In den meisten Fällen gehört das Haaren einfach zum Leben mit Katzen dazu. Es gibt jedoch einige bewährte Methoden, mit denen man die Haare im Alltag besser in den Griff bekommt – etwa durch regelmäßiges Bürsten und Pflegen der Katze, um lose Haare zu entfernen, häufiges Staubsaugen sowie die Nutzung von Fusselrollen für Kleidung und Polstermöbel. Viele Katzenhalter akzeptieren den zusätzlichen Reinigungsaufwand gern – schließlich überwiegt die Freude an der Gesellschaft einer Katze.
Mit Ausnahme der haarlosen Rassen verlieren alle Katzen in gewissem Maße Haare. Bei manchen ist der Haarverlust so gering, dass es fast gar nicht auffällt. Andere wiederum haaren so stark, dass es zur Herausforderung werden kann, alles sauber zu halten – und man gewöhnt sich daran, Katzenhaare einfach überall zu finden, selbst im Auto.
Manche Menschen lieben Katzen – nur nicht das viele Fell. In solchen Fällen lohnt es sich, gezielt nach einer Katzenrasse zu schauen, die nur wenig haart. Besonders haarlose oder wenig haarende Rassen sind ideal, wenn Sie sich nicht mit ständig herumliegenden Katzenhaaren auseinandersetzen möchten.
Gibt es eine Katzenrasse, die nicht haart?
Wenn Sie wegen einer Allergie nach einer Katzenrasse suchen, die wenig haart, sollten Sie wissen, dass es meist nicht die Haare selbst sind, die allergische Reaktionen auslösen – sondern die sogenannten Katzenschuppen. Viele Menschen mit Katzenallergie reagieren auf ein bestimmtes Protein namens Fel d 1, das Katzen produzieren.
Dieses Protein kommt im Speichel, im Urin und in den Hautzellen der Katze vor. Katzenschuppen bestehen aus winzigen Partikeln getrockneten Speichels und abgestorbener Hautzellen, die sich vom Körper der Katze lösen. Diese Schuppen setzen sich am Fell fest und verbreiten sich im gesamten Zuhause – besonders während des Fellwechsels.
Katzen, die wenig haaren, sind nicht automatisch hypoallergen. Wenn Sie an einer Katzenallergie leiden, aber dennoch hoffen, dass eine wenig haarende Rasse für Sie infrage kommt, sollten Sie unbedingt vorher Zeit mit ausgewachsenen Katzen dieser Rasse verbringen – bevor Sie sich für ein Kätzchen entscheiden. Ein Besuch beim Züchter bietet oft eine gute Gelegenheit, herauszufinden, ob Sie mit dieser Katzenrasse gut zurechtkommen.
Es gibt nur wenige Katzenrassen, die sowohl von der Cat Fanciers Association als auch der International Cat Association anerkannt sind und die nur wenig haaren. Hier finden Sie neun Rassen, die sehr wenig (oder sogar gar nicht!) haaren.
#1 Abessinier

Im Gegensatz zu vielen Kurzhaarkatzen haart die Abessinierkatze sehr wenig.
Im Gegensatz zu manchen anderen kurzhaarigen Katzenrassen hat die Abessinierkatze ein von Natur aus kurzes Fell, das sehr wenig haart. Das sogenannte getickte Fell der Abessinierkatze gibt es in vier Farbvarianten: Rot, Zimt, Blau und Rehbraun.
Das charakteristische Ticking-Muster – auch Agouti genannt – zeigt sich durch zwei bis sechs verschiedenfarbige Streifen auf jedem einzelnen Haar, wobei die helleren Streifen näher an der Wurzel und die dunkleren an den Spitzen liegen. Das weiche, seidige und feine Fell ist pflegeleicht und muss nur gelegentlich mit einer weichen Zupfbürste gebürstet werden.
#2 Amerikanische Drahthaarkatze

Das gekräuselte Fell der American Wirehair haart nicht stark.
Die American Wirehair ist mit der American Shorthair verwandt, unterscheidet sich jedoch deutlich durch ihr besonderes Fell. Wie der Name schon andeutet, besitzt die American Wirehair ein festes, drahtiges Fell – in der Textur vergleichbar mit Stahlwolle.
Die Haare sind gekräuselt und eher grob, sodass ausgefallene Haare meist im Fell hängen bleiben und sich nicht so leicht in der Umgebung verteilen. Um Verfilzungen zu vermeiden und Haut sowie Fell sauber zu halten, sollte die American Wirehair regelmäßig gebürstet werden. So lassen sich lose Haare entfernen, die sich im Fell verfangen haben.
#3 Bengal

Das kurze, glatte Fell der Bengalkatze haart weniger, als Sie vielleicht vermuten.
Wie die Abessinierkatze verliert auch die kurzhaarige Bengalkatze von Natur aus sehr wenig Fell – abgesehen vom saisonalen Fellwechsel im Frühjahr. Dieser kurze Fellwechsel lässt sich durch tägliches Bürsten beschleunigen, um lose Haare effektiv zu entfernen.
Das weiche, glatte Fell kann entweder gefleckt oder marmoriert sein. Die Bengalkatze ist zudem die einzige Rasse mit Rosetten – einer Zeichnung, die an Wildkatzen wie Leoparden, Jaguare oder Ozelots erinnert. Manche Bengalkatzen besitzen zusätzlich einen sogenannten „Glitzer“: eine besondere Haarstruktur, die das Licht reflektiert und der Katze einen schimmernden, fast magischen Glanz verleiht – als wäre sie mit Feenstaub überzogen.
#4 Cornish Rex

