Brustkrebs bei Katzen: Ursachen, Anzeichen und Behandlungsmöglichkeiten

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Ein Bild, das eine Katze beim Tierarztbesuch zeigt

Brustkrebs bei Katzen gehört zu den häufigsten Krebsarten. Bei weiblichen Katzen liegt die Häufigkeit bei etwa 17 %. Besonders beunruhigend ist, wie ernst die Erkrankung ist – die meisten dieser Tumore sind bösartig, und die Prognose fällt oft ungünstig aus.

Eine frühzeitige Erkennung von Brusttumoren bei Katzen ist daher sehr wichtig. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten sollten!

Was ist Brustkrebs bei Katzen?

Katzen haben in der Regel etwa vier Zitzenpaare entlang der Milchdrüsen, also insgesamt acht Milchdrüsen, wobei dies variieren kann. Brusttumore bei Katzen, auch Brustkrebs genannt, sind Tumore, die an einer oder mehreren dieser Milchdrüsen entstehen.

Diese Tumore treten häufiger im ersten Drüsenpaar (den sogenannten Schädeldrüsen) oder im letzten Drüsenpaar (den Schwanzdrüsen) auf. Sie kommen bei weiblichen Katzen häufiger vor als bei männlichen und sind zudem bei nicht sterilisierten Katzen häufiger anzutreffen. Einige Quellen nennen Brustkrebs nach Lymphomen und Hautkrebs als den dritthäufigsten Tumor bei Katzen.

Bei Katzen ist das Risiko für Brustkrebs höher, wenn sie nicht sterilisiert, weiblich und älter als 10 Jahre sind – auch wenn Fälle bereits bei Katzen ab etwa 4 Jahren dokumentiert wurden.

Siamkatzen haben ein doppelt so hohes Risiko für Brusttumore im Vergleich zu Mischlingskatzen, und auch andere orientalische Rassen sind häufiger betroffen. Brustdrüsentumore können zwar auch bei Katern auftreten, sind dort jedoch seltener als bei weiblichen Katzen.

Arten von Brustkrebs bei Katzen

Ein Bild, das das Thema Katzenkrebs darstellt und auf Bewusstsein, Früherkennung und angemessene medizinische Versorgung für die Gesundheit von Katzen aufmerksam macht

Brustkrebs bei Katzen kann in verschiedenen Formen auftreten, wobei das Mammakarzinom die häufigste Variante darstellt.

Bei Katzen gibt es verschiedene Arten von Brusttumoren. Das feline Brustadenom ist selten und gutartig. Sarkome sind ebenfalls selten, verlaufen aber oft schwerwiegend.

Am häufigsten tritt jedoch das Karzinom (Mammakarzinom) auf. Diese Tumorart ist lokal invasiv und breitet sich schnell aus. Insgesamt wird angenommen, dass etwa 86 % der Mammatumoren bei Katzen bösartig sind – sie metastasieren über das Lymphsystem und die Blutgefäße in die Lymphknoten, die Brust und die Leber.

Bei der „Fibroepithelhyperplasie“ oder „Mammahypertrophie“ handelt es sich nicht um einen Brusttumor, sondern um eine verhärtete Schwellung des Brustgewebes bei Katzen. Diese tritt bei nicht sterilisierten weiblichen Katzen einige Wochen nach der Läufigkeit auf und verschwindet nach einer Kastration vollständig.

Ursachen von Brustkrebs bei Katzen

Brustkrebs bei Katzen ist eine multifaktorielle Erkrankung, das heißt, es gibt viele Ursachen – von denen einige noch nicht vollständig erforscht sind. Studien zeigen, dass Hormone, insbesondere Östrogen und Progesteron, eine wichtige Rolle spielen. Ähnlich wie bei Hunden senkt eine Kastration in jungem Alter, durch den Wegfall der Läufigkeitszyklen, das Risiko für Brusttumore bei Katzen deutlich.

Einige Medikamente, die Hormone nachahmen oder enthalten (Gestagene), wirken auf das Brustgewebe ähnlich wie natürliche Hormone. Diese Medikamente werden heute kaum noch verwendet, könnten aber in der Vergangenheit eine Rolle gespielt haben.

Auch Retroviren wurden in Tumoren nachgewiesen, allerdings ist bisher nicht bewiesen, dass eine Infektion mit diesen Viren direkt zur Entstehung von Tumoren führt.

Zudem spielt die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle, was sich am erhöhten Risiko bestimmter Rassen wie Siamkatzen deutlich zeigt.

Symptome von Brustkrebs

Ein Bild zum Thema Brustkrebs bei Katzen

Brustkrebs bei Katzen zeigt sich meist zuerst durch Knoten oder Knötchen im Brustgewebe. In fortgeschrittenen Stadien können dann weitere Symptome hinzukommen.

Das erste Anzeichen von Brustkrebs bei Katzen sind meist Knoten oder Knötchen im Brustgewebe. Wenn Sie Ihre Katze streicheln oder beobachten, wie sie sich auf dem Boden rollt, könnten Ihnen diese Knoten an der Unterseite auffallen.

Diese Knoten fühlen sich oft wie Erbsen oder Murmeln unter der Haut an, sind aber nicht immer klar zu erkennen und können verschiedene Formen und Strukturen haben. Manchmal können die Knoten aufbrechen (ulzerieren), was zu Blutungen, Wunden oder Ausfluss im Brustbereich führt. Auch die Brustwarzen können anschwellen und Ausfluss zeigen.

