So fördern Sie die Freundschaft zwischen Hund und Katze

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Katzen und Hunde werden in den Medien häufig als erbitterte Gegner dargestellt, die scheinbar nicht miteinander auskommen, ohne sich zu jagen, zu streiten oder für Unruhe zu sorgen.

Wenn Sie bereits eine Katze oder einen Hund haben – oder überlegen, eines der beiden Tiere bei sich aufzunehmen –, können Sie beruhigt sein: Es muss nicht so kommen. Mit den richtigen Charakteren, einer guten Vorbereitung und einer gelassenen Einführung ist ein harmonisches Zusammenleben durchaus möglich.

Sie leben aktuell in einem Haushalt, in dem es zwischen den Tieren nicht ganz rund läuft? Sie planen, bald eine neue Tierart einziehen zu lassen, sind sich aber unsicher, wie Sie das am besten angehen? Oder denken Sie darüber nach, eine Katze, einen Hund – oder vielleicht beides – bei sich aufzunehmen und sorgen sich um das Zusammenleben mit Ihren bisherigen Haustieren? Dann sind Sie hier genau richtig! Lesen Sie weiter und entdecken Sie alles Wichtige sowie unsere bewährten Tipps für ein friedliches Miteinander im tierischen Zuhause.

Vorausplanen

Trotz dieser starken Kontraste gibt es einige überraschende Ähnlichkeiten zwischen Katzen und Hunden.

Wenn Ihr Neuzugang noch nicht eingetroffen ist, gibt es einige Wege, wie Sie die Eingewöhnung für sich, Ihr Haustier und den Neuling angenehmer gestalten können. Mit guter Vorbereitung stehen die Chancen auf einen gelungenen Start sehr gut.

Hier sind ein paar einfache Schritte, die Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie das neue Familienmitglied bei sich aufnehmen.

Denken Sie an Ihren Wohnraum

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das übergeordnete Ziel zwar darin besteht, Hund und Katze zu einem gut harmonierenden Team zu machen, das gerne Zeit miteinander verbringt – sie aber zumindest in der Anfangszeit ihren eigenen Rückzugsraum benötigen. Überlegen Sie sich, wo sich Ihre aktuellen Tiere am liebsten aufhalten. Haben sie bestimmte Lieblingsplätze? Wo verbringen sie den Großteil ihres Tages?

Egal, ob Sie einer neuen Katze einen Hund vorstellen, der gerne mit der Familie in der Küche ist, oder ob ein neuer Hund in ein Zuhause mit einer eher zurückgezogenen Katze einzieht: Damit sich beide wohl und sicher fühlen, ist es entscheidend, klare Grenzen zu setzen.

Beide Tiere benötigen ihren eigenen Rückzugsort. Gestalten Sie daher Ihr Zuhause so, dass jede Tierart über eigene Ressourcen in separaten Bereichen verfügt – auf diese Weise lassen sich häufige Begegnungen, gerade in der Anfangszeit, möglichst vermeiden.

Versuchen Sie, keine plötzlichen Änderungen vorzunehmen

Eine der vielen Gemeinsamkeiten zwischen Katzen und Hunden besteht darin, dass sie eine Gelegenheit, die sich ihnen bietet, immer schnell ergreifen.

Neue Tiere bringen immer eine gewisse Menge an „Ausrüstung“ mit – Futternäpfe, Schlafplätze, Katzentoilette, Spielzeug, Kratzbäume und mehr. So viele neue Gegenstände auf einmal ins Zuhause zu bringen, kann für ein bereits vorhandenes Haustier verunsichernd sein. Gewöhnen Sie es daher behutsam daran und integrieren Sie neue Dinge schrittweise.

Am besten ist es, gut vorbereitet zu sein und diese Veränderungen bereits einige Wochen im Voraus vorzunehmen. So kann sich Ihr Tier wieder sicher und geborgen fühlen, wenn die eigentliche – und durchaus aufregende – Veränderung eintritt. Positive Erfahrungen mit dem neuen Zubehör können hilfreich sein – etwa, wenn zur Fütterungszeit neue Näpfe zum Einsatz kommen und Ihr bisheriges Haustier dabei ein zusätzliches Leckerli bekommt. Tiere schätzen Routinen – versuchen Sie deshalb, in dieser unruhigen Phase Ihren gewohnten Tagesablauf beizubehalten.

