin ab und arbeitete anschließend in verschiedenen Kleintierkliniken hier und im Vereinigten Königreich, darunter auch in einer reinen Katzenklinik, in der sie derzeit arbeitet. Sie verfügt über ein Postgraduiertenzertifikat in Kleintiermedizin und das Postgraduiertenzertifikat der International Society of Feline Medicine in fortgeschrittenem Katzenverhalten. Sie schrieb ein Kinderbuch mit dem Titel „Minding Mittens“, das Kindern das Verhalten und die Pflege von Katzen näherbringen soll. Aisling war in der RTE-Fernsehserie „Cat Hospital“ zu sehen. Sie ist eine zertifizierte Tierärztin mit dem Programm „Fear Free“, das Tierarztbesuche so stressfrei und angenehm wie möglich gestalten soll. In ihrer Freizeit kümmert sie sich gerne um ihre Haustiere, darunter vier Katzen.