Warum haben getigerte Katzen ein „M“ auf der Stirn?

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warum haben getigerte Katzen den Buchstaben M

Auch wenn rein technisch gesehen jede Katze eine getigerte ist, sprechen wir im Alltag meist nur dann von einer „echten“ getigerten Katze, wenn sie eines der vier klassischen Muster zeigt: Wirbel, Flecken, Streifen oder geticktes Fell.

Als eine der häufigsten Katzenarten werden getigerte Katzen überraschend oft missverstanden. Vielen ist zum Beispiel nicht bekannt, dass jede Hauskatze das sogenannte Tabby-Gen in sich trägt. Katzen, bei denen die typischen Streifen, Wirbel oder Flecken nicht sofort erkennbar sind, bezeichnet man als „verdünnte Tabbies“.

Diese unauffälligen Tabby-Katzen tragen zusätzliche Gene, die die klassischen Tabby-Zeichnungen weitgehend unterdrücken. Doch selbst bei einigen verdünnten Tabbies bleibt ein Merkmal meist sichtbar: das auffällige „M“ auf der Stirn.

Vielleicht haben Sie eine getigerte Katze mit deutlich sichtbarem Muster – oder das Tabby-Gen Ihrer Katze tritt hinter einem einfarbigen oder dreifarbigen Fell zurück. In beiden Fällen gibt es interessante Geschichten rund um diese markante Zeichnung. Auch wenn die Genetik mit DNA-Analysen eine wissenschaftlich fundierte Erklärung bietet, haben Menschen im Lauf der Geschichte kreative Deutungen für das „M“ auf der Stirn gefunden. Hier erfahren Sie, was wir heute über den Ursprung dieses besonderen Merkmals wissen.

Die Wissenschaft

Auch wenn streng genommen jede Katze ein Tabby ist, bezeichnen wir eine Katze im Alltag meist nur dann als „getigert“, wenn sie eines der vier klassischen Muster zeigt: Wirbel, Flecken, Streifen oder geticktes Fell. Wie alle körperlichen Merkmale werden auch diese Zeichnungen durch die Gene bestimmt.

Ohne zu sehr in den Schulstoff der Biologie einzusteigen: Jedes Kätzchen erbt Gene von Mutter und Vater. Da das Tabby-Gen dominant ist, reicht es, wenn nur ein Elternteil ein Tabby ist – das genügt, damit das Kätzchen Tabby-Zeichnungen entwickelt.

Aber warum trägt jede getigerte Katze ein „M“ auf der Stirn? Der genaue Ursprung dieser speziellen Zeichnung ist nicht eindeutig geklärt – vermutlich hängt sie mit dem typischen Fellmuster getigerter Katzen zusammen. Diese zeigen meist feine Muster im Gesicht und an den Beinen, während der Rumpf deutlich kräftigere und markantere Zeichnungen aufweist. Ob die Katze nun Streifen wie ein Tiger oder marmorartige Wirbel hat – das Gesicht bietet nur eine begrenzte „Leinwand“. Dadurch entstehen feine Linien, die oft an den Buchstaben „M“ erinnern.

warum haben getigerte Katzen den Buchstaben M

Eine der bekanntesten Überlieferungen zum „M“ auf der Stirn getigerter Katzen stammt aus der christlichen Tradition und bezieht sich auf Maria und die Geburt Jesu.

Die Legenden

Abseits von Genetik, Punnett-Quadraten und DNA-Sequenzen haben Menschen im Laufe der Zeit versucht, das „M“ auf andere Weise zu deuten – mit Geschichten und Legenden. Drei der bekanntesten Erzählungen stellen wir hier vor.

M für Mary

Eine der bekanntesten Geschichten über das „M“ auf der Stirn getigerter Katzen geht auf die christliche Erzählung von Maria und der Geburt Jesu zurück. Das neugeborene Jesuskind lag in der Krippe und fror – es gab keine Decken, die es hätten wärmen können.

Maria tat alles in ihrer Macht Stehende: Sie hielt ihr Kind in den Armen und bat die Tiere im Stall, sich näher zu legen, um mit ihrer Körperwärme zu helfen. Doch trotz all ihrer Mühe zitterte das Neugeborene weiter und weinte vor Kälte.