Positive Erfahrungen

Wenn Sie vor Kurzem einen Hund in die Familie aufgenommen haben, können Sie Harmonie zwischen den Haustieren am besten erreichen, indem Sie die Beziehung langsam angehen.

Neue Haustiere erfordern viel Zeit und Aufmerksamkeit – das kann bei Ihren bisherigen Tieren Nervosität auslösen. Es klingt selbstverständlich, wird aber im Trubel schnell übersehen: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihr vorhandenes Haustier, vor allem, wenn es sich den Platz nun mit einem Neuzugang teilen muss oder von bestimmten Bereichen des Hauses ferngehalten wird.

Zusätzliche Spielzeit, aufmerksames Lob und positive Zuwendung wie Streicheln oder Kuscheln sind in dieser Phase besonders wichtig. Natürlich braucht auch das neue Tier viel Aufmerksamkeit. Wenn Sie nicht gleichzeitig an zwei Orten sein können, kann sich die Anschaffung von Beschäftigungsspielzeug oder Futterpuzzles lohnen – so bleibt kein Tier zu kurz.

Der Einführungsprozess

Halten Sie die Einführungen kurz und positiv und erzwingen Sie niemals Interaktionen.

Ihr neues Haustier sollte anfangs in einem abgeschlossenen Raum untergebracht werden – so lassen sich negative Erfahrungen mit den bereits vorhandenen Tieren vermeiden, und es hat die nötige Ruhe, um sich von der Reise und den ersten Eindrücken zu erholen.

Sobald sich die neue Katze oder der neue Hund ein wenig an die ungewohnte Umgebung gewöhnt hat, können Sie über erste Begegnungen nachdenken. Dieser Schritt sollte mit Ruhe, Zeit und Geduld erfolgen – je langsamer, desto besser.

Ein neues Haustier bedeutet einen großen Einschnitt im Familienalltag – eine übereilte Einführung kann schnell nach hinten losgehen. Verhaltensweisen wie Aggression sind möglich, aber auch vermeintlich kleinere Reaktionen wie Bellen und Knurren bei Hunden oder Fauchen und Kratzen bei Katzen können einen bleibenden negativen Eindruck hinterlassen und den gesamten Eingewöhnungsprozess erheblich erschweren.

Hier finden Sie einen empfohlenen Zeitplan. Er gilt sowohl für die Zusammenführung eines Welpen oder Kätzchens als auch für die Annäherung erwachsener Tiere. Sollten sich zwei Tiere nicht verstehen, können Sie jederzeit zu Phase eins zurückkehren und den Prozess erneut beginnen – das kann helfen, eine angespannte Beziehung zu verbessern.

1. Düfte austauschen

Tierverhaltensforscher sind nicht davon überzeugt, dass Katzen in der Lage sind, Eifersucht in derselben Form zu empfinden wie Menschen.

Sowohl Hunde als auch Katzen nutzen den Geruchssinn als zentrales Mittel zur Kommunikation. Auch wenn sich beide Arten unterscheiden, können sie viele Informationen über ihr Gegenüber allein durch das Schnüffeln aufnehmen – der Instinkt, über Gerüche zu kommunizieren, ist stark ausgeprägt. Reiben Sie zunächst ein Handtuch oder einen Lappen über das neue Tier und legen Sie diesen im Bereich des bereits vorhandenen Haustiers aus – und umgekehrt.

Achten Sie darauf, den Duftgegenstand nicht in der Nähe wichtiger Ressourcen wie Futter- oder Wassernäpfe zu platzieren, da dies unnötigen Stress verursachen und das Tier daran hindern könnte, seine Grundbedürfnisse zu erfüllen. Belohnen Sie jedes Tier, wenn es Interesse am Geruch des anderen zeigt – und wiederholen Sie diesen Schritt täglich, bis das Interesse nachlässt.

2. Das Territorium des anderen erkunden

Der nächste Schritt im Geruchsaustausch besteht darin, jedem Tier die Möglichkeit zu geben, den Bereich des Hauses zu erkunden, in dem sich das jeweils andere aufgehalten hat. Am besten geschieht dies, wenn das andere Tier sich in einem weit entfernten Raum befindet – so lässt sich das Risiko unerwünschter Begegnungen wie Kämpfe oder Verfolgungsjagden minimieren.

