Katzen-Interceptor: Überblick, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen

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Interceptor ist der Markenname eines monatlich anzuwendenden Präparats zur Vorbeugung von Herzwürmern und Darmparasiten, hergestellt von Elanco Animal Health. In diesem Artikel finden Sie allgemeine Informationen zum Produkt, erfahren, wie Interceptor Parasiten bekämpft, welche Nebenwirkungen möglich sind, und erhalten Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Interceptor für Katzen Übersicht

Medikamententyp:
Makrolid-Antiparasitikum
Bilden:
Kautablette
Rezept erforderlich?:
Ja
Von der FDA zugelassen?:
Ja
Lebensphase:
4 Wochen alt oder älter
Markennamen:
Abfangjäger
Gebräuchliche Namen:
Milbemycinoxim
Verfügbare Dosierungen:
5,75 mg (braun, Katzen 0,7–2,7 kg); 11,5 mg (gelb, Katzen 2,8–5,4 kg); 23 mg (weiß, Katzen 5,4–11,3 kg)
Ablaufbereich:
Produkte sollten vor dem auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatum verwendet werden. Interceptor-Tabletten sollten bei Raumtemperatur gelagert werden.

Über Interceptor für Katzen

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Interceptor ist ein monatlich verabreichtes Präparat zur Vorbeugung gegen durch Mücken übertragene Herzwürmer (Dirofilaria immitis) sowie gegen Darmparasiten wie Spulwürmer (Toxocara cati) und Hakenwürmer (Ancylostoma tubaeforme).

Der Wirkstoff in Interceptor heißt Milbemycinoxim. Milbemycine wirken hauptsächlich über spezielle, glutaminstimulierte Chloridionenkanäle im Nervensystem der Parasiten. Dadurch wird die elektrische Aktivität der Nervenzellen der Würmer blockiert, was zu Lähmungen und schließlich zum Tod der Parasiten führt.

Milbemycine verstärken außerdem die Freisetzung von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), einem hemmenden Neurotransmitter, und blockieren so die Nervenleitung bei den Würmern.

Da Säugetiere keine spezifischen glutaminstimulierten Chloridkanäle im Nervensystem besitzen, sind Milbemycine in der Regel sicher und ungiftig für sie. Zudem passieren Milbemycine nicht die Blut-Hirn-Schranke, wodurch sie die GABA-Rezeptoren von Säugetieren nicht erreichen können.

Interceptor ist ein von der FDA für Katzen zugelassenes Herzwurmmedikament und ein verschreibungspflichtiges Produkt, das nur von einem zugelassenen Tierarzt verordnet werden darf.

Was bewirkt Interceptor bei Katzen?

Interceptor wird allgemein als sichere und wirksame Methode zur Vorbeugung von Herzwürmern, Spulwürmern und Hakenwürmern bei Katzen angesehen.

Das Präparat tötet zudem erwachsene Spulwürmer und Hakenwürmer ab und behandelt so auch bestehende Infektionen.

Bei Herzwürmern zeigt Interceptor jedoch nur bis zu 45 Tage nach der Erstinfektion mit Herzwurmlarven, die durch Mücken übertragen werden, Wirksamkeit. Sobald die Larven weiter heranreifen und sich zu ausgewachsenen Würmern entwickeln, kann Interceptor keine Behandlung mehr leisten.

Eine zugelassene Behandlung für erwachsene Herzwürmer bei Katzen gibt es nicht. Katzen tragen oft nur wenige Würmer, und manche überwinden die Infektion von selbst. Dennoch können sie schwere chronisch-entzündliche Veränderungen in der Lunge entwickeln. Manchmal ist ein plötzlicher Tod das einzige Anzeichen einer Herzwurminfektion. Da Tests bei Katzen unzuverlässig sind, ist die Prävention von Herzwurmerkrankungen besonders wichtig.

Wichtig ist zu wissen, was Interceptor – wie alle Präventivmittel – nicht leistet. Es behandelt oder beugt keine anderen Darmparasiten als Spulwürmern und Hakenwürmern vor und wirkt nicht gegen Flöhe oder Zecken. Interceptor Plus, das zusätzlich Praziquantel zur Behandlung und Vorbeugung von Bandwürmern bei Hunden enthält, ist nicht für die Anwendung bei Katzen zugelassen.

Nebenwirkungen von Interceptor für Katzen

Bei sehr wenigen Katzen treten Nebenwirkungen durch Interceptor auf.

Laut Hersteller zeigten Sicherheitsstudien mit jungen Katzen und Kätzchen, denen bis zum Zehnfachen der empfohlenen Interceptor-Dosis verabreicht wurde, keine medikamentenbedingten Nebenwirkungen.

