So beruhigen Sie Ihre Katze während eines Gewitters

Aktie Email Pinterest Linkedin Twitter Facebook

Hauskatze mit getigertem Fell, die im Fenster sitzt, wird von Sturm und Regen überrascht

Die meisten Katzen mögen Gewitter nicht – und das aus mehreren guten Gründen. Gewitter sind laut und von plötzlichen, grellen Blitzen begleitet. Während manche Menschen Angst davor haben, kann es für eine Katze mit ihrem empfindlichen Gehör und dem Unverständnis für das Geschehen besonders beängstigend sein.

Wenn Ihre Katze Angst vor Gewittern hat, lesen Sie weiter, um zu verstehen, warum das so ist und wie Sie ihr in solchen Momenten helfen können.

Warum haben Katzen Angst vor Gewittern?

Manche Katzen bleiben bei einem Gewitter eher gelassen. Doch für die meisten Katzen ist ein Gewitter ein wirklich angsteinflößendes Ereignis. Schauen wir uns deshalb genauer an, warum das so ist:

1. Katzen spüren, wenn ein Sturm im Anmarsch ist

Katzen reagieren sensibel auf Veränderungen des Luftdrucks sowie auf die Bildung statischer Elektrizität in der Luft, die oft schon lange vor einem Gewitter auftreten. Ihre Schnurrhaare (Vibrissen) sind besonders empfindlich gegenüber solchen Umweltveränderungen.

An den Spitzen der Schnurrhaare sitzen Nervenenden, die Signale ans Gehirn weiterleiten, wo diese verarbeitet werden. Deshalb beginnt die Angst oft schon lange vor dem eigentlichen Gewitter.

2. Katzen haben ein ausgezeichnetes Gehör

Katzen reagieren sensibel auf Veränderungen des Luftdrucks sowie auf die Bildung statischer Elektrizität in der Luft, die oft schon lange vor einem Gewitter auftreten. Ihre Schnurrhaare (Vibrissen) sind besonders empfindlich gegenüber solchen Umweltveränderungen.

An den Spitzen der Schnurrhaare sitzen Nervenenden, die Signale ans Gehirn weiterleiten, wo diese verarbeitet werden. Deshalb beginnt die Angst oft schon lange vor dem eigentlichen Gewitter.

3. Katzen können Vibrationen spüren

Katzen können mit ihren Pfotenballen selbst kleinste Bodenerschütterungen wahrnehmen. In den Pfotenballen befinden sich Nervenenden, sogenannte Pacini-Körperchen, die es ihnen ermöglichen, Vibrationen im Frequenzbereich von 80 bis 240 Hz zu registrieren.

Das bedeutet, dass Ihre Katze wahrscheinlich das entfernte Donnergrollen durch ihre Pfoten spüren kann. Katzenpfoten sind eben weit mehr als nur niedliche kleine Zehenkissen!

4. Katzen haben ein ausgezeichnetes Sehvermögen

Weiße Katze sitzt neben einem Fenster zu Hause

Manche Katzen sind bei einem Gewitter nicht beunruhigt, viele finden jedoch Stürme sehr beängstigend.

Katzen sehen bei schwachem Licht bis zu sechsmal besser als Menschen. Die plötzlichen, grellen Blitze, die all die lauten Geräusche eines Gewitters begleiten, verstärken daher die Angst Ihrer Katze noch zusätzlich.

5. Katzen sind immer in höchster Alarmbereitschaft

Katzen sind durch ihre hochsensiblen Sinne häufig in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit, der sogenannten Hypervigilanz. Das führt dazu, dass sie manchmal auf eigentlich harmlose Reize überreagieren. Ein plötzliches, lautes Geräusch wie das Zuschlagen einer Tür kann zum Beispiel dazu führen, dass Ihre Katze Schutz sucht.

Obwohl Katzen durch ihre Kampf-oder-Flucht-Reaktion gut an das Leben in der Wildnis angepasst sind, bedeutet das auch, dass sie bei einem beginnenden Gewitter oft schon in einem Zustand verstärkter Angst sind – was ihre Furcht noch weiter intensiviert.