Sobald das neue Tier wieder in seinem Bereich ist, kann das ansässige Haustier zurückkehren und erschnüffeln, wo der Neuzugang gewesen ist. Führen Sie diesen Schritt in beide Richtungen durch, sodass beide Tiere Gelegenheit haben, das Revier des anderen kennenzulernen.

3. Sichtkontakt

Werden Katzen eifersüchtig auf Hunde?

Wenn alles reibungslos verläuft, folgt als nächster Schritt der Sichtkontakt zwischen den Tieren. Idealerweise geschieht dies in einem Moment, in dem beide ruhig sind, nicht fixiert oder festgehalten werden und jederzeit die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Es ist nicht ratsam, ein Tier in eine Box oder Kiste zu sperren und das andere heranzulassen – das wirkt bedrohlich und kann unnötigen Stress auslösen.

Am besten eignet sich eine Barriere, zum Beispiel ein Kindergitter, das Sichtkontakt ermöglicht, aber physischen Kontakt verhindert. Dieses kann zu Beginn teilweise mit einem Handtuch oder einer Decke abgedeckt werden.

Halten Sie den Hund behutsam zurück – zum Beispiel mithilfe einer Leine oder eines gut sitzenden Geschirrs – und sorgen Sie dafür, dass die Katze jederzeit einen Rückzugsweg hat. Zu Beginn sollte ein deutlicher Abstand zwischen beiden Tieren bestehen. Beobachten Sie aufmerksam die Körpersprache beider, um frühzeitig Anzeichen von Unwohlsein zu erkennen.

Sobald sich beide etwas sicherer fühlen, können Sie die Distanz langsam verringern, indem Sie die Leine des Hundes etwas lockern. Halten Sie die Begegnungen dennoch kurz und in ruhiger Atmosphäre. Viel Lob und kleine Belohnungen können helfen, diese ersten Kontakte positiv zu verankern.

4. Direkter Kontakt

Haustiere, die als Welpen oder Kätzchen vorgestellt werden, haben es oft leichter, eine Bindung aufzubauen und zu lernen, miteinander auszukommen.

Irgendwann werden sich Ihre Geduld und Ihre investierte Zeit auszahlen – dann ist der Moment gekommen, Ihren Haustieren das direkte Kennenlernen zu ermöglichen. Wie lange dieser Prozess dauert, hängt stark von der Rasse und dem individuellen Wesen Ihrer Tiere ab.

Manche Hunderassen besitzen einen ausgeprägten Jagdtrieb, manche Welpen tun sich schwer mit der Umsetzung einfacher Kommandos, während andere von Natur aus gelassener und toleranter sind. Ebenso gibt es Katzen, die eher zurückhaltend oder ängstlich reagieren, während andere sehr kontaktfreudig und offen sind. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, achten Sie auf die Signale Ihrer Tiere und gestalten Sie den Übergang so behutsam wie möglich.

Die ersten Begegnungen sollten sorgfältig überwacht, kurz gehalten und nur dann durchgeführt werden, wenn beide Tiere ruhig und entspannt wirken. Halten Sie den Hund dabei an der Leine und achten Sie darauf, dass beiden Tieren Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Versuchen Sie, bei ersten Anzeichen von Anspannung nicht sofort einzugreifen, beobachten Sie jedoch aufmerksam die Körpersprache. Brechen Sie das Treffen ab, wenn die Situation zu kippen droht. Nutzen Sie in dieser Phase gezielt Leckerlis, Spielzeug oder andere Ablenkungen, um Ihre Tiere behutsam an den engeren Kontakt zu gewöhnen.

Wenn diese Hürde überwunden ist, verlängern Sie Schritt für Schritt die Zeit, die Ihre Haustiere gemeinsam verbringen, bis Sie sicher sein können, dass ein Zusammenleben auch ohne Aufsicht möglich ist.

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Dr. Lizzie Youens BSc (Hons) BVSc MRCVS

Lizzie arbeitet seit über zehn Jahren in der Haustierpraxis, in verschiedenen Positionen von kleinen ländlichen Zweigstellen bis hin zu großen Krankenhäusern. Außerdem liest sie gerne, arbeitet im Garten und verbringt Zeit mit ihren kleinen Töchtern. Für Cats.com berichtet sie über Katzenverhalten, Ernährung, Gesundheit und andere Themen.