In Studien mit fast 150 Katzen verschiedener Rassen wurde Interceptor sicher zusammen mit Impfstoffen, Entwurmungsmitteln, Antibiotika, Flohhalsbändern, Steroiden, Shampoos und Bädern angewendet.

Es sollte jedoch beachtet werden, dass jedes neue orale Medikament Verdauungsstörungen auslösen kann. Bei Hunden traten am häufigsten Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und vermehrter Speichelfluss als Nebenwirkungen auf.

Neurologische Symptome wie Gangstörungen, Anfälle und Krämpfe wurden zwar bei Hunden beobachtet, allerdings haben einige Hunde eine sogenannte MDR1-Mutation, die sie anfälliger für solche Nebenwirkungen macht. Katzen tragen diese Mutation nicht, und entsprechende neurologische Nebenwirkungen wurden bei ihnen nicht festgestellt.

Laut Hersteller ist die Sicherheit von Interceptor bei Katzen mit Herzwürmern nicht eindeutig nachgewiesen, weshalb vor der Verabreichung Tests empfohlen werden.

Herzwurmtests bei Katzen sind jedoch nicht besonders zuverlässig, da Katzen oft nur eine einzelne Geschlechtswurminfektion haben und der Test auf dem Nachweis des weiblichen Wurmantigens basiert. Hat eine Katze nur eine Infektion mit einem männlichen Wurm, fällt der Test daher negativ aus.

Aus diesem Grund ist es wichtig, vor der Verabreichung von Interceptor oder anderen Medikamenten zur Herzwurmvorbeugung den Rat Ihres Tierarztes einzuholen. Katzen können zudem andere Symptome zeigen, die auf eine Herzwurminfektion hinweisen, etwa asthmaähnliche Beschwerden wie Husten oder Atemnot.

Interceptor für Katzen Dosierung

Interceptor ist in verschiedenen Dosierungen für Katzen erhältlich, die je nach Gewicht variieren.

Interceptor ist für Katzen und Kätzchen ab einem Alter von 6 Wochen und einem Mindestgewicht von 0,7 kg zugelassen.

Das Präparat ist in drei Dosierungsgrößen erhältlich: Interceptor Green für Katzen zwischen 0,7 und 2,7 kg (5,75 mg Milbemycinoxim), Interceptor Yellow für Katzen von 2,8 bis 5,4 kg (11,5 mg Milbemycinoxim) und Interceptor White für Katzen von 5,8 bis 11,3 kg (23 mg Milbemycinoxim).

Für Katzen mit einem Gewicht über 11,3 kg empfiehlt der Hersteller, Tabletten zu kombinieren, um die passende Dosis entsprechend dem Gewicht zu erreichen. Eine Katze mit 12,25 kg würde beispielsweise eine Interceptor White-Tablette und eine Interceptor Green-Tablette erhalten.

Interceptor sollte einmal monatlich verabreicht werden, idealerweise immer am gleichen Tag. Der Hersteller empfiehlt, die Behandlung innerhalb von 30 Tagen nach dem Kontakt der Katze mit Mücken zu beginnen (das Medikament kann Herzwurmlarven noch bis zu 45 Tage abtöten).

Die kaubaren Interceptor-Tabletten sind schmackhaft und können als Leckerbissen angeboten werden. Wenn Ihre Katze die Tablette nicht allein frisst, kann sie auch mit dem Futter gegeben oder in kleinere Stücke geteilt werden.

Wird die Interceptor-Dosis nicht vollständig eingenommen, empfiehlt der Hersteller, die fehlende Menge so bald wie möglich nachzugeben.

Obwohl der Hersteller eine monatliche Verabreichung während der Mückensaison empfiehlt, ist zu beachten, dass Mücken und Herzwurmerkrankungen in vielen Regionen das ganze Jahr über ein erhebliches Risiko darstellen können. Deshalb empfehlen Tierärzte eine ganzjährige Vorbeugung, auch bei Wohnungskatzen. Studien zeigen, dass bis zu 25 % der Katzen mit Herzwürmern reine Hauskatzen sind.

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Dr. Chris Vanderhoof, DVM, MPH

Dr. Chris Vanderhoof hat 2013 sein Studium am Virginia-Maryland College of Veterinary Medicine (VMCVM) an der Virginia Tech abgeschlossen, wo er auch einen Master in Public Health erworben hat. Er absolvierte ein rotierendes Praktikum am Red Bank Veterinary Hospital in New Jersey und arbeitet jetzt als Allgemeinmediziner im Großraum Washington DC. Dr. Vanderhoof ist außerdem Werbetexter mit Spezialisierung auf den Bereich Tiergesundheit und Gründer von Paramount Animal Health Writing Solutions, das Sie unter www.animalhealthcopywriter.com finden. Dr. Vanderhoof lebt mit seiner Familie, zu der auch drei Katzen gehören, in der Region Northern Virginia.