6. Katzen wissen nicht, was auf sie zukommt

Wenn ein Sturm naht, erwarten wir Donnerschläge, Blitze und starken Regen. Für eine Katze hingegen sind Stürme unberechenbar, und sie kann nicht einschätzen, was als Nächstes passiert. Die plötzlich auftauchenden Geräusche und Lichter wirken für sie aus dem Nichts und lösen Angst aus.

7. Manche Katzen neigen möglicherweise zu Ängstlichkeit

Katzen mit unklarer Vorgeschichte, einer Vergangenheit von Vernachlässigung oder generell ängstlichem Verhalten sind besonders anfällig für Gewitterphobie. Wenn eine Katze während eines Sturms schon einmal eingesperrt war oder alleine gelassen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie bei künftigen Gewittern verstärkt Angst zeigt.

Wie erkenne ich, ob meine Katze Angst vor einem Gewitter hat?

Katzen verbergen Anzeichen von Angst oder Unruhe oft noch besser als Hunde. Deshalb ist es wichtig, Ihre Katze während eines Gewitters genau zu beobachten, um sicherzugehen, dass es ihr gut geht. Typische Anzeichen oder Verhaltensweisen, die auf Angst bei Ihrer Katze hinweisen können, sind:

  • Weglaufen
  • Verstecken
  • Zittern
  • Unruhe
  • Erhöhte Lautäußerungen
  • Erhöhte Herzfrequenz
  • Unangemessenes Urinieren/Defäkieren
  • Reduzierter Appetit
  • Übermäßiges Kratzen

Was kann ich tun, um meine Katze während eines Gewitters zu beruhigen?

1. Schaffen Sie einen sicheren Raum

Wenn Ihre Katze Angst hat, zieht sie sich meist lieber an einen sicheren Ort zurück. Stellen Sie daher sicher, dass sie viele Möglichkeiten hat, Schutz und Trost zu finden und den Sturm in Ruhe abzuwarten.

Legen Sie ein Lieblingsspielzeug oder eine Decke bereit, in die sie sich einkuscheln kann. Sorgen Sie außerdem dafür, dass ihr Lieblingsbett gut zugänglich ist, falls sie sich dort am sichersten fühlt. Versteckt sich Ihre Katze während eines Gewitters, sollten Sie sie am besten in Ruhe lassen, statt sie herauszuholen.

2. Halten Sie sie drinnen

Wenn ein Sturm bevorsteht, halten Sie Ihre Katze währenddessen im Haus. Informieren Sie alle Familienmitglieder darüber, dass die Katze nicht nach draußen darf, und verriegeln Sie gegebenenfalls vorübergehend die Katzenklappe.

Hat der Sturm bereits eingesetzt und Sie vermuten, dass sich Ihre Katze draußen in der Nähe versteckt, versuchen Sie, sie mit Futterkartons oder klimperndem Spielzeug ins Haus zu locken.

3. Fenster und Vorhänge schließen

Das Schließen der Fenster hilft, den Lärmpegel durch den Donner zu dämpfen, und das Zuziehen von Vorhängen oder Jalousien mindert die Wirkung der grellen Blitze. So schaffen Sie eine ruhigere Umgebung, in der sich Ihre Katze sicherer fühlt.

4. Verwenden Sie einen Pheromon-Diffusor

Eine kleine weiße Katze schläft friedlich

Eine Lieblingsdecke oder ein Lieblingsspielzeug können viel dazu beitragen, dass sich eine verzweifelte Katze während eines Sturms ruhiger fühlt.

Pheromon-Diffusoren wie Feliway können sehr wirksam dabei helfen, Ängste bei Katzen zu reduzieren. Diese synthetischen Pheromone wirken beruhigend, wenn der Diffusor kontinuierlich eingeschaltet ist – nicht erst, wenn das Gewitter beginnt.