Das Fell der Cornish Rex ist extrem kurz und weich wie Chenille.
Die Cornish Rex hat ein besonderes, kurzes, gewelltes Fell, das sich anfühlt wie Chenille. Es ist weich, seidig und verliert nur sehr wenig Haare. Ein weiterer Vorteil dieses einzigartigen „Waschbrett“-Fells: Es muss kaum gebürstet werden. Dafür sollte diese Rasse etwas häufiger gebadet werden als andere Katzen, da das Fell dazu neigt, leicht fettig zu werden – vor allem an Pfoten und Ohren.
Nach dem Baden genügt es, das Fell kurz mit einem weichen Handtuch abzutupfen – an der Luft trocknet die Cornish Rex dann ganz schnell.
#5 Devon Rex

Das samtige Fell der Devon Rex verliert nahezu kein Haar.
Die Devon Rex ist eine zierliche, eher kleine Katze mit kurzem, welligem Fell, das sich samtig anfühlt. Die Fellstruktur kann von Katze zu Katze variieren: Manche Devon Rex haben ein lockeres, lockiges Fell, andere ein Fell, das eher an Wildleder erinnert.
Auch wenn die Devon Rex haart, ist der Haarverlust im Vergleich zu vielen anderen Rassen sehr gering. Das Fell ist pflegeleicht und muss nur gelegentlich gebürstet werden. Devon Rex gelten als ideale Schmusekatzen – sie sind weich, warm und fühlen sich ein wenig an wie schnurrende Wärmflaschen.
#6 Donskoi

Ob teilweise haarlos oder völlig kahl, der Donskoy verliert sehr wenig oder überhaupt kein Haar.
Der Donskoi ist eine russische Katzenrasse mit einem ganz besonderen Felltyp. Manche Donskoys kommen haarlos zur Welt und bleiben es auch – diese Variante wird „Rubber Glatze“ genannt. Andere werden mit sehr feinem Fell geboren, das an Wildleder erinnert („Flocked Donskoy“). Flocked Donskoys können dieses feine Fell behalten oder im Laufe der Zeit haarlos werden. Eine dritte Variante nennt sich „Velour“.
Velour-Kätzchen kommen mit einem wolligen Fell zur Welt und einer kahlen Stelle auf dem Kopf. Im ersten Lebensjahr verlieren sie meist ihr Fell und werden fast vollständig nackt, behalten aber gelegentlich ein wenig Behaarung im Gesicht, an den Beinen oder am Schwanz. Der vierte Felltyp heißt „Brush“ – diese Katzen haben ein teils behaartes, teils haarloses Fell. Unabhängig vom jeweiligen Felltyp verlieren die meisten Donskoys kaum Haare oder gar keine. Allerdings müssen haarlose Katzen wöchentlich gebadet werden, um überschüssiges Hautfett zu entfernen.
#7 LaPerm

Lassen Sie sich nicht von dem flauschig aussehenden Fell täuschen – die LaPerm haart kaum.
Das weiche Rexfell der LaPerm bildet natürliche Locken und kleine Ringellöckchen und haart nur sehr wenig. Diese Rasse gibt es sowohl in einer kurzhaarigen als auch in einer langhaarigen Variante – beide Felltypen gelten als pflegeleicht. Insgesamt ist die LaPerm unkompliziert in der Haltung.
Baden oder Bürsten wird in der Regel nicht empfohlen, da das Fell bewusst einen leicht zerzausten Look haben soll. Natürlich kann es notwendig sein, die Katze zu baden oder zu bürsten, wenn das Fell verschmutzt oder verfilzt ist. Ein grobzinkiger Kamm reicht im Allgemeinen aus, um das Fell in gutem Zustand zu halten.
#8 Peterbald

Die haarlose oder fast haarlose Peterbald haart überhaupt nicht.
Die Peterbald ist eine weitere russische Katzenrasse, die entweder haarlos oder nahezu haarlos ist und ein sehr feines, pfirsichartiges Flaumfell besitzen kann. Sie ist eine relativ junge Rasse, entstanden aus der Kreuzung eines Donskoy (ursprünglich Don Sphynx genannt) mit einer Orientalisch Kurzhaar. Wie beim Donskoy kann das Fell der Peterbald je nach Katze sehr unterschiedlich ausfallen.
Einige Peterbald-Kätzchen kommen ohne Fell zur Welt und bleiben haarlos; andere werden mit Fell geboren und verlieren es später. Es gibt aber auch Kätzchen, die mit Fell geboren werden und dieses dauerhaft behalten. Haarlose oder nahezu haarlose Peterbalds verlieren kaum Haare oder gar keine. Allerdings müssen haarlose Exemplare etwa alle zwei Wochen gebadet werden, um die Hautfette im Gleichgewicht zu halten.
#9 Sphinx

Die Sphynx ist eine gute Wahl für Menschen, die Katzenhaare vollständig vermeiden möchten.
Die ursprüngliche haarlose Katzenrasse – die faltige, weiche Sphynx-Katze – haart überhaupt nicht. Sie entstand in den 1960er-Jahren, als in Ontario, Kanada, einer schwarz-weißen Hauskatze ein haarloses Kätzchen geboren wurde.
Die meisten Sphynx-Katzen sind mit einem feinen Flaum bedeckt, der sich anfühlt wie warmes, weiches Wildleder oder Gämsenleder. Obwohl sie nicht gebürstet werden müssen, ist alle paar Monate ein Bad nötig, damit ihre Haut geschmeidig und gesund bleibt.
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