Heartgard Chewables für Katzen ist ein oral verabreichbares, kaubares Präparat zur Vorbeugung gegen Herzwürmer. Der Hauptwirkstoff ist Ivermectin. Hergestellt wird es von Boehringer Ingelheim Animal Health.
In diesem Artikel erfährst du, was Heartgard genau ist, gegen welche Parasiten es eingesetzt wird, wie es wirkt, worauf du bei möglichen Nebenwirkungen achten solltest und findest Antworten auf einige häufig gestellte Fragen.
Heartgard für Katzen Übersicht
Über Heartgard für Katzen
Heartgard enthält den Wirkstoff Ivermectin, ein Avermectin-Antiparasitikum aus der Gruppe der makrozyklischen Lactone, die als Mittel gegen Parasiten eingesetzt werden.
Ivermectin entfaltet seine Wirkung, indem es sich an bestimmte neuromuskuläre Signalstellen bei wirbellosen Tieren bindet – sogenannte glutamatgesteuerte Chloridkanäle. Diese Bindung führt dazu, dass der Parasit gelähmt wird und schließlich abstirbt.
Säugetiere wie Hunde, Katzen und Menschen besitzen diese speziellen glutamatgesteuerten Chlorid-Ionenkanäle nicht, was das Medikament in den meisten Fällen als sehr sicher erscheinen lässt.
Ivermectin wirkt gegen eine Vielzahl innerer Parasiten sowie gegen einige äußere Parasiten bei Tieren. Für Katzen ist Heartgard von der FDA zugelassen zur Vorbeugung gegen Herzwürmer und zur Behandlung und Entfernung von Hakenwürmern im Darm.
Was bewirkt Heartgard bei Katzen?

Heartgard Kautabletten für Katzen werden einmal im Monat verabreicht, um Herzwurminfektionen vorzubeugen und Hakenwürmer im Darm zu beseitigen sowie deren weiteren Befall zu verhindern.
Heartgard für Katzen ist ein zugelassenes Präparat zur Vorbeugung gegen Herzwürmer. Es wird eingesetzt, um Herzwurmerkrankungen bei Katzen zu verhindern, indem es die Larven im Gewebestadium abtötet.
Verursacht wird die Herzwurmerkrankung durch den parasitären Wurm Dirofilaria immitis. Anders als viele andere parasitäre Würmer lebt der Herzwurm nicht im Darm, sondern in den Blutgefäßen in der Nähe des Herzens.
Herzwürmer werden durch den Stich einer infizierten Mücke übertragen. Die Mücke infiziert sich, nachdem sie das Blut eines bereits betroffenen Hundes aufgenommen hat. Dabei nimmt sie Larven im ersten Entwicklungsstadium auf – sogenannte Mikrofilarien –, die im Blutkreislauf des infizierten Hundes vorkommen.
Diese Herzwurmlarven entwickeln sich innerhalb der Mücke weiter, bis sie das dritte Larvenstadium erreichen – das infektiöse Stadium. In diesem Stadium befinden sich die Larven in der Nähe der Mundwerkzeuge der Mücke, sodass sie beim nächsten Stich in einen neuen tierischen Wirt eindringen können. Auch Katzen können auf diese Weise infiziert werden.
Hunde sind die Hauptwirte der Herzwürmer, aber auch Katzen können sich infizieren. Die Art der Infektion verläuft bei Katzen jedoch anders als bei Hunden.
Bei Katzen entwickeln sich die infektiösen Larven innerhalb von etwa zwei Monaten zum vierten Larvenstadium. Während sich die Herzwürmer bei Hunden hauptsächlich in den Herzkammern ansiedeln – was auch ihren Namen erklärt –, befinden sich die Würmer bei Katzen überwiegend in den Blutgefäßen, den sogenannten Lungenarterien. Die Hauptlungenarterie führt vom Herzen weg und verzweigt sich in Richtung Lunge, um das Lungengewebe mit Blut zu versorgen.
Das in Heartgard enthaltene Ivermectin wirkt bei Katzen vor allem im frühen Stadium der Infektion gegen Larven im vierten Entwicklungsstadium, noch bevor sich diese zu erwachsenen Würmern entwickeln. Wird eine Katze regelmäßig oder zumindest frühzeitig mit Heartgard behandelt, lässt sich so eine Herzwurmerkrankung verhindern.
Für Katzen existiert leider keine sichere oder zugelassene Therapie, um ausgewachsene Herzwürmer abzutöten, sobald sie sich vollständig entwickelt haben. Aus diesem Grund wird Heartgard nicht als Behandlung einer bereits fortgeschrittenen Herzwurmerkrankung bei Katzen eingesetzt.