Der Legende nach betrat in Marias verzweifeltstem Moment eine freundliche getigerte Katze die Scheune. Sie legte sich neben das Baby und rollte sich schützend zusammen. Ihre Körperwärme wärmte das Jesuskind, und ihr leises Schnurren beruhigte es so sehr, dass es schließlich einschlief.

Aus tiefer Dankbarkeit strich Maria der Katze sanft über die Stirn – und hinterließ dabei ihren Anfangsbuchstaben als Zeichen der Anerkennung. Seitdem, so die Erzählung, tragen getigerte Katzen das „M“ auf der Stirn als Symbol für Trost und Güte.

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Die Ägyptische Mau zählt zu den ältesten noch existierenden Katzenrassen – und trägt das ehrwürdige Zeichen des Mondes bereits seit Jahrhunderten.

Mau und Meow

Es ist bekannt, dass die alten Ägypter eine enge Beziehung zu Hauskatzen pflegten. Ihr Wort für Katze war „mau“ – ein Begriff, der auch mit „Sonne“ oder „Licht“ übersetzt werden kann. Ob sich dieser Name auf das Miauen der Katze bezog oder auf das geheimnisvolle Leuchten ihrer Augen im Dunkeln – die Ägypter sahen in Katzen Geschöpfe, die mit dem Mond verbunden waren und besonderen Respekt verdienten.

Einer Legende zufolge trugen die Katzen im alten Ägypten ein „M“ auf der Stirn – als Zeichen ihres hohen Ansehens und ihrer Verbindung zum leuchtenden Mond. Die Ägyptische Mau, eine der ältesten noch lebenden Katzenrassen, trägt dieses ehrwürdige Zeichen bereits seit Jahrhunderten.

orange getigert

Wenn Sie Ihrer Katze das nächste Mal liebevoll in die Augen blicken, lassen Sie Ihren Blick doch einmal nach oben über ihre Stirn wandern.

Mohammed und Muezza

Die letzte Geschichte darüber, warum getigerte Katzen ein „M“ auf der Stirn tragen, stammt aus dem Islam. In dieser Legende hatte der Prophet Mohammed – der Begründer des Islam – eine getigerte Katze namens Muezza. Mohammed schätzte Muezza sehr, behandelte sie mit Respekt und sorgte stets für ihr Wohlergehen.

Eines Tages, so die Erzählung, rettete Muezza Mohammed das Leben: Eine Schlange hatte sich in den Ärmel seines Gewandes geschlichen, und die Katze tötete sie rechtzeitig. Aus Dankbarkeit erwies Mohammed ihr mehrere Ehren. Zuerst schenkte er allen Katzen die Fähigkeit, stets auf den Pfoten zu landen. Dann strich er Muezza sanft über die Stirn – und hinterließ ein persönliches Zeichen. Es sollte für alle Zeit zeigen, dass Muezza – und mit ihr alle getigerten Katzen – seine Zuneigung und die Wertschätzung des gesamten Islam tragen.

Wenn Sie Ihrer Katze das nächste Mal liebevoll in die Augen blicken, richten Sie den Blick doch einmal weiter nach oben – auf ihre Stirn. Können Sie das „M“ erkennen? Bei verdeckt getigerten Katzen braucht es manchmal etwas Geduld, den richtigen Winkel und gutes Licht, um es zu entdecken. Doch bei einer klassisch getigerten Katze ist das „M“ in der Regel kaum zu übersehen.

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  1. https://www.catster.com/lifestyle/tabby-tuesday-hot-the-tabby-got-the-m

  2. https://www.purina.com/cats/cat-breeds/egyptian-mau

  3. https://theislamicinformation.com/blogs/prophet-muhammad-pbuh-muezza-favorite-cat/

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Amber King

Ambers Karriere als Tierautorin begann, als ihr willensstarker und verständlicherweise ängstlicher Rettungshund Copper sie dazu inspirierte, über ihre Erfahrungen bei der Ausbildung und Liebe eines so geliebten Familienmitglieds zu schreiben. Seitdem hat sie weitere Hunde, Katzen, Pflegekatzen und Hühner in ihr Leben aufgenommen. Sie nutzt ihre Erfahrungen mit ihren eigenen Haustieren sowie die Erkenntnisse, die sie durch ihre ehrenamtliche Arbeit in Tierheimen gewonnen hat, um anderen Tierbesitzern zu helfen, ihre pelzigen besten Freunde besser zu verstehen und sich um sie zu kümmern.