Als Haustierhalter möchten wir alles dafür tun, dass unsere Katzen gesund bleiben und sich wohlfühlen. Schließlich gehören sie zur Familie. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach zu erkennen, was wirklich gut für die Katze ist.
Ein Beispiel: Für Kinder lässt man nachts gelegentlich ein Licht brennen, damit sie sich sicher fühlen und im Dunkeln besser orientieren können – etwa beim Gang zur Toilette. Aber wie sieht es bei einer Katze aus? Sollte man auch für sie nachts ein Licht anlassen?
Bevorzugen Katzen Licht?

Katzen können im Dunkeln so gut sehen, dass es im Allgemeinen nicht notwendig ist, das Licht für sie anzulassen.
Katzen verfügen über ein hervorragendes Sehvermögen und orientieren sich zudem stark über andere Sinne – auch bei Dunkelheit. Daher kommen sie selbst bei wenig Licht gut zurecht. Ihre Augen nutzen selbst minimale Lichtquellen effizient, die Schnurrhaare warnen sie vor Hindernissen in der Nähe, und ihr ausgeprägter Geruchs- und Gehörsinn hilft ihnen, sich sicher zu bewegen.
Anstatt also nachts das Licht für Ihre Katze brennen zu lassen, reicht es völlig aus, es nur dann einzuschalten, wenn Sie es selbst benötigen – etwa beim nächtlichen Aufstehen – und es beim Zubettgehen wieder auszumachen. Das spart nicht nur Strom, sondern kann auch weitere Vorteile mit sich bringen.
Warum ist Dunkelheit nachts für Katzen am besten?

Katzen sind nachts aktiv und empfinden die Dunkelheit nicht als störend.
Vielleicht haben Sie das Gefühl, Ihrer Katze etwas Gutes zu tun, wenn Sie nachts ein Licht brennen lassen. Doch es gibt gute Gründe, warum Dunkelheit sowohl für Ihre Katze als auch für Sie selbst die bessere Wahl sein kann:
1. Es könnte Zoomies entmutigen

Wenn Sie nachts das Licht anlassen, kann es sein, dass Ihre Katze eher aktiv ist als schläft.
Niemand möchte, dass die eigene Katze mitten in der Nacht durch die Wohnung jagt, während man selbst versucht zu schlafen. Ein dauerhaft eingeschaltetes Nachtlicht kann genau das fördern – denn es regt die Sinne Ihrer Katze an und lädt zum Spielen oder Umherstreifen ein. Und selbst wenn Sie das Licht ausschalten: Ein ruhiger Nachtschlaf ist trotzdem nicht garantiert – Katzen haben bekanntlich ihren eigenen Rhythmus.
2. Es wird ihre Routine nicht stören

Wenn Sie helle Lichter über Nacht eingeschaltet lassen, kann dies den inneren zirkadianen Rhythmus Ihrer Katze beeinträchtigen.
Katzen folgen einem natürlichen zirkadianen Rhythmus, der dem des Menschen durchaus ähnelt. In den dunklen Stunden produziert die Zirbeldrüse das Hormon Melatonin, das auch bei Katzen eine Rolle für den Tag-Nacht-Rhythmus spielt. Ihre innere Uhr orientiert sich an der Morgen- und Abenddämmerung, und sie folgen in der Regel einem recht konstanten Tagesablauf. Im Gegensatz zum Menschen sind sie jedoch vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden besonders aktiv und ruhen tagsüber oft in mehreren Schlafphasen.
Beim Menschen signalisiert Melatonin, dass es Zeit zum Schlafen ist – und auch bei Katzen trägt es zur Regulierung des Ruheverhaltens bei. Wird nachts dauerhaft Licht angelassen, kann das die innere Uhr der Katze aus dem Takt bringen und ihre gewohnte Routine stören.
3. Katzen können im Dunkeln sehen

Es wird empfohlen, für Ihre Katze nachts kein Licht anzulassen, da dies nächtliches Verhalten fördert.
Vielleicht denken Sie, Sie tun Ihrer Katze etwas Gutes, wenn Sie nachts ein Licht anlassen. Tatsächlich ist das für Katzen aber nicht notwendig – ihr Sehvermögen ist der Dunkelheit deutlich besser angepasst als unseres. Futterstelle, Wassernapf, Katzentoilette und Schlafplatz finden sie mühelos – auch bei sehr schwachem Licht.
Das liegt daran, dass sich die Pupillen einer Katze stark weiten können, um selbst geringste Lichtmengen – etwa vom Mond – einzufangen. Dieses Licht gelangt auf die Netzhaut, wo spezialisierte Lichtrezeptoren, sogenannte Stäbchen und Zapfen, für die Verarbeitung sorgen. Dadurch sehen Katzen selbst in der Dunkelheit erstaunlich gut.
4. Sie könnten mehr Schlaf bekommen

Wenn Sie nachts das Licht ausschalten, schläft Ihre Katze möglicherweise mehr, wenn Sie schlafen.
Wird Ihre Katze nachts nicht durch künstliches Licht stimuliert, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie plötzlich miaut, spielt oder durch die Wohnung rennt. Das wiederum kann Ihnen zu einem ruhigeren Schlaf verhelfen – und der ist bekanntlich immer willkommen.
Wann ist es eine gute Idee, das Licht anzulassen?

Neugeborene Kätzchen freuen sich vielleicht über ein Nachtlicht, bis sie sich in ihrem neuen Zuhause zurechtfinden.
Wenn Sie ein junges Kätzchen bei sich aufnehmen, fühlt es sich nach der Trennung von seiner Mutter und den Wurfgeschwistern anfangs oft unsicher. Die neue Umgebung ist ihm noch fremd, und es fehlt ihm an Orientierung und vertrauten Gerüchen.
In den ersten ein bis zwei Nächten kann es daher sinnvoll sein, ein kleines Licht anzulassen, um dem Kätzchen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Auch weiche Decken, ein Stofftier oder beruhigende Duftsprays können helfen, ihm die Eingewöhnung zu erleichtern und ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln.
Lesen Sie auch: Wie viele Stunden schlafen Kätzchen?