Die Gefahr einer Herzwurmerkrankung bei Katzen liegt nicht in der Anzahl der Würmer, da die meisten Katzen nur sechs oder weniger Würmer beherbergen. Im Gegensatz zu Hunden reagieren Katzen jedoch sehr empfindlich auf das bloße Vorhandensein dieser Parasiten.
Katzen entwickeln eine ausgeprägte Entzündungsreaktion auf die erwachsenen Würmer, die als herzwurmassoziierte Atemwegserkrankung – kurz HARD – bezeichnet wird. Diese Reaktion führt häufig zum Absterben der meisten Würmer und verursacht Veränderungen im Lungengewebe, die leicht mit Asthma oder Bronchitis verwechselt werden können.
Abgesehen von diesen Symptomen überstehen die meisten Katzen die erste Phase der Infektion relativ unauffällig.
Die nächste Phase der Herzwurmerkrankung, die für Katzen noch gefährlicher sein kann, tritt oft erst zwei bis drei Jahre später ein – dann nämlich, wenn die erwachsenen Herzwürmer das Ende ihrer Lebensspanne erreicht haben und absterben. In diesem Stadium kann es zu einer plötzlichen, lebensbedrohlichen Lungenverletzung kommen. Diese entsteht sekundär, wenn das Immunsystem der Katze auf das Absterben eines einzelnen Wurms heftig reagiert.
Da eine Herzwurmerkrankung bei Katzen oft unbemerkt bleibt – die Tests sind bei Katzen weniger zuverlässig als bei Hunden –, potenziell schwere Folgen haben kann und es keine sicheren Behandlungsmöglichkeiten gibt, ist der Einsatz vorbeugender Mittel wie Heartgard der wichtigste Weg, um Katzen vor einer Infektion zu schützen.
Heartgard für Katzen ist außerdem zur Abtötung und Vorbeugung von Hakenwürmern zugelassen. Bei Katzen treten vor allem die Hakenwurmarten Ancylostoma tubaeforme und Ancylostoma braziliense auf.
Hakenwürmer sind blutsaugende Parasiten, die im Darmtrakt leben. Katzen können sich infizieren, indem sie frisch geschlüpfte Larven aus ihrer Umgebung aufnehmen oder wenn diese Larven durch die Haut eindringen. Auch Menschen können betroffen sein – sie können an einer sogenannten Larvenwanderung erkranken, bei der die Hakenwurmlarven in die Haut eindringen und dort juckende, entzündliche Hautveränderungen verursachen.
Hakenwürmer treten vor allem in überfüllten, warmen und feuchten Umgebungen mit mangelhafter Hygiene auf. Besonders junge Kätzchen sind anfällig für Infektionen, während erwachsene Katzen häufig keine klaren Symptome zeigen.
Das in Heartgard enthaltene Ivermectin kann Hakenwürmer in allen Entwicklungsstadien abtöten. Durch die regelmäßige Anwendung von Heartgard lassen sich weitere Infektionen wirksam verhindern.
Nebenwirkungen von Heartgard für Katzen
Ivermectin weist bei Katzen eine sehr hohe Sicherheitsspanne auf. Die sogenannte MDR-1-Mutation, die bei einigen Hunderassen vorkommt und bei der Anwendung von Ivermectin zu neurologischen Nebenwirkungen führen kann, tritt bei Katzen nicht auf.
Laut Angaben des Herstellers traten in klinischen Studien mit über 3.000 verabreichten Dosen von Heartgard für Katzen in weniger als 0,5 % der Fälle Symptome wie Erbrechen und Durchfall auf.
Bei Kätzchen, die etwa die doppelte empfohlene Dosis erhielten, sowie bei erwachsenen Katzen, denen etwa die vierfache empfohlene Menge verabreicht wurde, wurden keine Nebenwirkungen festgestellt.
Auch bei trächtigen Katzen, Zuchtkatzen und Zuchtkatern zeigte sich eine hohe Sicherheitsmarge, selbst bei der dreifachen empfohlenen Dosierung.
Nebenwirkungen, die durch eine starke Überdosierung entstehen, treten in der Regel innerhalb von 10 Stunden nach der Einnahme auf. Mögliche Symptome sind Unruhe und vermehrte Lautäußerungen, Appetitlosigkeit, Zittern sowie Desorientierung. Neurologische Beschwerden, die infolge einer hohen Überdosierung auftreten, klingen meist innerhalb weniger Tage ab, und die meisten Katzen erholen sich innerhalb von zwei Wochen bis zu einem Monat vollständig.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze nach der Gabe von Heartgard für Katzen oder anderen oralen Präventivmedikamenten Nebenwirkungen zeigt, wenden Sie sich bitte an Ihre Tierarztpraxis, das ASPCA Animal Poison Control Center (1-888-426-4435) oder die Pet Poison Helpline (1-855-764-7661).