Alternativ können Sie auch andere Pheromonprodukte ausprobieren, zum Beispiel Sprays, die Sie auf das Bett Ihrer Katze oder in den Bereichen anwenden können, in denen sie sich gerne versteckt.

5. Schalten Sie das Radio ein

Das Abspielen von Musik über Radio oder Fernseher kann helfen, die beängstigenden Geräusche eines Sturms zu überdecken. Eine Studie der Scottish SPCA und der Universität Glasgow zeigte, dass klassische Musik eine beruhigende Wirkung auf Hunde hat – vermutlich wirkt sie ähnlich auch bei Katzen.

6. Versuchen Sie, entspannt zu bleiben

Ihre Katze nimmt oft subtile Anzeichen von Stress oder Unruhe wahr, die Sie möglicherweise zeigen, und das kann ihre eigene Angst verstärken. Bleiben Sie daher selbst ruhig und gelassen – besonders wenn Ihre Katze sich dazu entschieden hat, im selben Raum wie Sie Schutz zu suchen. Indem Sie leise und ruhig mit ihr sprechen, können Sie zusätzlich helfen, sie zu beruhigen.

7. Bieten Sie eine Ablenkung

Manche Katzen profitieren von einer Ablenkung von den Geräuschen und Bildern eines Gewitters. Katzenminzenspielzeug, Futterpuzzles oder sogar einfache Dinge wie ein Karton können eine gute Beschäftigung bieten, bis das Gewitter vorüber ist. Andere Katzen möchten sich hingegen einfach nur zurückziehen – und das ist völlig in Ordnung. Zwingen Sie Ihre Katze niemals zum Spielen, wenn sie sich lieber unter dem Bett oder in einem Schrank verstecken möchte.

8. Verwenden Sie beruhigende Nahrungsergänzungsmittel

Beruhigende Nahrungsergänzungsmittel in Form von Flüssigkeiten, Tabletten oder Kapseln, die Sie öffnen und über das Futter streuen können, können Ihrer Katze manchmal dabei helfen, sich während eines Sturms zu entspannen. Die meisten dieser Präparate sollten idealerweise einige Tage vor dem erwarteten Ereignis verabreicht werden – besonders wenn Sie wissen, dass ein Gewitter bevorsteht.

9. Versuchen Sie eine Desensibilisierung

Damit Ihre Katze künftige Gewitter besser verkraftet, können Sie versuchen, sie schrittweise an Donnersounds zu gewöhnen. Im Internet finden Sie spezielle Donner-Soundeffekte, die für diesen Zweck geeignet sind.

Spielen Sie die Geräusche zunächst sehr leise ab und erhöhen Sie die Lautstärke bei jeder Übung ein wenig. Achten Sie dabei darauf, dass sich Ihre Katze stets wohlfühlt. Geben Sie ihr währenddessen Leckerlis, um eine positive Verbindung zu den Geräuschen herzustellen. Zeigt Ihre Katze zu irgendeinem Zeitpunkt Angst, reduzieren Sie die Lautstärke wieder auf das vorherige Niveau und steigern Sie sie dann langsam erneut.

Es ist ganz normal, dass Katzen während eines Gewitters Angst haben und sich oft verstecken, bis der Sturm vorüber ist. Wirkt Ihre Katze jedoch besonders ängstlich oder erholt sie sich nach dem Gewitter nicht schnell, sollten Sie Ihren Tierarzt kontaktieren, um weitere Unterstützung und Beratung zu erhalten.

Lesen Sie auch: Streichelaggression bei Katzen: Was es ist und wie man sie stoppen kann

Avatar photo

Dr. Gemma Cliffin BSC BVSC MRCVS

Gemma hat in vielen verschiedenen Rollen gearbeitet, darunter als Erstarzt, als Nachttierärztin und als Vertretungstierärztin. Derzeit arbeitet sie in einer Kleintierklinik in North Yorkshire. Sie interessiert sich besonders für Katzenmedizin, diagnostische Bildgebung und Schmerzbehandlung sowie für ein ausgeprägtes Verständnis des Verhaltens und der Ernährung von Katzen.