Je nach Fortschritt des Brustkrebses können Schmerzen, Fieber und Appetitlosigkeit auftreten. Hat sich der Tumor bereits auf die Brust ausgebreitet, kann es außerdem zu Husten kommen.

Weitere Symptome von Brustkrebs bei Katzen sind:

  • Schwellung des Brustgewebes
  • Knoten und Massen im Brustgewebe
  • Ausfluss aus einer oder mehreren Brustwarzen
  • Wiederholtes Lecken der Brustdrüsen
  • Ulzeration (Platzen) der Brustdrüse
  • Blutungen oder Infektionen im Brustbereich
  • Schmerzen im Brustbereich
  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Husten
  • Atemnot

Wenn Sie bei Ihrer Katze eines dieser Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen und die Katze untersuchen lassen. Je früher Brusttumore bei Katzen erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen.

Vor allem bei Tumoren, die kleiner als 2 cm sind, ist die Chance auf Heilung deutlich höher. Zögern Sie also nicht, wenn Sie einen Knoten im Brustbereich Ihrer Katze entdecken.

Brustkrebs bei Katzen Diagnose

Wenn Ihr Tierarzt bei Ihrer Katze ein Mammakarzinom oder eine andere Form von Brustkrebs feststellt, sollte die Behandlung umgehend beginnen. Die meisten Mammatumoren bei Katzen sind bösartig, daher verbessert eine frühzeitige Behandlung die Prognose deutlich.

Ihr Tierarzt wird vermutlich eine Blutuntersuchung sowie eine Feinnadelaspiration (FNA) zur Biopsie der Tumormasse empfehlen. Dabei versucht man, Krebszellen zu entnehmen und ins Labor zu schicken, um die genaue Tumorart und die Bösartigkeit zu bestimmen. Diese Informationen sind wichtig für die weitere Behandlung. Zudem werden oft Röntgenaufnahmen gemacht, um das Stadium des Krebses zu beurteilen und mögliche Metastasen in der Brust oder anderen Organen zu erkennen.

Behandlung von Brustkrebs bei Katzen

Die erste Behandlungsphase besteht in der chirurgischen Entfernung des Tumors. Theoretisch wäre es möglich, nur den Knoten zu entfernen. Aufgrund der Bösartigkeit von Brustkrebs bei Katzen empfehlen Tierärzte jedoch meist eine Mastektomie, also die Entfernung der betroffenen Brustdrüsen.

Das kann bedeuten, dass nur eine einzelne Brust mit dem Tumor entfernt wird, alle Brüste auf einer Seite (eine sogenannte „Streifen-“ oder „einseitige“ Mastektomie) oder das gesamte Brustgewebe (eine vollständige oder „bilaterale“ Mastektomie). Die Streifenmastektomie ist dabei die gängigste Methode, da sie den operativen Aufwand und die Erholungszeit mit den besten Ergebnissen für die Katze verbindet.

Leider ist der Krebs oft auch nach der vollständigen Entfernung des Brustgewebes und der betroffenen Lymphknoten noch nicht vollständig beseitigt. Mikroskopisch kleine Krebszellen können sich bereits im Lymphsystem oder in den Blutgefäßen ausgebreitet haben, sodass eine vollständige Entfernung unmöglich ist. Deshalb kann zusätzlich eine Chemotherapie oder Strahlentherapie notwendig sein.

Ihr Tierarzt wird vermutlich einen Veterinäronkologen hinzuziehen, um die beste Behandlung für Ihre Katze zu planen. Die Wahl der Chemotherapie richtet sich nach Tumorart und Gesundheitszustand der Katze. Doxorubicin ist dabei ein häufig eingesetztes Medikament bei Brustkrebs. Je früher die Chemotherapie beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.

Prognose für Brustkrebs bei Katzen

Ein Bild, das eine Katze zeigt, die an Brustkrebs erkrankt ist

Katzen mit Brustkrebs leben in der Regel etwa 12 Monate nach der Diagnose, wobei die tatsächliche Überlebenszeit stark von der Behandlung und dem frühen Erkennen der Erkrankung abhängt.

Leider ist die Prognose bei Brustkrebs bei Katzen meist ungünstig. Das liegt vor allem daran, dass die Erkrankung häufig erst erkannt wird, wenn sie bereits weit fortgeschritten und metastasiert ist.

Die durchschnittliche Überlebenszeit beträgt etwa 12 Monate. Katzen haben bessere Chancen, wenn der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose noch klein ist und sowohl eine Operation als auch eine Chemotherapie erfolgen.

Vorbeugung von Brustkrebs bei Katzen

Das Risiko für Brustkrebs bei Katzen lässt sich deutlich reduzieren. Weibliche Katzen, die vor dem zweiten Lebensjahr kastriert werden, haben ein geringeres Risiko für Brustkrebs.

Je früher die Kastration erfolgt, desto niedriger ist das Risiko. Katzen, die vor dem 6. Lebensmonat – also vor ihrer ersten Läufigkeit – kastriert werden, haben eine um 91 % geringere Wahrscheinlichkeit, an einem bösartigen Adenokarzinom der Brust zu erkranken als unkastrierte Katzen.

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Dr. Joanna Woodnutt, MRCVS

Dr. Woodnutt ist Tierärztin für Kleintiere und Autorin für Katzenverhalten und -ernährung. Sie möchte Besitzern dabei helfen, mehr über ihre Haustiere zu erfahren, um das Wohlergehen der Tiere zu verbessern. In ihrer Freizeit führt Dr. Woodnutt Beratungen auf der kleinen Insel Guernsey durch.