Die Anwendung von Heartgard gilt laut klinischen Studien auch in Kombination mit vielen anderen häufig eingesetzten Präparaten – wie Entwurmungsmitteln, Impfstoffen oder Antibiotika – als unbedenklich. Dennoch ist es grundsätzlich empfehlenswert, den Beginn einer neuen vorbeugenden Behandlung mit dem Tierarzt zu besprechen, ebenso wie alle Medikamente, die Ihre Katze aktuell erhält.
Heartgard für Katzen Dosierung

Heartgard für Katzen ist eine schmackhafte Kautablette, die entweder direkt verfüttert oder dem Futter Ihrer Katze beigemischt werden kann.
Heartgard wird ausschließlich für Katzen empfohlen, die mindestens 6 Wochen alt sind.
Die empfohlene Dosierung von Heartgard liegt bei 10,9 Mikrogramm (mcg) pro Pfund Körpergewicht.
Heartgard für Katzen ist in zwei Dosierungsgrößen erhältlich: für Katzen unter 5 Pfund (55 mcg) und für Katzen mit einem Gewicht zwischen 5 und 15 Pfund (165 mcg). Für Katzen, die mehr als 15 Pfund wiegen, empfiehlt der Hersteller, die Tabletten entsprechend zu kombinieren, um die passende Dosis zu erreichen.
Beispielsweise erhält eine Katze mit 17 Pfund Körpergewicht eine Kombination aus der 5- bis 15-Pfund-Dosis und einer Dosis für Katzen unter 5 Pfund. Eine Katze mit 21 Pfund bekommt zwei Tabletten der 5- bis 15-Pfund-Dosierung.
Heartgard für Katzen bietet den besten Schutz, wenn es alle 30 Tage verabreicht wird.
Laut Hersteller kann die Gabe saisonal erfolgen – abhängig davon, wie aktiv Mücken in der jeweiligen Umgebung sind. Wichtig ist, dass die erste Dosis spätestens 30 Tage nach dem ersten Mückenkontakt der Katze verabreicht wird, damit die Larven im vierten Entwicklungsstadium noch wirksam bekämpft werden können.
Ebenso sollte 30 Tage nach dem letzten Mückenkontakt der Katze eine abschließende saisonale Dosis verabreicht werden.
Diese sogenannte „saisonale“ Methode kann jedoch problematisch sein, da viele Menschen unterschätzen, wann Mücken im Frühjahr tatsächlich aktiv werden und wie lange sie bis in den Herbst hinein aktiv bleiben. Außerdem variiert die Länge der Mückensaison je nach Region zum Teil erheblich.
Unter geeigneten Umweltbedingungen können Mücken sogar in Innenräumen überwintern. Daher empfehlen die meisten Tierärztinnen und Tierärzte die ganzjährige Anwendung eines Herzwurmpräparats – auch bei Wohnungskatzen.
Bei Katzen, bei denen eine aktive Herzwurmerkrankung festgestellt wurde, erkennt die American Heartworm Society (AHS) an, dass die monatliche Gabe von Heartgard über einen Zeitraum von zwei Jahren helfen kann, den Wurmbefall zu reduzieren. Dennoch gilt dies nicht als vollständige Behandlung zur Eliminierung der Infektion.
Die Heartgard-Tabletten für Katzen sind kaubar. Sie können der Katze direkt mit der Hand gegeben oder dem Futter beigemischt werden. Es ist dabei besonders wichtig sicherzustellen, dass die Katze die gesamte Dosis aufnimmt.
Falls die Tablette nicht gekaut oder gefressen wird und eine manuelle Verabreichung notwendig ist, empfiehlt der Hersteller, die Kautablette in kleine Stücke zu zerteilen und einzeln zu verabreichen.
Außerdem sollte am Tag der Verabreichung Futter zur Verfügung stehen, da dies die Aufnahme des Medikaments unterstützt.
Besteht der Verdacht, dass eine Dosis verloren gegangen oder nicht vollständig aufgenommen wurde – etwa weil später Reste der Tablette auf dem Boden gefunden werden oder die Katze sie ausgespuckt hat –, empfiehlt der Hersteller, eine zweite Dosis zu verabreichen.